Thread zur Gewitterlage am 06.08/07.08.2013
Einschätzungen, Nowcast, Meldungen und Bilder.
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06.08.: http://www.storm-chasing.de/fo…ndarViewEvent&eventID=130
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Schwergewitterlage Dienstag/Mittwoch - Versuch einer Einschätzung
Zur morgigen Gewitterlage -die zweifellos Potential für Unwetter hat- sind die Modelle noch recht weit auseinander. Es fällt schwer, nur einen groben Ablauf fest zu machen. Daher kann ich mich nur kurz fassen und aufs Nowcasting verweisen. 1. Tageshälfte bis Mittag wohl noch nichts, dann beginnende Gewitterbildung (Konvergenz vor der eigentlichen Kaltfront), am Nachmittag weiter ausbreitend, Schwerpunkt wohl Abend/1. Nachthälfte. Nacht zum Mittwoch andauernde Gewitter/Regen und wohl auch am Mittwoch nochmals (je nach Ablauf am Dienstag) das gleiche Spiel, wobie generell ostwärts verlagernd. Neben den Gewittern kann auch akkumuliert bis Donnerstag einiges an Regen fallen.
Auszug DWD-SYNOP:
ZitatAlles anzeigen
Synoptische Übersicht - Kurzfrist
ausgegeben am Montag, den 05.08.2013 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
Morgen an einer wellenden Kaltfront unter dem Einfluss eines Kurzwellentroges schwere
Gewitter möglich. Mittwoch ebenfalls Unwettergefahr.
Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC
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...
Dienstag ... läuft aus dem LW-Trog ein weiterer kurzwelliger Anteil unter seiner
Vorderseite nach Nordosten ab, der vor allem in der zweiten Tageshälfte in der
Nordwesthälfte unseres Landes für Hebung sorgt.
Das GME hat in der Prognose des Omega-Feldes 700 hPa die Hebung gegenüber dem 00 UTC-Lauf
massiv zurückgenommen: Während der alte Lauf noch kräftige Hebung sich in der zweiten
Tageshälfte von Luxemburg über das Rothaargebirge bis nach Rügen hin verlagern ließ, hat
der 12 UTC-Lauf die Vertikalbewegungen deutlich zurückgenommen, wobei die Zugbahn der
stärksten Hebung etwas weiter südöstlich ansetzt. Entsprechend hat auch C-EU die maximalen
Niederschläge von 00 bis 24 UTC gegenüber dem 00 UTC- und dem 06 UTC-Lauf zurückgenommen
und auch etwas weiter südöstlich angesetzt. Es werden jetzt noch bis 72 mm an der Oder
prognostiziert. Betroffen von Niederschlag über 30 mm sind primär Thüringen,
Sachsen-Anhalt und Brandenburg. GME simuliert maximal 25 mm im Schwarzwald, dafür im
östlichen Brandenburg überhaupt keinen Niederschlag! Angesichts der Uneinigkeit selbst
innerhalb der deutschen Modellkette und den starken Schwankungen von Lauf zu Lauf ist die
Unwettersituation am Dienstag vorwarnmäßig sehr schwer in Griff zu bekommen. Auch das
neueste NAE ist sehr moderat mit den 6stündigen Niederschlagsmengen, 5 mm werden nur sehr
begrenzt überschritten, am ehesten abends im Nordosten. GFS bringt ebenfalls eine
Intensivierung zum Abend hin: bis 14 mm im nordwestlichen Brandenburg (18 bis 24 UTC). Die
Intensivierung der Vorgänge am Abend ist somit vor allem in den feinmaschigen Modellen gut
herausmodelliert.
Die vom C-EU simulierten stündlichen Niederschläge überschreiten um 16 UTC mit 32 mm im
Spessart die Unwettergrenze, steigern sich dann in den folgenden Stunden auf ihrer
Nordostverlagerung und finden ihr Maximum mit 65 mm östlich von Berlin zwischen 21 und 22
UTC. Damit sind die teils sehr hohen Werte des 06 UTC-Laufs schon merkbar reduziert
worden.
Die durch heftigen Starkregen im Bereich der von Westen eindringenden Kaltfront bestehende
Unwettergefahr wurde durch die Ausgabe von Vorwarnungen für Teile des Südwestens bereits
kommuniziert. Hagel und schwere Sturmböen sind ebenfalls recht wahrscheinlich.
Präfrontal, nach Südosten zu, ist die Labilität noch deutlich höher als im frontalen
Niederschlagsband: CAPE ML liegt mittags in Bayern teilweise über 2000 J/kg. Gegenüber dem
00 UTC-Lauf wurden aber die Labilitätswerte, vor allem im Südwesten um den
Oberrheingraben, massiv reduziert. Es ist jedoch sehr wohl vorstellbar, dass es auch
abseits der frontalen Vorgänge, heftige Gewitter, besonders nachmittags und abends über
dem Südostteil Bayerns, gibt. ...
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Burkhard Kirsch.