Was war das eine Nacht, denken sicher immer noch viele. Da zog am Abend des 26.09. aus Franken ein MCS nach Norden über Ostthüringen und erreichte in der Nacht gegen 2 Uhr Westsachsen und das südliche Sachsen-Anhalt. Die Blitzrate betrug über Stunden um die 3000 binnen 30min in diesem Cluster. Entsprechend hatte ich mich kurz aufs Ohr gehauen und wurde kurz nach 2 Uhr von böigem Ostwind, der die Bäume rauschen ließ, geweckt. Nach Süden gab es schon nahes und helles Wetterleuchten, also fix die Kamera auf den Balkon gestellt.
Direkt erstes Foto: Ein großer Aufwindbereich mit einer kleinen Böenfront darunter wurde angeleuchtet, ein erstes Geschoss von Wolken zu Boden leuchtete den Niederschlagsbereich dahinter aus.
Im Minutentakt ballerte es nun Erdblitze heraus. Noch weit weg, aber gut hörbarem Donner.
Der Niederschlagsbereich kam näher und der Wind drehte von Ost auf Süd, weiterhin gab es regelmäßig Erdblitze nach Süden. Der östliche Rand des MCS sollte Leipzig treffen und verstärkte sich nun nochmal deutlich.
Neben kräftigem Wind und Starkregen wurde Leipzig mit schwerem Artilleriefeuer eingedeckt. Der Core ging genau über das Zentrum. Geschosse schlugen teils im 10 Sekundentakt ein, was bei 30 Sekunden Belichtung zu folgender Aufnahme führte.
Und das hörte auch nicht auf, mehrere Einschläge in unter 300m Entfernung, einer direkt in mein Haus, weckten einen Großteil der Leipziger aus dem Tiefschlaf.
Das Bombardement zog sich insgesamt über 30min hin, teils hingen die Blitze mal komplett im Niederschlag, mal waren sie so nah, dass der Niederschlag keine Rolle spielte.
Was die Blitzausbeute und -aktivität betrifft war diese Lage für Leipzig das Highlight in 2021 und das in den frühen Morgenstunden des 27.09. Solche Blitzraten so spät durfte ich noch nicht erleben. Eine der spätesten Gewitterlagen, die ich erleben durfte, stammt aus dem Jahr 2011, ebenfalls in der Nacht vom 26. zum 27.09., also exakt 10 Jahre zuvor.
Ein würdiger Abschluss der Saison 2021.