09.06.2017: Gewitterthread

  • Am morgigen Freitag nähert sich ein äußerst markanter Trog, der von Westen hereinschwenkt und dessen Achse am Abend bereits über Westdeutschland liegt. Ihm vorgelagert sind eine Kaltfront und eine Konvergenz, wobei die Konvergenz bereits in den frühen Nachmittagsstunden, die Kaltfront dann zum Abend hin Thüringen überqueren wird. Die Trogachse wird uns schließlich in der Nacht zum Samstag überqueren. Insgesamt brauchen wir uns morgen also über die dritte, notwendige Zutat für die Gewitterentwicklung (Hebung) nicht beklagen, die limitierenden Faktoren liegen eher bei Feuchte und Labilität.


    Die Konvergenz selbst ist in den Modellberechnungen mit einem weitestgehend nicht-elektrischen, schmalen Regenband gekoppelt. Die trockene Luftmasse sollte Gewitter weitestgehend verhindern (TPs und ML-CAPE gering). Sollte sich jedoch lokal ein Gewitter entwickeln, wären durchaus Downbursts möglich (trockene Grenzschicht + Geschwindigkeitsscherung). Aktuell werden diese Entwicklungen vor allem in der Osthälfte Thüringens berechnet.


    Die Kaltfront und die Troglinie haben später weiteres Potential, uns mit linienartig organisierten Gewittern samt Sturmböen zu beglücken. Hier wird aktuell etwas mehr Labilität berechnet, jedoch ist das Timing entscheidend, ob dieses Potential bei uns oder eher im Westen Deutschlands genutzt wird. Hier hätte dann die Westhälfte Thüringens wiederum die Nase vorn.


    Schauer und Gewitter ziehen morgen tendenziell sehr zügig aus südwestlicher Richtung über das Land, in der Radarbetrachtung werden sich linienartige Entwicklungen aber weitgehend parallel in Nord-Süd-Richtung ausrichten.


    Fazit: Man sollte morgen sehr gut die aktuelle Entwicklung im Nowcast verfolgen. Nur so kann abgeschätzt werden, welche der Linien für welche Landesteile am meisten Potential für markante Entwicklungen bieten. Es werden nicht alle gleichermaßen getroffen. Die Hagel- und Starkregengefahr ist bei niedriger Labilität und schneller Zuggeschwindigkeit eher gering, im Vordergrund stehen diesmal Sturmböen. Nicht vergessen werden sollte, dass bereits ohne gewittrige Entwicklungen das Potential für schwere Sturmböen besteht.

    - wetterinteressiert und unwetterbegeistert seit Beginn der 2000er Jahre
    - TSC-Mitglied seit 2007
    - aktiver Chaser seit 2010

    - als Spotter "zur Ruhe gesetzt" seit 2018

  • Aktuelles Bild von RonnyEF aus Salomonsborn (EF), Blick nach Westen:

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • Erfurt-Kühnhausen an der Rückseite der Linie aktuell:


    Bild von RonnyEF


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  • Einschlag eines negativen Blitzes mit 10KA auf dem Höhenrückens der vorderen Heide. Blickrichtung NO. Das Bild musste ich stark abdunkeln, weil der Blitzkanal durch Überbelichtung nicht erkennbar gewesen wäre. Die Vorstufe waren zwei Wolkenblitze mit anschließenden Nachentladungen.



    EDIT Markus, 10.06.2017, 10:40 Uhr: Bild in Beitrag eingebunden. Bitte beim nächsten Mal direkt einbinden.

  • Hallo zusammen auch hatte gestern Abend ein wenig Zeit und habe genutzt und ein paar Bilder zu Knipsen. Standort ist Südlich von Greußen und in diese Richtung geht auch der Blick






    LG Andreas

  • Hallo Leute,


    gestern gabs dann doch noch ein wenig Struktur in Form einer netten Böenfront. Ich habe sie zusammen mit meiner Tochter bei Döbritschen und dann nochmal bei Möööörsdorf :grins beobachten können. Hier ein paar schnelle Bilder, einen Bericht muss ich erstmal schuldig bleiben...








    Gruß
    Kay