Am Sonntag besteht erneut Gefahr durch ein Sturmtief mit Potential für schweren Sturm/Orkan. Da es sich um ein Wellentief handelt, bestehen noch Unterschiede und Unsicherheiten, gerade in der regionalen Verteilung. Die hängt von der Zugbahn des Wellentiefs ab. Am Abend wird die Kaltfront über Thürignen hinwegziehen, die wieder als Linie mit eingbetteten Schauern und Gewittern durchschwenken soll.
Modellkarten kachelmann, Bsp: SuperHD Windböen 1h: https://kachelmannwetter.com/d…boeen/20200223-1700z.html
Unwetterwarnungen DWD: www.wettergefahren.de
Auszug aus der Synoptischen Übersicht Kurzfrist des DWD (volle Version: https://www.wetterzentrale.de/article.php?id=74956&lang=1
ZitatAlles anzeigenS Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 22.02.2020 um 18 UTC
Markante Wettererscheinungen:
Sonntag im Zeichen von YULIA, einer etwas launischen und damit nicht ganz
einfach zu berechnenden Welle. Wahrscheinlich Sturm im Süden und in der Mitte.
Sonst allgemein weiterhin unbeständig und zur Wochenmitte überall mal maritime
Kaltluft.
Synoptische Entwicklung bis Dienstag 12 UTC
-------------------------------------------------------------------
Sonntag ... rückt YULIA in den Mittelpunkt des Geschehens. Angetrieben von den
weiterhin sehr starken westlichen Höhenwinden wird sie regelrecht nach Osten
getrieben, wobei sie sich aber kaum entwickelt. Die Zusammenarbeit mit der
Frontalzone respektive dem Jet beschränkt sich auf reine Translation, während
ein mögliches Auspumpen aufgrund über der Welle fehlender Höhendivergenz
ausbleibt. So wird uns YULIA morgen als offene Welle beehren, deren Zugbahn nach
der neuesten Rechnung von ICON und ICON-Nest von 12 UTC auf einer Linie
Niederrhein-Norhessen-Nordthüringen-Sachsen erfolgt und somit die Vorläufe
bestätigt.
Südlich des Wellenscheitels kommt es zu einer merklichen Gradientverschärfung
ergo zu einem klassischen Warmsektorsturm, der sich von West nach Ost über
Süddeutschland und Teilen der Mitte bis Mittag aufbaut und bis in die
Abendstunden andauert. Unser Freund GÜNTHER zieht sich zwar etwas nach Südwesten
zurück, leistet aber durchaus noch seinen Beitrag zum Aufbau des für den Sturm
notwendigen Druckgradienten. Dabei werden verbreitet Böen der Stärke 8 bis 9
Bft, exponiert 10 Bft (häufig aber nicht nur ausgelöst durch den
Leitplankeneffekt im Alpenvorland), in den berühmt-berüchtigten Hochlagen des
Berglands 11 bis 12+ erwartet.
Wie weit das Starkwindfeld tatsächlich nach
Norden ausgreift, ist immer noch nicht ganz entschieden und hängt natürlich von
der genauen Zugbahn der Welle ab. So gibt es selbst auf [definition=8,3]Basis[/definition] des heutigen
12-UTC-Laufs (z.B. GFS) immer noch die Variante einer weiter nördlich
verlaufenden Zugbahn etwa auf einer Spur Emsland-Raum Hannover- Raum Berlin.
Dies hätte eine Verschiebung des Sturmfelds nach Norden zur Folge, was sich im
aktuellen Warnbild für Sonntag noch nicht widerspiegelt. Eine entsprechende
Guidance befindet sich aber bereits im Köcher und sollte - wenn erkennbar - von
Nacht- oder Frühdiensten in Akutwarnungen umgesetzt werden.
Fakt ist, dass der Gradient zwischen Sturm und einem lauen Lüftchen nördlich des
Wellenscheitels immens ist, was die genaue Platzierung der Warnungen im Vorfeld
erheblich erschwert. Hier muss es ggf. am Sonntag noch kurzfristige Anpassungen
geben.
...
Neben hoher Mobilität verfügt YULIA auch über enorme Kräfte entgegen der
Gravitation, heißt, es kommt zu großflächiger Hebung und Niederschlag, der sich
von Westen her noch verstärkt. Akkumuliert über 12 h kommen in den mittleren
Landesteilen 10 bis 20 mm, in Staulagen auch mal 25 bis 35 mm zusammen, was im
Warnmanagement aber bereits berücksichtigt ist.
...
Am Abend und in der Nacht zum Montag schwenkt die Kaltfront von der Mitte bis in
den Süden Deutschlands, wo sie abermals ausgebremst wird. Diesmal drückt ein
neues Sturmtief (ZEHRA) auf die Bremse, das um 24 UTC knapp westlich von Irland
aufschlägt....
Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Bis auf die genaue Zugbahn der Welle am morgigen Sonntag (siehe Text) fallen
keine warnrelevanten Unterschiede ins Auge.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann
Informationen zu Hochwasser in Thüringen: http://hnz.thueringen.de/hw2.0/hochwasserinformationen.html
ZitatAlles anzeigenHochwasserwarnung
für das Werra-Einzugsgebiet
ausgegeben am: 21.02.2020 14:00 Uhr
gültig bis: 24.02.2020 08:00 Uhr
Meteorologische Situation:
Der Deutsche Wetterdienst kündigt für die Nacht von Samstag auf Sonntag und für den gesamten Sonntag anhaltende Niederschläge an. Hierdurch können insbesondere in den Mittelgebirgslagen von Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge, Rhön und Südharz Regenmengen von 30 bis 40 mm zusammen kommen. In der Nacht von Sonntag auf Montag ziehen die Niederschläge dann ostwärts ab.
Hydrologische Situation:
Die Pegel im Einzugsgebiet der Werra liegen flächenhaft oberhalb des langjährigen Mittels. Nach derzeitigem Kenntnisstand, soweit sich die Wetterprognose des DWD bestätigt, ist es möglich, dass an mehreren Pegeln der Richtwert für den Meldebeginn erreicht wird. Ein weiterer, kurzzeitiger Anstieg über den Richtwert für die Alarmstufe 1 kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, ist aber eher nicht wahrscheinlich.
Bei einer Verschärfung der Situation wird eine Hochwasserinformation innerhalb der o.g. Gültigkeit herausgegeben.
Sofern dies nicht erforderlich wird, erfolgt keine Entwarnung bzw. Schlussmeldung.
Für weitere Informationen nutzen Sie bitte auch den Videotext des MDR auf den Tafeln 535/536 sowie die Darstellung der aktuellen Messwerte (Wasserstand, Durchfluss) im Internetangebot der Hochwassernachrichtenzentrale Thüringen unter https://hnz.thueringen.de.
gez.: Der Leiter der HNZ Thüringen
(Diese Hochwasserwarnung wurde maschinell erstellt.)