Same procedure, slightly different!
Nachdem der Himmel wieder klar geworden ist, geht das Spiel heute von vorn los...
Wetterlage, Qualität der Luftmasse, [definition=95,0]Scherung[/definition]
Die Großwetterlage bleibt praktisch unverändert, wie hier im ersten Abschnitt beschrieben: Schwergewitterlage Pfingstmontag
(Stationärer [definition=53,0]Jetstream[/definition] lässt schöne Grüße da!)
Die Strömung dreht nur minimal noch etwas auf S oder gar SSO zurück. Das Bodentief im nördlichen Alpenlee soll wieder die Position von gestern Abend einnehmen und sich auch von der Vertiefung fast identisch zu gestern verhalten. Entsprechend sind auch wieder Hebungsimpulse von Bayern und Böhmen her zu erwarten. Zusätzlich soll von BaWü her ein zweiter Hebungsimpuls starten, der insbesondere den Westen Thüringens noch beeinflussen könnte, jedoch erst in der zweiten Nachthälfte zu Mittwoch.
Entsprechend verstärkt sich auch wieder die Warmluftzufuhr am Abend. Im Unterschied zu gestern ist die Luftmasse wesentlich feuchtegesättigter, woran die Regenfälle in der Nacht nicht ganz unschuldig sind. Mit der sich wieder regenerierenden EML dürften am Abend im Osten Sachsens Spitzenwerte in Sachen [definition=59,0]Labilität[/definition] erreicht werden, die sogar die 3.000 J/kg ML-CAPE übersteigen. Inwieweit diese Energie umgesetzt wird, bleibt aber fraglich. Jedoch profitieren auch die westlich angrenzenden Regionen ab den Abendstunden zunehmend von dieser Luftmasse.
Die Scherungswerte bleiben unverändert hoch. Es kristallisieren sich wieder Werte bis zu 30m/s DLS heraus, die in Thüringen die etwas niedrigeren Energiewerte kompensieren können. Die Höhenströmung ist etwas markanter als gestern, allerdings sind die Hodographen vermutlich nicht mehr ganz so hübsch.
Möglicher Ablauf, Zellmodus und Gefahren
Nebelfelder aus nächtlichen Regenfällen resultierend und Absinken verhindern über dem Erzgebirge frühzeitige Auslöse. Entsprechend unverbrauchte Luft steht am Abend bereit. So dürfte vom Erzgebirge her Konvektion in Gang kommen, die unter Verstärkung nach NNW zieht. Rotierende Aufwinde, auch einzelne Superzellen, wären zu Beginn möglich, wobei die Konkurrenz durch umgebende Zellen hoch sein dürfte. Später (mit Fokus Thüringen / Sachsen-Anhalt eingangs der Nacht) dürften größere Multizellencluster auftreten.
Starkregen und Hagel (vor allem zu Beginn auch größer) bleiben heute Abend die Hauptgefahr. Aufgrund der stärkeren Oberwinde wären dann aber auch vermehrt Sturmböen oder darüber möglich. Die Blitzraten könnten allgemein wieder recht hoch liegen.
Bevorzugt wären zunächst die nordöstlichen Bereiche von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Ab der zweiten Nachthälfte könnte es auch Westthüringen zur Sache gehen, wenngleich es auch nur ein "Streifschuss" bleiben könnte.
Ausblick
Mittwoch bereits frühzeitig wieder Gewittergefahr und Unwetter möglich. Die Einschätzung müsste dann aber mal jemand anderes übernehmen.