Den gestrigen Tag verbrachte ich zum größten Teil in Jena, da kam die Linie gegen 15 Uhr recht überraschend. Was zunächst nur als dunkle Wand zu erkennen war, entpuppte sich zu einen ansehnlichen und dynamischen Gewitter. Der Niederschlagsbereich war klar getrennt:
@Ronny K. stand bei Bucha und konnte noch mehr Strukturen erhaschen als ich in Jena. Hier beobachteten wir beide ein allbekanntes Problem, welches auch im Stormtracking zu erkennen ist (https://kachelmannwetter.com/d…darhd/20190731-1305z.html Die Gewitter verlieren an Strukturen oder "sterben" gar regelrecht vor bzw. über Jena ab, wenn sie aus Südwest/West heranziehen. Ich weiß nicht, ob euch dieses Problem bekannt ist oder ihr schon ähnliches erlebt habt?! Das Gewitter schob sich recht langsam weiter voran, erste Donner waren trotz des Stadtlärms zu hören:
Eine interessante Stimmung stellte sich über der Stadt ein:
Der Wind begann typischerweise Aufzufrischen und über den Köpfen der Jenaer und Jenenser zeigte sich die eindrucksvolle Dynamik des Gewitters, ich würde mich sogar etwas aus dem Fenster lehnen und das als Whalesmouth bezeichnen:
Anschließend begann es beinahe auf Kommando zu regnen, der sich mehr und mehr intensivierte. Über der Saale bildete sich ein sehr flacher Nebelteppich. Ich zog mich nun am Saaleufer unter die Brücke zurück, während so manche Ente zu duschen begann:
Nach phasenweise stärkeren, mal schwächeren Regen zog das Gewitter mit nur seltenen Donner (Problematik des "Gewittersterbens" vor Jena wurde ja schon angesprochen) ab. Als etwas später der Eisschirm auch abzog, zeigten sich auch Mammaten am Himmel, kombiniert mit ungewöhnlicher Aussicht:
Nach diesen eher ungewöhnlichen Perspektiven zum Spotting mit kleineren Standortwechseln ging der Tag mit weiteren kleineren Schauern und Gewittern (gegen 20 Uhr bei Camburg) einher, die im Abendlicht auch sehr schön aussahen. Mit der Heimfahrt sah man mit relativ guter Fernsicht eine Zelle über Nordhausen etwa um 22:30. Sie baute nach Süden hin an, wenn man das in der Dämmerung erkennen konnte. Nach mehrmaligen Aufleuchten wurde es dunstiger bzw dann auch nebliger, vom Gewitter war gar nichts mehr zu sehen:
Fazit:
Wenn man sich in einer Stadt gut auskennt und gewisse Punkte zum Beobachteten hat, so lässt sich auch in unübersichtlichen Terrain ein Gewitter gut genießen. Auf die Berge konnte ich mich nicht schnell genug begeben, weswegen es beim "Zentrumspotting" blieb. Weiterhin wird mich die Frage um die Entwicklung der Gewitter beim Überqueren von Jena weiter ins Grübeln bringen...
Euch ansonsten einen guten Morgen,
Florian :winken