Monatsthread M Ä R Z 2014

  • Pressemitteilung vom: 28.03.2014


    Deutscher Wetterdienst
    Pressestelle


    Deutschlandwetter im März 2014


    Überdurchschnittlich warm, trocken und sonnig – viele Stationsrekorde


    Offenbach, 28. März 2014 – Der März 2014 bescherte Deutschland überwiegend frühlingshaftes Hochdruckwetter mit viel Sonnenschein, wenig Niederschlag und einem deutlichen Wärmeüberschuss. Damit bildete der Monat einen krassen Gegensatz zum recht winterlichen März des Vorjahres. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.


    Selten war es so warm im März – Vegetation weit voraus


    Die Monatstemperatur für Deutschland lag mit rund 7,0 Grad Celsius (3,5°C) um 3,5 Grad über dem Sollwert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der jüngeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung immer noch +2,7 Grad. Damit war der März diesmal ebenso warm wie zuletzt in den Jahren 2012 und 1989. Frühlingshafte Mittelmeerluft führte an einigen Stationen zu neuen Dekaden- oder Monatsrekorden. In Münster zeigte am 9. das Quecksilber 22,4°C und überbot die alte Höchstmarke von 19,1°C gleich um mehr als 3 Grad. Ein zweiter markanter Warmluftvorstoß sorgte vielerorts zu Beginn des astronomischen Frühlings für Andrang in eiligst geöffneten Biergärten. München registrierte 21,3°C am 20., am gleichen Tag meldete Sachsenheim, nordwestlich von Ludwigsburg, mit 24,1°C die bundesweit höchste Temperatur des Monats. Mit Durchgang einer Kaltfront am 24./25. sickerte dann vorübergehend deutlich kältere Luft ein, die Tageshöchstwerte blieben meist einstellig und in den teilweise klaren Nächten kam es gebietsweise nochmals zu Nachtfrösten. Den bundesweit tiefsten Wert meldete am 26. Oberstdorf mit -8,6°C.


    Verbreitet erheblich zu trocken


    Der März 2014 fiel in Deutschland mit rund 18 Litern pro Quadratmeter (l/m²) deutlich zu trocken aus und erreichte damit nur etwa ein Drittel des vieljährigen Durchschnitts von 57 l/m². Seit Aufzeichnungsbeginn 1881 fielen nur die Märzmonate 1929 mit 10 l/m², 1953 mit 13 l/m² und 2012 mit 15 l/m² noch trockener aus. Bis Mitte des Monats fiel kaum Niederschlag und die Waldbrandgefahr nahm in einigen Gebieten stetig zu. Am 24./25. überquerte dann eine Kaltfront Deutschland von Nordwest nach Südost und brachte der Vegetation den dringend benötigten Regen in Form eines vorgezogenen Aprilwetters mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern, tlw. auch mit kurzen Gewittern. Tief „Ilse“ über Oberitalien sorgte am 23. am Alpenrand für stärkere Niederschläge, bei dem beispielsweise vom 22. abends bis zum 24. morgens 59 l/m² in Garmisch-Partenkirchen zusammenkamen. Schnee fiel im Süden nochmals bis ins Flachland.


    Drittsonnigster März seit Messbeginn 1951


    Bedingt durch die häufigen Hochdrucklagen, lag die Sonnenscheindauer im März 2014 mit rund 185 Stunden um 69 Prozent über dem Soll von 111 Stunden. Damit erlebte Deutschland den drittsonnigsten März in der seit 1951 bestehenden Reihe. Am längsten zeigte sich die Sonne im äußersten Südwesten mit bis zu 250 Stunden, im Norden schien sie dagegen örtlich nur 115 Stunden, lag damit aber auch meist über dem Soll.


    Das Wetter in den Bundesländern im März 2014 (In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode):


    ...
    Thüringen: Das Bundesland gehörte diesmal mit 6,7 °C (2,8°C) eher zu den etwas kühleren Regionen. Beim Niederschlag fielen mit etwa 11 l/m² (52 l/m²) nur 22 Prozent des Klimasolls. Die Sonne schien mit 174 Stunden (106 Stunden) reichlich.
    ...


    *Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.


    Hinweis:
    Die bundesweiten Spitzenreiter bei Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer finden Sie jeweils am zweiten Tag des Folgemonats als „Thema des Tages“ unter http://www.dwd.de.

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.)
    Weitere Mitgliedschaften: Arbeitskreis Meteore e.V. • Cloud Appreciation Society

  • Rückblick März 2014


    Sehr sonnig, warm und trocken


    Was für ein Frühlingsmonat: Der März lieferte so viel Sonnenschein und Wärme wie fast noch nie, dafür fehlte es der Natur an Regen. Damit steht er im krassen Kontrast zum Vorjahr.
    Mit 7,0 Grad war der März fast sieben Grad wärmer als im letzten Jahr, womit er die Rekorde von 1938 und 1989 einstellte. Am 9. und 10. wurden mit bis zu 23 Grad im Westen und Norden fast an jeder Wetterstation neue Bestmarken aufgestellt. Ein zweites Schönwetterhoch brachte Biergartenwetter zum kalendarischen Frühlingsbeginn. Nach einigen kälteren Tagen mit Frost von bis zu minus 9 Grad in Oberstdorf, öffneten bei der dritten Schönwetterphase Ende März bereits die ersten Freibäder. Rund 185 Stunden lang schien die Sonne im März. Damit gab es über zwei Drittel mehr Sonnenschein als im langjährigen Mittel. Nur 1953 und 2011 war es noch unwesentlich sonniger. Am längsten zeigte sie sich im äußersten Südwesten mit bis zu 250 Stunden, im Norden schien sie dagegen örtlich nur 115 Stunden lang. Grund für die vielen freundlichen Tage waren zwei lange Hochdruckphasen zum Monatsanfang und zum Monatsende. Das schöne Frühlingswetter hatte aber auch seine negative Seite: Aufgrund des hohen Luftdrucks fiel nur ein Drittel des mittleren Niederschlags, wodurch sich das Wasserdefizit in der Natur nach dem trockenen Winter noch vergrößerte. Seit Aufzeichnungsbeginn vor 130 Jahren fiel nur 1929, 1953 und 2012 noch weniger vom Himmel. Tage mit ergiebigen, flächendeckenden Regenfällen blieben fast komplett aus. Schnee fiel selbst in den Bergen kaum, dafür gingen Ende Monats regional Graupelschauer nieder.


    Quelle: Wetteronline

  • Deutschlandwetter im März 2014:


    Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland


    Erste Auswertungen der Ergebnisse von 2 000 Messstationen des
    Deutschen Wetterdienstes (DWD) in ganz Deutschland


    Besonders warme Orte im März 2014*
    1. Platz Köln-Stammheim (Nordrhein-Westfalen): 9,7°C (Abweich. +3,3
    Grad)
    2. Platz Bad Bergzabern (Rheinland-Pfalz): 9,6°C (Abweich. +4,1 Grad)


    3. Platz Frankfurt/Main-Westend (Hessen): 9,6°C (Abweich. +3,5 Grad)


    Besonders kalte Orte im März 2014*
    1. Platz Carlsfeld (Sachsen): 4,2°C (Abweich. +5,0 Grad)
    2. Platz Oberstdorf (Bayern): 4,2°C (Abweich. +3,0 Grad)
    3. Platz Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen): 4,2°C (Abweich. +5,2 Grad)


    Besonders niederschlagsreiche Orte im März 2014**
    1. Platz Marktschellenberg (Bayern): 96,2 l/m² (83 Prozent)
    2. Platz Aschau-Stein (Bayern): 92,7 l/m² (62 Prozent)
    3. Platz Bischofswiesen-Loipl (Bayern): 91,0 l/m² (78 Prozent)


    Besonders trockene Orte im März 2014**
    1. Platz Mühlacker (Baden-Württemberg): 2,2 l/m² (4 Prozent)
    2. Platz Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz): 3,1 l/m² (9 Prozent)
    3. Platz Remseck/Neckar-Aldingen (Baden-Württemberg): 3,1 l/m² (6
    Prozent)


    Besonders sonnenscheinreiche Orte im März 2014**
    1. Platz Rheinau-Memprechtshofen (Baden-Württemberg): 227 Stunden
    (204 Prozent)
    2. Platz Lahr (Baden-Württemberg): 223 Stunden (188 Prozent)
    3. Platz Albstadt-Badkap (Baden-Württemberg): 221 Stunden (175
    Prozent)


    Besonders sonnenscheinarme Orte im März 2014**
    1. Platz Leck (Schleswig-Holstein): 140 Stunden (137 Prozent)
    2. Platz Ueckermünde (Mecklenburg-Vorpommern): 140 Stunden (108
    Prozent)
    3. Platz Artern (Thüringen): 143 Stunden (134 Prozent)


    Bergstationen oberhalb 920 m NN sind hierbei nicht berücksichtigt.


    * Monatsmittel und Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt


    ** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen
    Monatswertes zum vieljährigen Mittelwert der jeweiligen Station
    (normal = 100 Prozent)


    Hinweis:
    Den Monatsüberblick für ganz Deutschland sowie die Temperaturdaten
    der Bundesländer finden Sie im Internet unter www.dwd.de/presse.
    Detaillierte Informationen zu rund 400 ausgewählten Wetterstationen
    des Deutschen Wetterdienstes finden Sie im Wettershop des DWD unter
    http://www.dwd-shop.de/index.php/wetterrueckblick2014.html.



    Meteorologe Klaus-Rüdiger Seidel
    Deutscher Wetterdienst
    Vorhersage- und Beratungszentrale
    Offenbach, den 02.04.2014


    Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

  • Krasser kann ein Monat in zwei aufeinanderfolgenden Jahren sicher nicht ausfallen.
    Im vergangenen Jahr ein Monatsmittel von minus 3,6°C, dieses Jahr um über 8°C wärmer – plus 4,8°C bedeuten eine Abweichung von 5,1°C gegenüber dem Klimamittel. Wärmster März seit 1940, der erst vor zwei Jahren mit 4,3°C aufgestellte Rekord nachdrücklich in den Schatten gestellt. An 10 bis 12 Tagen gab es schon frühsommerliches Feeling – einerseits von Tagesmaxima über 15°C und wenn diese einmal nicht erreicht wurden gab es immer noch jede Menge Sonnenschein von teilweise über 10 Stunden pro Tag und wenig Wind.





    Kurzzeitig war es noch ein kleiner Kampf zwischen Winter und Frühsommer – aber punkten konnte er nur noch punktuell und sporadisch. Schnee war im ersten Frühlings- und hier oben eigentlich letzten Wintermonat kein Thema mehr, und dies war bisher immer eher die Ausnahme. Noch nie seit Bestehen der Wetterwarte war eine Schneedecke so zeitig bis auf einige Flecken verschwunden – und ohne dass es danach noch einmal einen Nachschlag gab, wie zum Beispiel 2007 mit 30cm zum 23.März. Schon zu Monatsbeginn gab es selbst in den Waldlagen kleinere Lücken – und am 05.März war dann der Status Schnee“decke“ selbst mit viel Fantasie nicht mehr zu halten, letzte Reste verschwanden am 20.März.





    Natürlich gab es nachfolgend durch Schauer zwei-, dreimal kurzzeitig eine weiße Überzuckerung, aber so eine richtige Ladung war nicht mehr dabei.
    Interessanteste Wetterlage sicher die in der Zeit vom 21. bis 25.März. Am Freitag dem 21. bei fast ungetrübtem Sonnenschein und einer Temperatur von 15°C gefühlt ein regelrechter Föhnsturm – in Böen erreichten wir Windstärken zwischen 8 und 9 – und ein schwerer Tag für alle Allergiker durch heranrauschenden Pollen aus Süddeutschland. Die nachfolgende Kaltfront, welche die vorhandene subtropische Luftmasse von erheblich kühlerer subpolarer Meeresluft trennte, überquerte uns schleifend am 22. und 23.März, Maximum am Sonntag nur noch 3,4°C. Vier Tage mit nächtlichem Frost folgten, Tiefstwert und Monatsminimum am 26. März mit minus -2,6°C hier oben auf dem Bornhügel. In den Tallagen jedoch deutlich kälter, in Steinach am Vogelsberg immerhin minus 5,7°C.







    Ein Hauch von Winter aber bei der klassischen Schauerlage tags zuvor - wenn auch nur eng begrenzt - bereits mittags eine stellenweise geschlossene Schneedecke auf der Straße im Göritzgrund, am frühen Abend dann nochmals ein kräftiger Schneeschauer welcher kurzzeitig alles noch einmal in ein wunderbares Weiß hüllte – ob es in der Form das Letzte war, wer weiß, selbst im Mai haben wir dies ja schon erlebt - beispielsweise am 07.Mai 2004 mit 8cm. Und voriges Jahr am 26.Mai – zum schönsten Sonntagmorgen bei einer Temperatur von knapp über der Null-Grad-Marke eine dünne Schneedecke.





    Nach dem nun vielleicht letzten Seufzer des Winters in der letzten Märzdekade wenige Tage darauf am 30. der wärmste Tag des Monats – Durchschnittstemperatur 10,9°C (Juniniveau) und ein Maximum von 17,0°C. Und war es nun wirklich der letzte tiefere Seufzer dann gibt es noch einen weiteren Rekord – noch nie gab es einen so zeitigen letzten Eistag wie nach dem vergangenen Winter – diesen konnten wir nun bereits am 03.Februar verzeichnen, bisher stand der als letzter Termin ein 21.Februar (2012). Spätester bisher verzeichneter Eistag – ein 28.April ( im Jahre 1989).
    Negativer Rekord auch beim Niederschlag – trockenster März in Neuhaus am Rennweg seit 1940. Nur 14,2 Liter pro Quadratmeter entsprechen gerade einmal 16% der durchschnittlich zu erwartenden Niederschlagsmenge. Und allein davon die Hälfte beim Durchzug der oben erwähnten Kaltfront, an 22 Tagen gab es keinerlei messbaren Niederschlag.




    Sonnenschein – klar, mit rund 172 Stunden und einem Plus von 72% deutlich über dem Klimamittel, allerdings kein Rekordwert, 2011 waren es sogar noch 30 Stunden mehr.
    Alle weiteren Klimaelemente, in Klammern die langjährigen Mittelwerte und noch zwei weiteren Bestmarken: Seit unseren Beobachtungen an der Wetterwarte gab es im März noch nie so wenige Tage mit Nebel – nur 9 (20) und noch nie so wenige Frosttage – ebenfalls nur 9 (20). Eistage 0 (7), Tage mit in Böen Windstärke sechs 11 (16), mit Windstärke acht 2 (4), relative Luftfeuchte 77 % (86), Bedeckungsgrad 54% (75) und mittlere Windgeschwindigkeit 3,8 Meter pro Sekunde (4,3).
    Der April beginnt nun wie der März endete – Temperaturen auf Juniniveau, sommerliches Wolkenbild mit dazu passendem Saharastaub. Das Aprilwetter ist eben auch schon lange nicht mehr das was es mal war. Dieses hohe Temperaturniveau wird nun sicher nicht bleiben, die Niederschlagsneigung wird zunehmen (ein Segen allemal) – und ein markanter Kälteeinbruch welcher uns in den letzten Jahren immer wieder getroffen hatte und vieles an Entwicklungsvorsprung in der Natur wegrasiert hatte – dieser ist nach den Prognosekarten vom heutigen 4.April nicht absehbar.




    Es kommen ja jetzt schon die Fragen wie nach diesem März der Sommer ausfallen wird – hier ist einfach keine Aussage möglich. Für unsere Region gibt es nur in Bezug auf den August statistisch positive Aussichten – nach einem deutlich zu warmen März folgte oft – aber nicht immer – ein passabler und warmer August. Ansonsten lassen sich keinerlei signifikanten Zusammenhänge herausfinden.
    Rüdiger Manig / Wetterwarte Neuhaus/Rwg. / 04. April 2014