24.05.2014 I SN I Starkes Gewitter, Sturmböen, Starkregen, kurzzeitig Superzelle (?)

  • Hallo,


    zum Jahrestag des Großenhain-Tornados vor 4 Jahren zog es Marco und mich gestern letztendlich nach Sachsen. Ursprünglich wollten wir den Cluster, der mit Süd-Nord-Zugbahn auf Hof Kurs nahm, in Südostthüringen abfangen. Nach unserer Ankunft bei Schleiz und einem Stückchen Weiterfahrt Richtung Tanna bestätigte auch das Radarbild unser Empfinden, dass der Cluster nach ONO Richtung Erzgebirge zieht.


    Bei Tanna hatten wir nur den Schirm mit ein paar Mammati, dazu häppchenweise mal Donner:


    Radarbild zu dieser Zeit:

    Quelle: WetterOnline


    Wir fuhren dem Cluster Richtung Plauen entgegen. Die nördliche eingebettete Zelle zog geradewegs über die Stadt. Ihren Südrand bekamen wir auf der A72 mit:


    Zwischendrin immer wieder Aquaplaning und Kopfschütteln über linksfahrende PKW mit eindeutig zu hoher Geschwindigkeit und Vertrauen in das Fahrzeug (und zu viel in sich), was ein frischer Unfall im Verlauf verdeutlichte (es sollte der 1. sein)...


    Das musste sein:


    Nachdem wir schon bei Stollberg für einige Minuten standen, aber wieder Regen einsetzte, ging es weiter Richtung Chemnitz. Südöstlich davon imposante Strukturen:


    WIr fuhren auf einen Hügel und konnten die Zelle besser in Augenschein nehmen:


    Etwas gezoomt:


    Die walzenartige Wolke im Vordergrund zog übrigens nicht auf uns zu, sondern strömte nach Süden in die Zelle hinein. In Verbinung mit dieser verdächtig abgesenkten Wolkenmauer über den Bergen könnte man durchaus annehmen, dass sich kurzzeitig eine Superzelle in dem Cluster gebildet hatte bzw. sich dieser zu einer umstrukturierte.


    Nochmal als Panorama:


    Unter der zuströmenden Wolkenwalze:


    Radar #1 zum Zeitpunkt der Verstärkung

    Quelle: WetterOnline


    Radar #2 zum "Höhepunkt"

    Quelle: WetterOnline


    Einen Punch wollten wir über Bundesstraßen im Erzgebirge vermeiden und fuhren somit auf die A72 zurück. Nach Unfall Nr. 2 im Starkregen kurz vor dem Kreuz Chemnitz fuhren wir auf der A4 ostwärts. Nächstes Ziel sollte nordöstlich von Freiberg sein.


    Während der Fahrt gelang immer mal wieder der Blick nach Südwesten auf die Zelle:


    Berbersdorf ging es schließlich runter und ein Stückchen nach Südost. Die Zelle war mittlerweile wieder mehr outflowdominant (Cluster fiel dann mehr zusammen, dabei Neubildung bei Dresden), die flächige pinke Farbe auf dem Radar war verschwunden:

    Quelle: WetterOnline


    Dafür standen wir noch für einige Zeit im Trockenen und konnten den Aufzug genießen:





    Wir liesen uns überrollen, das Auto wackelte einige Male kräftig, Starkregen fegte durch die Landschaft, kein Hagel:


    Eine regnerische Rückfahrt stand an, ehe wir bei Chemnitz wieder mehr an den Rand des Schirms gelangten:


    Dahinter blauer Himmel als wäre nie etwas gewesen. Wir schauten dann noch einmal bei Gera einem TCU bei Halle beim Brodeln zu:


    Anschließend ging es nach Hause.


    LG


    Markus

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • Super Bericht...
    Da seit ihr aber weit gefahren ;-)

    "Sein wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche" Che Guevara


    Alles so geschriebene bin ich als Moderator, und alles so geschriebene ist meine freie Meinung...

  • Nach Sichtung der DWD Windkomposits durch Rüdiger und genauerem Nachsehen in IRAS würde ich eine Superzelle ausschließen.


    LG


    Markus

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.