Am 29.05. 18 starteten aus einer Sumpfgewitterlage heraus mehrere Zellen/Cluster, die sich rund 12 Stunden durch Thüringen walzten.
Die Zuggeschwindigkeit war sehr gering und es wurde mit Unwetter, Starkregen und Hagel gerechnet.
13°°
Zitat von Kachelmann12 km südöstlich von Suhl wurde um 13:00 Uhr ein Gewitter registriert, das sich mit 8 km/h nach Nordwesten verlagert. Dabei sind Starkregen, örtlich auch Hagel mit 1-2cm Korngröße und Sturmböen möglich.
Soweit, so gut. Ich beobachtete das Geschehen den frühen Nachmittag über weiter auf der Karte.
15°°immer mehr Zellen formierten sich zu einem weiträumigen Unwetter.
Zeitweise wurde hier und da auch Rotation gemeldet, zu einem [definition=107,0]Tornado[/definition] scheint es aber nicht gekommen zu sein.
Gegen 19°° konnte ich dann starten, erst einmal nach Schiedungen. Dort habe ich den besten Rundumblick, aber viel zu sehen gab es nicht.
Ein paar CBs über dem Harz, wohl bei Magdeburg und Halle, nichts, was stabil war.
Ein Blick auf die Karte, und ich beschloß, mal auf die andere Seite der Hainleite zu fahren, man will ja auch mal am Geschehen sein.
Ob es sich nun um die "Erfurter Zelle", oder nachkommende aus Nürnberg handelte, kann ich nicht sagen.
Auf jeden Fall wollte ich sie näher betrachten, da ich von Schiedungen aus nur auf eine vorgelagerte Wolkenbank schaute.
Also beschloß ich, nach Bleicherode zu fahren, seitlich zur Zelle.
Die A38 erreicht, bot sich ein imposantes Bild, mehrere CBs hintereinander türmten sich auf. Je weiter ich Richtung Eichsfeld kam, desto dunkler wurde der Himmel.
Aber, leider war die A38 kurz vor Bleicherode voll gesperrt. Mist. Was nun?
Ich zuckelte dann, die Wolken immer im Blick durch Orte, deren Namen ich nie gehört hatte. Schöne Landschaft dort.
Niederorla, Oberorla, unbekanntes Land, Richtung Leinefelde Worbis schien mir richtig, bis ich ein Schild nach Breitenworbis fand.
Kannte ich War ich schon mal, toller Platz mit weitem Blick und so gab ich Gas.
Ich fand den Platz wieder, zwischen Breiten- und Kirchworbis und hatte einen klasse Blick auf das Geschehen. Super, besser konnte es nicht sein.
Erste Blitze in der Ferne, wenn auch von vorgelagerten Wolken und Dunst getrübt. Egal, wird schon...
Die Kamera war noch nicht fertig aufgebaut, war eine [definition=17,0]Böenwalze[/definition] aus S/O zu erahnen, die schnell Gestalt annahm.
Wind kam auf, eine Jacke war vonnöten und die Kamera wackelte doch bedenklich. Aber es blieb trocken.
Um mich herum wurde es etwas ungemütlich, Blitze nun auch hinter mir im Norden, ich beobachtete den Himmel, aber es war nichts wirklich bedrohliches zu sehen.
Dann setzte Regen ein, mehr Regen und noch mehr Regen. Die Tropfen waren groß und knallten derart laut auf den Wagen, daß ich zuerst dachte, es sei Hagel. War aber nicht.
Die Blitzrate stieg an und die Karte zeigte um mich herum Einschälge. Zu nah, schnell weg. Ich fuhr die 500m nach Kirchworbis und parkte dort geschützt an einem Haus.
Den hier zeige ich noch mal, auch wenn das Bild grottig ist, diese sternförmige entladung war schon toll:
Danach war nichts mehr zu machen, zurück über die A38 gen Heimat.
Starkregen auf der A38 zwang die Fahrer, nicht mehr als 30 KmH zu fahren, die Sicht war sicher unter 15m und ständig blitzte es extrem hell.
Die Blitze hielten an, bis ich wieder in Schiedungen war, dort ließ der Regen langsam nach und ich machte noch ein paar Bilder.
Fazit:
Netter kleine Ausflug, wenn auch mit Hindernis (Sperrung A38)
Rechtzeitig am Standort gewesen, sicheren Unterschlupf gefunden und sicher nach Hause gekommen.
Zwischendurch noch mit Christoph gequatscht, dem ich (hoffentlich) mittels Niederschlagskarte aus dem Regen geholfen habe.
War schön, Dich mal zu hören
Und leider nicht mitbekommen, daß Peter nur 16 Km entfernt stand.