Ab Dienstag steigt das Gewitterpotential in Thüringen an. Am Dienstagnachmittag sind im Land erste lokale Gewitter möglich. Auch an den Folgetagen besteht weiterhin Gewitterrisiko. Antreiber des Ganzen ist ein nahezu stationäres, umfangreiches Tiefdruckgebiet südwestlich der britischen Inseln, welches in der Höhe und am Boden gut ausgeprägt ist.
Blick auf die Analyse von heute 14 Uhr MESZ für 400 und 500 hPa (5 km und höher):
Blick auf die Bodenanalyse von 14 Uhr MESZ:
Der Höhenrücken im Osten weicht etwas und somit gelangen wir in eine gradientschwache Umgebung zwischen den beiden Druckgebilden. In diese wird ab Dienstag eine labile und feuchte Luftmasse advehiert wenn die Strömung mehr auf Südwest dreht, die gegen die wolkenreiche und kühlere Luft aus dem Osten ankämpft. Aktuell greift eine Okklusion des Tiefkomplexes via Frankreich auf den Südwesten über und soll langsam Stück für Stück weiter nach Nordosten vorankommen, aber irgendwann "liegenbleiben" aufgrund der Blockadewirkung des Hochs.
Vorhersage für Dienstag, 14 Uhr:
Die Okklusion wird als Luftmassengrenze fungieren und die feucht-milde/warme Luft von kühlerer, trockener Luft im Osten trennen. Auf der kühlen Seite gibt es leichte, skalige Niederschläge, auf der wärmeren Seite sind Schauer und Gewitter in der labilen Luftmasse zu erwarten. Labilität, Feuchte und Scherungswerte halten sich in Grenzen, doch:
...schwenken um das Tief über dem Atlantik Randtröge, die für Überraschungen gut sind, ebenso für kleine Teiltiefbildungen, wie sie zB für Mittwoch im Programm sind. Davon sollte zunächst mal der Südwesten/Westen Deutschlands "profitieren". Der Teufel steckt aber bekanntermaßen im Detail. Daher kann man nur täglich im Nowcasting genauer abschätzen, wo was passieren wird.
DIENSTAG: ...dürfte sich im Tagesverlauf die tiefe Bewölkung auflockern. Am Nachmittag dürften dann von Westen beginnend lokale Schauer und Gewitter nordostwärts ziehen. Die Zuggeschwindigkeit dürfte bei nicht zu flotter Höhenströmung überschaubar sein. Fraglich ist, ob sich lokal mal eine Konvergenz einschleichen könnte. Labilität und Feuchtigkeit sprechen eher für leichte bis punktuell moderate Entwicklungen. Hebungsfördernd sind auf jeden Fall die Gebirge für erste Zellen. Die Scherung spricht gegen organisierte Sturkturen. Starkregen, kleiner Hagel/Graupel und mal eine stürmische Böe sind nicht auszuschließen. Und da gerade der Abendlauf vom WRF eintrudelt, gleich mal noch ne Übersicht für 17 Uhr am Dienstag:
Am Dienstagabend soll dann mit einem weiteren Randtrog auch organisierte Konvektion von Frankreich her übergreifen. Das dürfte aber ein Fall für den Westen bleiben....
Updates folgen bei Bedarf.
VG
Markus