- Offizieller Beitrag
Hallöle an die Forengemeinde
Nun finde ich auch die Möglichkeit, mal meine Impressionen zu zeigen, die ich auf insgesamt 4 Touren in der Woche mitgenommen habe.
8. Februar
Schon die ganze Nacht zum 08.02.2021 verfolgte ich den Schneefall bis ca. 5 Uhr, ehe ich dann auch mal schlafen ging - Wenn das Homeschooling eine Nebenwirkung mit sich brachte, dann dass mein Schlafrythmus gefühlt non existent war. Am Morgen wachte ich dann auf und traute meinen Augen kaum. Alles weiß, tiefverschneit... Man fand keine Worte für und das Gefühl war überragend - I mean, ich war ein Stöpsel von 8 Jahren damals, da freute ich mich über den Schnee allen - Aber nun? Kein Laut war zu hören, die Autobahn völlig ruhig, dafür die Straßen im Dorf dank der Agrargenossenschaft schon geräumt, welch Ruhe....
Nach getaner Beräumung im Hof ging es auf zum Schneehöhenmessen. Durch den vorangegangenen Schneefall sowie gewissen Herabwehungen von Dächern pendelte im Dorf selbst die Schneehöhen zwischen 37 und 46cm. Außerhalb des Dorfes konzentrierte sie sich um ca. 40 - 45cm.
Am Nachmittag nutzte ich dann den freien Tag für eine erste Runde rings um Bucha (SHK). Die Autobahn war nahezu noch immer leer, bis dann plötzlich mit einem Mal ein ganzer Schwall an Fahrzeugen kam - Die Autobahn war also wieder offen. Mühselig kam man voran, der Schnee war teilweise knietief:
Dem entsprechend sah dann die Hose aus (eigentlich hätte man sie hinstellen können...) - Und ja, über entsprechende Winterklamotten verfügte ich schon seit Jahren nicht mehr.
10. Februar
Meine nächste Runde plante ich für den 10. Februar nach der Schule - Zunächst verfolgte ich dabei die Tiefsttemperaturen der Nacht, ob denn Rekorde purzelten. Für Jena zwar definitiv nicht, doch hoffte ich darauf, dass die -20°C wenigstens fallen würden. Es reichte knapp mit -19,3° "leider" nicht. Im Laufe des Tages - am Morgen schneite es nochmals etwas kräftiger aus der Inversionsbewölkung - fiel weiter Schnee, obwohl anschließend kaum und dann keine Wolken am Himmel waren. Ich beobachtete also zum ersten Mal Polarschnee, war aber, wie ebenfalls manche Fachleute aus dem AKM e.V., verwundert, dass der Polarschnee aus Dendriten und nicht aus Eisnadeln bestand. Dennoch hielte ich Ausschau nach Halos und wurde fündig. Als sich die Sonne über die Dampfschwaden des HKW gekämpft hatte, war immer wieder eine untere Lichtsäule auszumachen. Zur Hofpause zeigte sich dann sogar noch ein Zirkumzenitalbogen und das noch 3 weitere Male im Laufe der Woche!
HKW Jena-Winzerla - Die Dampfschwaden winden sich wie all zu oft der Inversion entlang + "Overshooting Top" (Noch vor dem Polarschnee).
Auffällig, wie der Wasserdampf zunächst nahezu senkrecht aufsteigt und dann entlang der Inversion verfrachtet wird.
Originalaufnahme des ZZB
ZZB mit USM bearbeitet
ZZB am deutlichsten (USM)
Weitere USM
Danach ging es für mich auf den Hausberg und nach Ziegenhain in Jena. Die Straße nach Ziegenhain war mehr oder weniger passierbar, ein Bus o.Ä. wäre hier definitiv nicht durchgekommen. Erste Eiszapfen bildete sich auf der Sonnenseite der Häuser und offenbarte, welche Kraft die Sonne allein im Februar schon wieder hat.
Blick zum tief verschneiten Landgrafen
Nette Perspektive aus verschneiter Stadt- & Friedenskirche
Blick ins Stadtzentrum - Von den Bergen wirkt alles nicht so schwerwiegend, wie es eigentlich war - Der Verkehr floss wenn überhaupt nur entlang der Hauptverkehrswege. Viele Straßen waren noch nicht geräumt.
Blick zum JenTower aus dem Ziegenhainer Tal
Verschneites Ziegenhain
Blick zum Fuchsturm
Auch am Fuchsturm stapfte ich knietief im Schnee herum. Neben weiteren fallendem Polarschnee betrug die Schneehöhe verbreitet 43cm. Neben getrampelten Wegen, die irgendwie die Horizontale und andere Wanderwege kennzeichnen sollten, waren auch erste Loipen zu finden...
12. Februar 2021
Für den Freitag der Winterwoche traf ich mich mit KarSteN und wir absolvierten zusammen meine dritte Winterrunde der Woche. Davor trat das dritte mal schon die Woche ein ZZB an Polarschnee aus Dendriten auf. Wir beide wagten das Risiko des Fahrradfahrens - Auf Seiten des SHK gelang das ganze ziemlich gut, spannend wurde es dann in Jena. Wir waren zunächst unterwegs auf der Ammerbacher Platte in Richtung Haeckelstein und unterhielten uns über alles mögliche - Vergangene Wetter- & WInterlagen, persönliche Erfahrungen und und und...
Hausberg und Fuchsturm
Panorama vom Haeckelstein ins Ammerbacher Tal
Wir gingen weiter über den Schottplatz zum Forsthaus und zum Bismarckturm. Dabei maß Karsten immer wieder die Schneedecke, welche sich nun auf 30/35-40cm gesetzt hatte.
Allee zum Bismarckturm
Ab dort stiegen wir von der Schweizer Höhe herab und gingen in die Stadt, da uns nun auch mehr und mehr kalt wurde. Dabei nahmen wir die ein oder andere Abkürzung und slideten sprichwörtlich den Hang hinab, nur noch die Skier haben gefehlt. Am Abend trennten sich unsere Wege und ich ging nochmals auf die Ammerbacher Platte
Blick zum HKW Jena Winzerla - Der Wasserdampf schien die Wolken zu suchen, um sich mit ihnen zu vereinen...
14. Februar 2021
Den wohl mit schönsten Tag der Woche nutzte ich nochmals für eine letzte Fototour entlang der Kernberge mit Kupferplatte, Studentenrutsche, "Funkturm" und Dietrichstein, ein Spot, den mir Karsten am Abend zuvor noch empfohlen hatte. Derweil war in Bucha der Dorfteich für die Eislauffreudigen freigegeben worden und wurde zahlreich besucht.
Panorama von der Kupferplatte aus über das Saaletal - Der Verkehr floss nun einigermaßen wieder - ebenso im ÖPNV
Blick zum Landgrafen und Napoléonstein - Auf ihm waren einige Menschen unterwegs, um das Wetter zum Rodeln etc. zu nutzen
Die Studentenrutsche wurden von manchen Wagemutigen tatsächlich zum "rutschen" verwendet
Anders als in Marcos Video war die Horizontale in Form eines schmalen Trampelpfades entlang der steilen Berghänge "auszumachen"
Mehr und mehr zogen Schleierwolken auf, welche von der nahenden Milderung kündeten - Vom Hochnebel im Thüringer Becken keine Spur
"Alpenglühen" am Jenzig...
Das war sie also... die "Rekord"-Winterwelle mit der größten Neuschneemenge seit 2010 und überhaupt. Wie surreal, dass nun nach einer Woche der Schnee nur noch in schrumpfenden Dreckbergen zu finden ist und die ersten Frühblüher nur so explodiert sind - Kein Wunder bei bisher gemessenen 19,8°C an der Fachhochschule. Ein somit grob überschlagener Temperaturunterschied von 38 Kelvin ist da ja schon recht gewaltig...