Am Donnnerstag deutet sich noch einmal eine Gewitterlage für Teile Thüringens an. Am Freitag steht endlich ein Luftmassenwechsel mit einer Kaltfront bevor, der sehr wahrscheinlich ohne Gewitterlage über die Bühne gehen wird.
Donnerstag Einzel-/Multizellen SW->NO verlagernd, Zeitrahmen zw. 12 und 22 Uhr, Osten/Südosten/Mitte, Teile Südthüringens bevorzugt. Starkregen, örtlich Hagel und Sturmböen.
Aus Zeitgründen diesmal Zitate aus der Snyoptischen Übersicht:
Alles anzeigenDonnerstag ... greift auf die Britischen Inseln ein kräftiger Trog über, der
durch Kurzwellentröge, die aus dem Raum Island nachstoßen, genährt wird. Dies
lässt die Strömung weiter aufsteilen und an Stärke zunehmen. Vorderseitig bildet
sich in der feuchtlabilen Subtropikluft eine flache Tiefdruckrinne aus, die von
Westeuropa her auf Deutschland übergreift. In deren Bereich entwickeln sich über
dem süddeutschen Bergland, aber auch über den zentralen und östlichen
Mittelgebirgen Gewitter. [definition=21,0]CAPE[/definition] erreicht ganz im Süden mehr als 1000, nach
Südosten hin bis über 2000 J/kg, so dass Unwetter (vor allem durch heftigen
Starkregen, nach Südosten hin auch durch größeren Hagel) wahrscheinlicher sind
als an den Tagen zuvor. Während im Süden für die Auslösung hochreichender
Konvektion die Orografie behilflich sein muss, steuert über dem zentralen
Mittelgebirgsraum ein weiterer, nach Nordosten ablaufender schwacher
[definition=58,0]Kurzwellentrog[/definition] den hierfür erforderlichen Hebungsantrieb bei.
Alles anzeigenIn der Nacht zum Freitag
...Im Osten und Süden entfaltet dagegen die trogvorderseitige Hebung ihre volle
Wirkung. Dies lässt die Konvektion nicht so recht zur Ruhe kommen, so dass
weitere Gewitter (oder zumindest schauerartiger Regen mit der Gefahr von
Starkniederschlägen) zu erwarten ist. Da der [definition=102,0]Tagesgang[/definition] dann nicht mehr stützend
wirkt, sollte in der zweiten Nachthälfte die Gefahr von Unwettern geringer
werden.
Alles anzeigenFreitag
...Die diesem Trog vorgelagerte Kaltfront dringt rasch nach Osten und Süden
vor und drängt die bisher wetterbestimmende Subtropikluft nach Polen und zu den
Alpen ab. Dies geht im Osten und Süden Deutschlands mit weiteren konvektiven
Umlagerungen einher. Da jedoch zur tagesgangsbedingt aktivsten Zeit die
Kaltfront bereits die Oder und Neiße überquert hat und an den Alpen liegt und
die Gewitter zudem infolge der kräftigen Strömung eine deutlich höhere
Verlagerungsgeschwindigkeit aufweisen, ist die Unwettergefahr geringer als am
Tag zuvor. Allerdings sind in Verbindung mit Gewittern Böen bis Sturmstärke
nicht auszuschließen.
In einem breiten Streifen, der sich vom Nordosten Deutschlands in den Westen
erstreckt, lässt Absinken (das nach wie vor aus [definition=5,4]Kaltluftadvektion[/definition] resultiert,
die auf die Trogvorderseite übergreift) die Wolken auflockern, wenngleich von
längeren sonnigen Abschnitten dann nicht mehr die Rede sein kann.