19.07. Erstes Chasing - Heiligenstadt über A38 - Sangerhausen

  • Hallo :winken ,


    am gestrigen Mittwoch dem 19.07. habe ich in Begleitung von Markus mein erstes richtiges Chasing gemacht. Äußerst glückliche Bedingungen im Voraus sorgten bereits im Vorfeld für sehr gute aber natürlich auch leicht aufgeregte Stimmung. Nach kurzer Lagebesprechung gegen 17:30 in Erfurt ging es auch bereits los Richtung Leinefelde, während der Anfahrt war noch einmal genug Zeit um sich etwas näher kennenzulernen und begeistert über einige Wetterthemen zu diskutieren.


    Einmal in Leinefelde eingetroffen stand Ronny schon wie abgesprochen bereit, die langsame Zuggeschwindigkeit sowie unsere Distanz zur Gewitterlinie führten aber recht schnell zur Entscheidung noch bis Heiligenstadt weiter zu fahren.


    In Heiligenstadt angekommen und quasi am beziehen der Position traf dann Peter überraschend zu einem kurzen Treffen ein. Nach einer kurzen Unterhaltung musste er leider zum nächsten Termin, damit hieß es für uns aber nun die Kamera´s aufzustellen und auf das Eintreffen der Front zu warten.


    Nach kurzer Wartezeit ließen sich die Umrisse der Böenfront in der Ferne bereits erkennen.



    Einmal in Sichtweite dauerte es nicht lange und wir standen sehr nah an der Frontlinie, das war auch sehr gut durch die einsetzenden starken Windböen und den aufgewirbelten Staub zu erkennen.





    Solche Strukturen waren für mich bis jetzt quasi wirklich noch Neuland, zumindest im Ilmkreis habe ich bis jetzt noch nie derartige Böenfronten sowie starke Staubaufwirbelungen von den Feldern gesehen.
    Jetzt wurde es auch endgültig Zeit sich auf den Weg zur Autobahn zu machen um wieder vor die Front zu gelangen.


    Nach einem weiteren kurzen Zwischenstopp nahe Worbis (der Stopp war wirklich kurz, wir hatten die Geschwindigkeit der Front etwas unterschätzt und standen bei der Abfahrt im vollen Wind) ging es weiter nach Nordhausen, dort hatten wir während der Fahrt schon ein kurzes Treffen mit Chris angesetzt.



    Auf dem Weg Richtung Sangerhausen ein weiterer Stopp und nochmaliges Treffen mit Ronny.




    Die mittlerweile zur deutschlandweit ausgreifenden Squalllinie mutierte Front verstärke sich während der Anfangsphase auch nochmal zusehends. Auch dieser Stopp fand sein Ende und wir bewegten uns weiter Richtung Sangerhausen, nach der Abfahrt von der A38 verpassten wir Ronny jedoch und bezogen auf einem Feld in der Nähe nochmals Position.


    Das Bild ist leider etwas blaustichig und dunkel geworden, das ließ sich trotz Raw-Format nicht mehr so gut ausgleichen.



    Danach entschieden wir uns weiter über die A38 Richtung Leipzig zu fahren um dann nach dem Wechsel auf die A9 die Linie vor Naumburg nochmals abzufangen. Unter einem Windrad platziert traf dann auch die Front langsam ein und Markus konnte sich der Blitzfotografie hingeben. Aufgrund meiner (möglichst mobilen) Stativ-Wahl (Gorilla Pod DSLR) war mehr oder weniger mitten im Feld fototechnisch nicht mehr viel möglich und ich genoss die letzten Minuten unseres Chasings beim Betrachten der Gewitter die noch vor uns lagen.


    Mit dem Eintreffen des ersten leichten Regens machten wir uns nun auf dem Heimweg. Zu unserem Vorteil war die Energie des Gewitters auch langsam raus und man konnte zusehends eine Abschwächung wahrnehmen. Dafür ging jetzt Richtung Südthüringen / Ilmenau aber auch nahe Jena nochmal ordentlich die Post ab. Obwohl hier nochmal die Möglichkeit bestanden hätte weitere Fotos zu machen, entschieden wir uns dafür erstmal Richtung Arnstadt aufzubrechen und nur im Falle des Falles nochmal kurz bei Arnstadt Nord zu halten. Da wir jedoch vollends zufrieden mit den bereits vorhandenen Eindrücken waren, kam es nicht mehr dazu. Glücklich aber auch etwas erschöpft traf ich dann letztendlich wieder zuhause ein.


    Fazit:


    Wahnsinnig hilfreich war gleich von Beginn an die Ortskenntnis von Markus, die erste Routenplanung und die darauffolgenden Stopps waren alle sehr gut getimed. Die dauerhafte Analyse der Front während der Fahrt durch uns beide hat optimal geklappt und wir waren zudem zu keiner Zeit in einer gefährlichen Situation, dafür aber immer am richtigen Standort. Auch sehr angenehm war das Treffen einiger TSC Mitglieder während der Jagd, ich wurde soweit immer freundlich empfangen, fast schon ein bisschen so als würde man sich bereits seit längerer Zeit kennen... :grins Insgesamt betrachtet werde ich dieses Chasing über lange Zeit wenn nicht sogar für immer im Kopf behalten.


    Danke definitiv nochmal explizit an Markus für die Mitnahme und durchweg nette Begleitung! :)

  • Danke für den Bericht und deine Bilder, Felix!


    Es war ein wirklich erfolgreiches Chasing und wir konnten fast 2h Katz und Maus mit dem Südende der Linie spielen. Die Böenfront war wirklich sehr imposant mit den Staubaufwirbelungen und den starken Böen. Die Strukturen während der Fahrt auch immer wieder beeindruckend.


    War sehr angenehm mit dir und bist gern wieder an Bord gesehen :)


    Ich verzichte dann hier auf einen Bericht, denn du hast alles geschrieben. Ich habe schon für den Wissensbereich etwas in petto. Allerdings erst nach dem Wochenende.


    Ein Panorama liefere ich gern noch nach:

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • Na das war/wird doch ein unvergesslicher Tag für Felix. Beim ersten Chasing gleich eines der Highlights '17 abgestaubt, dazu noch mit den Frontmann der TSC und ein paar andere Chaser in freier Wildbahn erlebt. Da wurdest du ja gleich richtig und Kompetent angelernt.
    Glückwunsch zum rundum erfolgreichen Chasing.