Einen schönen Sonntag zusammen!
Gestern entschieden sich Ronny und ich, als Ausgleich nach einem anstrengenden Renovierungstag bei meiner Mutter in Weimar noch eine Runde chasen zu fahren. Die Zelle in Nordthüringen war unser auserkorenes Ziel. Kurz hinter Großobringen hielten wir das erste Mal kurz, um die schöne Quellung festzuhalten:
Weiter ging es in Richtung Norden. Zwischen Buttelstedt und Olbersleben dann der nächste Halt. Endlich hatten wir mal ein Kornfeld mit Mohnblumen als Vordergrund, das wollten wir schon länger mal haben:
Bei Schillingstedt waren wir dem Kern schon näher gekommen und man konnte den Regenvorhang mit vorgelagerter Böenwalze erkennen:
Wir entschieden uns zu versuchen, uns über die A71 und A38 vor die Zelle zu setzen. In meinem Atlas sah es sehr danach aus, dass kurz nach Schillingstedt eine Autobahnauffahrt kommen sollte, die es aber schlussendlich nicht gab. Also mussten wir die Landstraße bis zur nächsten Auffahrt weiterfahren, wodurch ich Ronnys Unmut auf mich zog...
Sorry nochmal an der Stelle!
Aus dem Auto heraus konnte ich die interessanten Wolkenstrukturen unter der Zelle festhalten:
Der Starkregenkern war deutlich zu erkennen:
Endlich auf der Autobahn angelangt, steuerten wir geradewegs auf den Kern zu. Die Zelle hatte sich aber inzwischen schon wieder etwas abgeschwächt:
An der Abfaht Eisleben hatten wir es wieder vor den Niederschlag geschafft, doch die Zelle ging vor unseren Augen kaputt:
Geknickt und mit schlechter Laune auf beiden Seiten, einmal wegen verpasster Foto-Chance, einmal wegen abbekommenen Anschiss, fuhren wir die A38 weiter Richtung Osten. Bei Querfurt verließen wir nochmals die Autobahn. Am südöstlichen Ende des Regengebietes hatte sich eine kleine Neuentwicklung gebildet, während der Hauptkern noch schöne Fallstreifen abwarf:
(Pano)
An der nächsten Abfahrt (Schafstädt) hielten wir ein letztes Mal. Eigentlich wollten wir die inzwischen von der tiefstehenden Sonne hinterleuchteten Fallstreifen der sterbenden Zelle fotografieren. Plötzlich entdeckte Ronny in Richtung Norden einen Funnel. Ich sprintete zurück zum Auto um schnell mein Tele zu holen und war überrascht, wie schnell ich trotz stundenlangem Knien beim Renovieren noch rennen konnte.
Mit dem 300mm-Tele entstand unter anderem folgende Aufnahme (inklusive leichten Luftspiegelungen auf der Landstraße):
Mehr Fotos und auch Videos aus dem Internet gibt´s im Tornadoverdachts-Thread: 18.06.2016 - Könnern (SLK)
Das nördöstliche Ende des Regengebietes hatte den Funnel hervorgebracht. Außerdem sorgte die Zelle für eine schöne Lichtstimmung:
Wir versuchten, uns nochmal vor den einsetzenden Regen zu setzen und die nordöstliche Entwicklung noch weiter zu verfolgen, brachen dieses Unterfangen aber dann doch wegen Aussichtslosigkeit ab und traten die Heimfahrt an.
Fazit (diesmal recht kurz):
- Kleine Straßen, die von der Landstraße zur Autobahn zu führen scheinen im Atlas nicht einfach als Auffahrten interpretieren. Nur wenn da ne Abfahrts-Nummer steht ist es auch eine! :?
- Trotz augenscheinlich verpasster Chance nicht gleich den Kopf hängen lassen, sondern Augen offen halten. Mit einem Funnel hätten wir an der Stelle nicht gerechnet, aber er hat uns definitiv für die vorangegangene Enttäuschung entschädigt!