05.07.2015 I TH+HE+NRW I Schwergewitter, geniale Böenfront, Blitzshow

  • Hallo miteinander!


    Die Gewitterlage Anfang Juli 2015 erreichte am Sonntag, dem 05.07., einen vorläufigen Höhepunkt. Die Ausgangslage und die zugehörigen Gewitterparamter zeigten dabei eine klassische mitterleuropäische Schwergewitterlage: Abziehender Höhenrücken im Osten, ein sich nähernder Trog von Westen samt Kurzwelle an seiner südlichen Spitze, eine bereits seit mehreren Tagen lagernde, schwül-heiße Luftmasse mit hoher Labilität, EML (elevated mixed layer), zunehmende Windscherung samt Veering und die Möglichkeit einer Konvergenz vor der eigentlichen, dem Trog vorgeschalteten Kaltfront stellten alle Bedingungen für ein Unwettersetup mit verschiedensten Arten und Formen sowie hässlichen Begleiterscheinigungen bereit. Wozu die Luftmasse an sich fähig ist, wurde schon eindrucksvoll am 03.07. (Hagelgewitter Dachwig) und in der Nacht vom 04. auf den 05.07. (Mittelthüringen) gezeigt - das dynamische Finale sollte allerdings noch folgen.


    Der nachfolgende Bericht soll etwas mehr auf die logistisch-planerische-nowcasting-Seite unseres Chasings eingehen, nachdem Chris bereits die meteorologischen/synoptischen Chasingaspekte näher betrachtet und Marco uns mit gewohnt hochwertigen Foto- und Videomaterial zeitnah versorgt hat.


    Ein ungeschriebene Regel bei solchen Lagen lautet: Setze nicht zu viel Vertrauen in die Modelle! Freilich sind diese auch generell mit Vorsicht -trotz der heutigen Vorhersagegüte- zu sehen, doch die simulierte Interaktion von meteorologischen Paramtern in unserer dynamischen Atmosphäre bietet gerade bei solchen Schwergewitterlagen eher grobe, großflächige Anhaltspunkte. Der Fokus sollte mehr auf aktuelle Parameter bzw. Zutaten (Labilität, Feuchte, Hebung, Windscherung) liegen, ergänzend ist es ratsam, die Entwicklungen der letzten 12-24h mit einzubeziehen - gerade Outflow Boundaries ehemaliger Gewittersysteme spielen da eine entscheidende Rolle - sie können die folgende gewittrige Aktivität noch mehr fördern, manchmal aber auch zu Nichte machen. Am Tag selbst sollten die aktuellen Bedingungen und Werte gecheckt werden, auch ist das Himmelsbild am Beobachtungsort eines der besten Mittel für die weitere Abschätzung (instabiles Gewölk, klassiche Vorboten, "Schrott" der Vornacht etc.) neben dem Bauchgefühl und der eigenen Erfahrung. Im Live-Modus geht es dann eher darum mit dem Hintergrundwissen der Paramter in Verbindung mit den groben Modellvorhersagen die Entwicklung zu verfolgen und eine Jagdstrategie zu entwicklen sowie entsprechende Zellen zu identifizieren und diese anzufahren/abzupassen.


    Gemeinsam mit Chris diskutierte ich täglich über die aktuelle (FR, SA) sowie die kommende Lage (SO). Die Paramter gaben Einiges her und wir planten ein längeres Chasing in Richtung Niedersachsen. Am Samstagnachmittag (04.07.) einigten wir uns auf den Ausgangspunkt Hannover. Die Überlappung aller Paramter erreichte von NRW über NDS die besten Werte, was abends durch ESTOFEX oder auch SWE bestätigt wurde. Nach der durchchasten Nacht meinerseits (04.07.2015 I Mittel-TH I Die Gewitternacht des Jahres) blieb glücklicherweise am Sonntagvormittag noch Zeit die Lage zu checken. Und so wurde auch schon Hannover verworfen. Aus der Nacht heraus mauserten sich diverse Gewitterzellen zu einem größeren Komplex über NRW, der um 12:00 Uhr bereits auf Niedersachsen übergriff:


    Auch wenn noch Potential für diesen Cluster bestand, wäre schon zeitlich eine Anfahrt utopisch gewesen, da er in dieser Zeit der Anfahrt schon Hamburg erreicht hätte. Insofern fokussierten wir uns auf die Region südöstlich des Clusters und nahmen nun Hessen/Südniedersachsen ins Visier. Aus dem Ausgangspunkt Göttingen wurde letztlendlich Heiligenstadt. Chris fuhr von Markkleeberg aus los, ich startete mit Marco in Weimar. Typisch für diese Zeit und Luftmasse löste es an den Gebirgen zum Sonnenhöchststand aus (Thüringer Schiefergebirge, Harz, Erzgebirge). Die "Harz-Zelle" stellten wir zunächst anhand der Augenbeobachtung auf unserer Fahrt über Erfurt-Mühlhausen-Leinefelde unter Superzellenverdacht: In der Entwicklung kernige Quellungen, Overshooting-Top und ein sich scheinbar rückwärts ausbreitender Amboss sowie ein scheinbares Ausscheren auf dem Radar inklusive Split der Zelle - amazing! Für uns jedoch kein Grund die Jagdstrategie zu überdenken, Chris war an der A38 goldrichtig um die schönen Strukturen aus der Nähe abzulichten.


    Am bekannten Chasingpoint "Scheune" an der AS Heiligenstadt war erstmal Zeit für einen Lagecheck: In Thüringen noch eher weniger Feuchte, hohe Tmax, Taupunkte im Nordwesten besser als im übrigenn Gebiet, kein instabiles Gewölk. Nach WSW zeigten sich erste Schirme und zaghafte Quellungen über dem hessischen Bergland:


    Auch in Richtung Harz gab es neue Quellungen (jedoch eher Randnotiz für uns). Nachdem uns Peter besuchte und nun etwas besser organisierte Zellen bei Koblenz/Limburg entstanden und unter Vermehrung wie auch Verstärkung Nordostkurs einschlugen (roter Kreis), konnte die Jagd weiter konkretisiert werden. Erstmal galt es aber noch die Zelle im nördlichen Hessen, die das Eichsfeld streifen sollte, passieren zu lassen (weißer Kreis, roter Punkt daneben=wir):



    Es war von Beginn an abgesprochen, dass eine Core-Punch an diesem Tag unbedingt zu vermeiden ist, daher galt es auch immer die Fluchtoption nach Osten/Süden im Blick zu haben. Jetzt ging es aber erstmal über die A38 auf die A7 nach Süden in Richtung Kassel. Unsere Zelle hatte sich mittlerweile abgeschwächt und das Dreieck Drammetal überquert. Der aus Südwesten kommende MCS in Linienform (teils mal etwas bogenförmig anmutend, teils eventuell auch mal kurzzeitig QLCS ?) dürfte ein Treffer für Kassel werden wenn die Zugbahn gleich bleibt. Plan war demzufolge südlich von Kassel zu warten und über die A7 nach Süden zu flüchten. Diese war jedoch bei Homberg (Efze) wegen Unfall und Bergungsarbeiten in Richtung Süden gesperrt. Da die A7 wiederum zu östlich für interessante Strukturen sein könnte, entschieden wir uns die A49 in Richtung Fritzlar nach Südwesten zu fahren. Flüchten sollte über die B253 nach Wabern möglich sein. Übrigens plant man so was am Besten mit Atlas!


    Jedoch wurde es nötig, die A49 weiter nach Süden zu fahren, da sich nun "hinter uns" neue Zellen bildeten und auch schon ersten dicktropfigen Regen über der Autobahn abluden. Es blieb daher nur die Option die Autobahn bis zu ihrem Ende bei Neuental zu fahren (roter Punkt zwischen den Niederschlagsechos). Hier standen wir sehr günstig am Südende des Clusters, wo es primär neue Zellen gibt (allerdings auch etwas näher als wir wollten):



    Wir fuhren auf die nächstmögliche Anhöhe und konnten nach WSW die Zelle bei Gilserberg mit einigen Fracti, die auf eine Böenwalze hindeuteten, hinter dem Berg sehen:


    Nach wenigen Minuten fuhren wir wieder den Feldweg zurück um eine bessere Sicht zu haben und um möglichen Regen, Wind und Blitzen aus dem Weg zu gehen. Schon sah die Zelle wesentlich interessanter aus:


    Aus der anfänglichen Böenwalze entwickelte sich mehr eine Art Basis, auch die Wolkenstrukturen darüber verdichteten sich. Die Zelle organisierte sich.


    Diese Zelle leitete eine wahrhaftig explosive Entwicklung zw. 17:05 und 17:10 Uhr knapp nördlich von uns ein, dessen Gewitterlinie mit hoher Reflektivität genau unseren Anfahrtsweg nach Nordosten zog und später auch Kassel traf (wie anfangs vermutet). Noch bevor Kassel dran war, wütete jene frisch explodierte Gewitterlinie im Raum Fritzlar, wobei Tornadoverdacht besteht. Wir durften bei aller Beobachtungsfreude nicht die aus Südwesten nachfolgende Zelle bei Marburg vergessen (gelber Kreis, weiß die beschriebene Gewitterlinie):



    Da wir der Gewitterlinie nicht zwingend aufgrund des Schadens- und Staupotentials folgen wollten (A49 im Verlauf wegen umgestürzter Bäume gesperrt), wählten wir den Weg nach Osten über Land- und Bundesstraße um auch der Marburger Zelle erstmal auszuweichen. Diese sollte aber schnell zu Grunde gehen, sodass theoretisch der Weg über die A7 nach Norden eine Option wäre, der Linie zu folgen. In Homberg (Efze) erstmal Update, Chris musste nachtanken und wir Flüssigkeit und Eis aufnehmen ;) Die Frage war nun, war es die Konvergenz, die diese Zellen und Systeme triggerte? Würde danach noch etwas durch die Kaltfront kommen? Mit nur schwacher Edge-Verbindung war die Datenauswertung ziemlich mühselig. Die Nachmittagssoundings bauten sich noch am schnellesten auf - zum Glück: Idar-Oberstein und Meiningen zeigten dass noch alles in Butter war (Essen schon weniger, aber eh nicht mehr relevant, da die Bedingungen in unserem Bereich und östlich/südlich davon noch besser waren). Weitere Hilfe bei der weiteren Planung lieferten 2 Mesoscale Discussions von Estofex, die u.A. sagten:


    Zitat

    ...Ahead of the front, prefontal convection has induced an outflow boundary stretching from northern Belgium, to near Aachen to Kassel. Along this line, surface convergence is occurring and storms are starting to develop near this zone...
    ...It appears likely that the storms that are now initating over the Rhineland will develop into a number of supercells capable of producing large hail and severe wind gusts...


    Die kompletten Links zu den MD's: http://www.estofex.org/cgi-bin…-_mesoscalediscussion.xml + http://www.estofex.org/cgi-bin…-_mesoscalediscussion.xml


    Mit diesem Update war klar, dass wir der Linie nach Norden nicht mehr weiter folgen werden und in Homberg (Efze) noch abwarten und diese schöne Gewächshausatmosphäre auskosteten (quasi schmoren im eigenen Saft). Wir nahmen die Superzelle über NRW ins Visier, die ostnordöstlichen Kurs in Richtung *trommelwirbel* Kassel nehmen könnte. Also machten wir uns wieder auf den Weg nach Norden in Richtung Kassel (unsere Linie von vorher war nun ein großer Cluster) und fuhren dann die A44 bis Zierenberg um in etwa auf Zugbahnhöhe mit Ausweichoption Osten zu sein, alternativ Nordwesten. Im Vorfeld der noch einzelnen Superzelle bildeten sich quer über über NRW neue Zellen:



    Wir landeten südwestlich von der AS Zierenberg in Istha und hatten dort einen im Grunde guten Blick nach Südwesten, wo erste tiefhängende Fetzen und eine Art Basis in weiter Ferne zu erahnen waren. Marco beeindruckten derweil die Kornblumen... Bei kurzer Radarbetrachtung meinten wir doch weiter südwärts zu müssen Richtung Fritzlar. Über die leere B450 kamen wir rasch voran, konnten dabei rechts hinter den Bergen für wenige Augenblicke immer mal wieder tiefe Fetzen, eventuell auch eine Art Wallcloud ansatzweise erkennen. Vor Fritzlar bogen wir nach Westen ab und suchten zwischen Geismar und Wellen im Edertal einen Aussichtspunkt. Nach einem ersten gescheiterten Versuch auf einem Berg musste zwangsläufig das Tal herhalten - es war gut so, denn es sollte der strukturelle Höhepunkt werden.


    Kurzer Überblick mittels Radar (Zugrichtung weißer Pfeil, Standort etwa im weißen Kasten "Fritzlar"):



    Was wir zu Gesicht bekamen war eine imposante Böenwalze (vielleicht sogar Rollcloud) die sich mit der Böenfront vor dem vorbeiziehenden Zellkern zu uns schob. Ein erstes Bild nach spontanem Halt:


    Die Walze kommt näher. Besonders der rechte Teil mit den tiefhängenden Fracti bzw. Schneidezähnen :grins saugte rasant die Feuchte dank der Orographie nach oben:


    Zoom auf die feuchtefressenden Zähne. Achtet am Ende des Feldweges auf die binnen weniger Sekunden entstandenen "Überströmungswolken" am Boden, die durch den Outflow am Berg hochgezogen wurden:


    Weiteres Panorama, während die Walze rasch näher kam und der Wind mehr auffrischte:


    Die Strukturen hielten uns weiter in ihrem Bann:


    Dann wurden wir langsam gefressen:



    Und schon war sie durch:


    Zu dieser Zeit ging entlang einer Linie Fulda-Bad Hersfeld die nächste Zellinitiierung von Statten - und das rasant. Ein kurzer Check mit Marco und Chris kam schnell zu dem Ergebnis "hinterher!". Da die Zellen zu dieser Zeit noch südlich der A4 blieben, plädierten wir auf eine Vorbeifahrt, ehe sie etwa bei Eisenach die BAB kreuzen würden. Erstmal mussten wir aber über Bundesstraße nach Melsungen, dort auf die A7 nach Süden (im dichteren Sonntagabendverkehr) und schließlich auf die A4. Während dieser Fahrt betrachteten wir diese wunderschöne Entwicklung der Zellen mit feinstem Amboss, Overshooting Top und Mammati im Abendlicht. Bloß gut dass man in der Mehrzahl ist, so kann einer genau diese Momente festhalten.


    Blick auf die kräftigen Zellen, die entlang der Rhön entstanden waren (direkt darunter sieht man eine schöne Outflow Boundary anhand der gewellten Linie):



    Die erste Zelle war schneller als wir und hatte bereits die Autobahn erreicht ehe wir durch waren. Je näher wir kamen umso mehr kamen eindrucksvolle Mammati am Schirm hervor. Marco machte dankenswerterweise mit meiner Kamera ein Foto:


    Um das weitere Vorgehen zu besprechen und einen Punch zu vermeiden, fuhren wir Wildeck-Obersuhl ab und besprachen die Lage. Das Radar offenbarte, dass eine stärke Zelle nördlich der A4 lag und die übrigen stärkeren Zellen noch südlich der Autobahn waren. Es bestand also ein kleines Zeitfenster für einen "Durchbruch" nach Osten ohne den stärksten Zellkern zu durchfahren (weißer Bereich):



    Während Marco Chris diese Taktik beibrachte, fotografierte ich einfach nochmal geradeaus aus der Seitenscheibe:


    Es ging in Gerstungen wieder auf die A4 nach Osten, der blitzenden Zelle entgegen - Schrecksekunde! Bei Herleshausen stand ein verunfallter BMW quer auf der Überholspur in einer langgezogenen Kurve. Konnte ich noch einigermaßen gut ausweichen musste Chris eine Vollbremsung einlegen und hatte definitiv einen noch größeren Schreck. Die spätere Autobahnvollsperrung durch diesen Unfall beendete dann Ronny's Jagd, der auf der Rückfahrt von NRW war.


    Nach kurzem Telefonat mit Chris, dass alles gut ist und er hinterher kommt, gaben wir auf der wieder trockenen Autobahn bei Sättelstedt Gas. Links von uns sah die Zelle über Mihla recht kräftig aus (dort auch Windschäden), hinter uns waren diverse Zellen am blitzen. Wir fuhren bei Gotha nochmal kurz ab und betrachteten die Szenerie. Rasch ging es weiter ostwärts zum Tankstopp am Rasthof Eichelborn bei Erfurt. Vollgetankt wurde sich nochmal verständigt weiter zu chasen und die Zellen bzw. Cluster aus dem Südwesten auf ihrem Weg nach Osten zu empfangen.


    Im allseits bekannten Mörsdorf konnten wir dann länger Pause machen und das Geblitze des Clusters aus Südwesten in Richtung HBN/SLF betrachten, was essen und trinken und zumindest etwas innerlich runterfahren von den bisherigen Erlebnissen. Die zahlreichen Blitzbilder habe ich mal "zusammengestackt":



    Nach einiger Zeit bildeten sich auch über uns neue Zellen, die mit dicken Tropfen die ersten Warnungen abgaben. Somit wichen wir ostwärts aus und bezogen bei Gera erneut Position. Wir standen dabei noch länger als gedacht trocken vor der neu entsanden Linie (roter Punkt):



    Die beiden schönsten Exemplare:



    Ohne viel Tamtam überrollte uns die Linie mit Starkregen und Windböen - es war Zeit zum Aufbruch nach Hause, immerhin war es fast Mitternacht. Wir verabschiedeten uns an dieser Stelle von Chris und fuhren ostwärts Richtung Weimar. Nach dem Hermsdorfer Kreuz gelangten wir auf die Rückseite des Clusters, wo es abermals schöne Blitze zu bestaunen gab. Die wollten wir noch mitnehmen und landeten abermals in Mörsdorf. Somit endete dieses 700km-Chasing mit einem Feuerwerk:




    Zusammenfassend ein logistisch und organisatorisch gelungenes Chasing, das mit der vorherigen Lageeinschätzung wie auch im Nowcast-Bereich mit dem gerade in Hessen unbekannten Straßennetz und Gelände gut mit der aktuellen Entwicklung abgestimmt werden konnte. Eben diese ist anhand von Modellen niemals 1:1 in die Realität umzusetzen, sodass der versierte Chaser stets die aktuellen Parameter neben Radar, Satellit etc. im Blick behalten sollte - ebenso wie ein Ausweichplan und die aktuelle Verkehrslage. Im Gebiet von eben durchgezogenen Gewittern sollte generell mehr Vorsicht geboten sein (gerade auf Autobahnen wegen Unfällen). Nach so einer ausgiebigen Tour ist eine Nachbesprechung im Team sinnvoll - einerseits sieht man vieles erst in der Nachbetrachtung, kann seine Entscheidungen noch einmal kontrollieren und abgleichen und organisatorische Schwachstellen und Kritik offen austauschen.


    Wer sich die Mühe gemacht hat den Beitrag zu lesen, wird vielleicht ein paar Tipps und Anregungen für die nächsten Chasings mitnehmen, ich würde mich freuen.
    Wer "nur" auf Bilder aus ist, der hatte hoffentlich was zu sehen ;)


    Herzliche Grüße,
    Markus

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • ein wirklich sehr schöner, ausfühlicher Bericht.
    Beeindruckend finde ich die langen Strecken, die ihr fahrt. Ich könnte das gar nicht bewerkstelligen.


    Meine Frage dazu wäre, wie man ein besseres Chasingergebnis bekommen kann, wenn man so ganz ohne Technik unterwegs ist?


    Ich habe kein mobiles Internet für Wetterkarten, kein Navi usw. Ich bin nur telefonisch mit Männe zu Hause verbunden, der mir die ungefähre Zugrichtung durchgeben kann.
    Meist suche ich mir einen festen Platz, von dem aus ich meine Beobachtungen mache.


  • Meine Frage dazu wäre, wie man ein besseres Chasingergebnis bekommen kann, wenn man so ganz ohne Technik unterwegs ist?
    Ich habe kein mobiles Internet für Wetterkarten, kein Navi usw. Ich bin nur telefonisch mit Männe zu Hause verbunden, der mir die ungefähre Zugrichtung durchgeben kann.
    Meist suche ich mir einen festen Platz, von dem aus ich meine Beobachtungen mache.


    So geshen bist du also mehr "Spotter" (fester Platz) als Chaser ;) Ganz ohne Technik und mit telefonischem Guide (wie wir es früher gemacht haben) kannst du im Grunde nur nach Augenbeobachtung fahren. Um dann bessere "Ergebnisse" (was meinst du damit genau?) zu bekommen musst du die Wissen aneignen um einschätzen zu können, was du siehst, was gleich davon ausgehen könnte und wie du dich am Besten platzierst (u.v.m.). Der Prozess wächst mit der Zeit.


    VG

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • Zitat

    So geshen bist du also mehr "Spotter" (fester Platz) als Chaser ;)


    Jein, kann man so auch nicht sagen - dort, wo ih bis vor Kurzem gewohnt habe, waren die Zugrichtungen der Gewitterfronten recht berechenbar. Ging immer von Nordwesten über uns herüber bis zur Elbe und zurück.
    Insofern war das 'Fahren nach Augenbeobachtung* recht einfach.


    So habe ich mir feste Plätze ausgegukt, zwischen denen ich schon pendelte, aber nichts war weiter als 5-10 Km voneinander entfernt.
    Auch konnte ich mich nie weiter Als eine halbe Stunde Autofahrt von zu Hause entfernen, da ich oft Notdienst habe.


    Zitat

    Um dann bessere "Ergebnisse" (was meinst du damit genau?) zu bekommen...


    Mein Schwerpunkt lag bis jetzt bei der Landschaftsfotografie, ich habe halt darauf geachtet, daß die Umgebung auch interessant und ansprechend ist.
    Z.B. ein toller Beobachtungsort war bei einer alten Mühle, die sich bei Gewitter wirklich gut im Bild macht. ;) Zusätzlich gab es dort eine Unterstellmöglichkeit fürs Auto, das ich nicht verlassen mußte.


    Zitat

    ...Wissen aneignen um einschätzen zu können, was du siehst, was gleich davon ausgehen könnte und wie du dich am Besten platzierst


    GENAU! Und genau das erscheint mir sehr schwierig...die vielen Fachwörter, die ich hier in den letzten Tagen gelesen habe...ich mußte alles googlen. Sehr kompliziert.
    Bis dato bin ich intuitiv immer vor den Fronten gefahren,oder habe versucht, seitlich davor zu kommen.
    Vielmals ist mir das nicht wirklich gelungen, habe viel verpasst, bin zu weit entfernt gewesen etc.
    Da ich nun in neuem Terrain unterwegs bin und nur nach Straßenkarte fahre, muß ich halt mehr über das Geschehen lernen. :grübel


    Zitat

    Der Prozess wächst mit der Zeit.


    Ich hoffe es. ;)


    Auf jeden Fall werde ich erst einmal einen Wlan Stick (heißt das so?) für mein Netbook besorgen, daß ich die Unwetter wenigstens auf der Karte verfolgen kann.