10.05.2018 | Staßfurt-Aken-Zerbster Land | Zellenlotterie mit Fährüberfahrt

  • Nach langer Zeit will ich auch mal wieder einen kleinen Chasingbericht abliefern. Nachdem ich an Himmelfahrt ursprünglich schon sehr zeitig mit Chris G. aufbrechen wollte,
    wurde ich im Laufe des Mittags immer skeptischer und entschied erst gegen 14 Uhr loszufahren. Zunächst ging es von Leipzig nach Norden, da ich dachte,
    die gerade östlich der Stadt entlang ziehende [definition=79,0]Multizelle[/definition] könnte vielversprechend sein. Also auf die A9, um sie irgendwann später abzupassen.
    Auf dem Radar schwächelte sie dann aber, also fuhren wir direkt in Wiedemar wieder ab, nach Westen zur A14, dort wo noch strahlender Sonnenschein war
    und weiter westlich viele mittelhohe Cumuli und Turkey Towers zu sehen waren.


    Da Kreuz Bernburg gesperrt war, fuhren wir in Staßfurt ab und positionierten uns für eine halbe Stunde auf einem Feldweg mit guter Sicht nach Westen bei Hohenerxleben (guter Spottingpoint!).
    Hier tat sich aber nicht viel. Fortwährend ploppten Cumuli auf und fielen wieder zusammen (in Chris' Video zu sehen).
    Im Norden sahen wir die kräftigen CBs im Raum Stendal, die mir aber zu weit weg schienen und von Osten näherte Sich der [definition=1,0]Amboss[/definition] der [definition=79,0]Multizelle[/definition],
    die nun im Bereich Dübener Heide war. Dann entschied ich, diese abzupassen, denn sie war wieder kräftiger geworden.


    Also wieder nach Süden, Kreuz Bernburg runter (in diese Richtung ging es) und Richtung Köthen. Auch hier sah die [definition=79,0]Multizelle[/definition] noch recht gut organisiert aus.
    Es fand sich dann aber kein guter Beobachtungspunkt (immer wieder Hochspannungsleitungen und Waldabschnitte) und so entschieden wir uns für einen kurzen Ausflug an die Elbe nach Aken.



    Richtung Osten sahen wir überm Fluss die sterblichen Überreste der [definition=79,0]Multizelle[/definition], während es von Süden her schon wieder grummelte.
    Zunächst wollten wir im Akener Fährhaus, das an diesem Tag natürlich gut besucht war, einkehren, entschieden uns dann aber wegen der unverschämt unfreundlichen Bedienung dagegen.


    Begrüßt wurden wir nur von einem recht großen Käfer. Wenn ich richtig bestimmt habe, müsste es sich um den gar nicht mal so häufigen Eichen-Zangenbock (Rhagium sycophanta) handeln.


    Im Westen schoss derweil eine ganze Kette an Cumuli hoch und das Donnergrollen wurde häufiger und lauter.


    So entschied ich ganz spontan, mit der Fähre überzusetzen;
    in der Hoffnung heute noch ein paar guter Gewittereindrücke zu bekommen und vor allem eine gute Sicht.


    Das erwies sich als eine gute Entscheidung. Wenige Kilometer vor Zerbst fanden wir einen guten Beobachtungspunkt an der Bundesstraße
    mit perfekter Sicht über Plains-artig flaches Land ohne Windräder am Horizont.
    Hier näherte sich die Kette aus Gewittern, machte zeitweise sogar Versuche sich zu organisieren und so etwas wie eine [definition=14,0]Böenfront[/definition] auszubilden.
    Die Strukturen waren hier aber weniger interessant als die Formation der Fallstreifen. Die erst nur dünn und gardinenartig war, dann aber mächtig und dunkel mit Fuß,
    später jedoch mit dem Einheitsgrau der immer diffuser werdenden Gewitterlinie verschmelzend.





    In Chris Video sind noch ein paar schöne Zeitraffer, sowohl von den Cumuli bei Hohenerxleben als auch vom Gewitter. Es war auch das erste Chasing, bei dem wir unsere neue GoPro testen konnten.


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    Die Bundesstraße zwischen Aken und Zerbst ist nicht nur sichttechnisch interessant. Sie hat für eine Bundesstraße auch nur relativ wenig Verkehr (was vermutlich an der Fähre liegt)
    man kann gut mitten auf der Straße fotografieren, denn wenn Verkehr kommt, kommt er stoßweise im Rhythmus der Fähre und dann ist wieder für einige Minuten Ruhe.


    Zurück ging es Dann über Dessau-Roßlau und die A9. Tagesstrecke: 270 Kilometer.

    Quelle: openstreetmap.org

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  • Mit der Fähre zum Gewitter? Cool!

    Plains-artig flaches Land ohne Windräder am Horizont.

    In den Plains werden die auch immer mehr ;)

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • Bezog sich auch mehr auf die weite Fläche. Aber interessant zu hören. Ich denke auch, dass diese Stelle vom Foto eher wenig gefährdet ist, dass sich dahingehend was tut, da dort viele Naturschutzgebiete sind und es halt zum Elbtal gehört. Damit ist der Wind dort ja auch eher schwach unterwegs. Das sieht bei den nördlichen und südlichen Anhöhen dann schon anders aus.
    Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass das Fähridyll und damit die ruhige Straße in einigen Jahren ein Ende haben könnte. Es ist nämlich geplant, dass Aken eine Brücke über die Elbe bekommt.

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