Nun war zum Glück mal ein paar Tage Ruhe, Zeit um in Norman rumzuchillen. Am 30.Mai ging es dann auf dem neuerlichen Weg nach Kansas noch einmal in Oklahoma auf Jagd. Zwar sehr geringe AUssichten auf Superzellen, aber wenn es halt auf dem Weg liegt. Das mit Abstand beste Stadium gab es am spätern Nachmittag nahe Enid zu sehen. Nicht wirklich der Hammer, aber man nimmt was man bekommt ;-):
Auch diesem Tag war uns schlussendlich ein paar Zeilen auf der SChaPLe-Page wert:
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Nun aber zum Showdown. Auch wenn der Wissenschaft und der Tornadocommunity an diesem 31.Mai 2010 ein wichtiger Wegbereiter abhanden gekommen ist (R.I.P. Nikolai Dotzek), so wird dieser Tag für uns in ganz anderer Erinnerung bleiben. Aber wir haben ja bereits ausreichend berichtet, daher hier kein langes Gerede mehr. Zur besten Nachmittagszeit sind wir schließlich an der Basis einer eher müden Zelle, die Motivation unterirdisch. Nach mehr als einer halben Stunde Warterei, habe ich zum ersten mal zur Kamera gegriffen und vermutlich weitere 20 Minuten später ist dann das erste vorzeigbare Bild entstanden:
Witzigerweise ging es ab da ziemlich rasant und vor allem seeeeeehr überraschend weiter. Erst bildet sich eine schicke Wallcloud:
Dann fängt das Teil auch noch an wie wild zu funneln:
Da schien sich also völlig unerwartet Großes anzubahnen, denn eine derart "schmeißwillige" Zelle ist uns bisher noch nicht untergekommen. Etwas später lässt der RFD (mitte) etwas Hagel fallen, während der main downdraft (ganz rechts) einen derben Hagelschaft aufweist:
Ein kleines Stückchen noch nach Süden, wo wir an der Stateline zwischen Colorado und Oklahoma unseren finalen Spot gefunden haben. Zunächst nähert sich die Basis in recht unauffälliger Weise:
Dann beginnt es rechts der nun sichtbar rotierenden Wallcloud aufzureißen:
Das ist der berühmte clear slot, der Bereich wo der RFD sich befindet, in diesem Fall jedoch ohne Niederschlag zu produzieren, wodurch er in den Hauptaufwindbereich mit einbezogen werden kann und somit zusätzliche bodennahe Vorticity (bzw. Helicity) zur Verfügung stellt:
Kurz darauf schiebt sich ein extrem laminarer Funnel aus der Wallcloud:
Und nun nimmt das schier unglaubliche Geschehen seinen Lauf:
Dabei kamen dann auch die folgenden Schnappschüsse zustande, welche allerdings (wie schon das vorangegangene Bild) nachbearbeitet sind:
Es war sogar Zeit, ein pseudoentspanntes Bild mit TSC-Shirt zu schießen:
Während auf der einen Seite der Tornado langsam dahinschwebt, gibts auf der anderen Seite ein nicht minder beeindruckendes Panorama zu bewundern, hier garniert mit einem interessanten Werbeaufdruck an einem Truck:
Aber zurück zum eigentlichen Geschehen:
Nach etwas mehr als 15 Minuten Tornado on the ground, wechseln wir die Stellung noch einmal. Jetzt trägt auch noch die Sonne ihren Teil zum Event bei:
Die Meso bewegt sich nun langsam von uns weg:
Daraufhin fahren wir der Zelle noch ein Weilchen hinterher und bekommen später u.a. diese Rückseite zu sehen:
Als krönender Abschluss des Tages - soviel Kitsch muss sein - gabs zum Abschied diesen Sonnenuntergang:
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Mehr geht nun wirklich nicht. Da können einem selbst die tollsten Shelfcloud-Ansätze am Folgetag nicht mal mehr ein müdes Lächeln entlocken:
Ein letzter Kurzeintrag dazu auf unserer SChaPLe-Seite, bevor es am 6.Juni wieder zurückging für uns alle:
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Damit wäre ich durch ;-). Hochzufrieden konnten wir die Heimreise antreten. Kein Ahnung, ob es noch einmal ein so erfolgreiches Jahr geben wird. Auf jeden Fall aber werden wir bald wieder dort sein, das nächste Mal voraussichtlich 2012.
Es grüßt aus BCN,
der KarSteN