- Offizieller Beitrag
Kurze Zusammenfassung / Überblick für die morgige Lage:
- Verlagerung von Tief nahe der iberischen Nordküste, dieses steuert unsere Gewitterlage im späteren Verlauf
- Übergriff der Kaltfront des Tiefs im Tagesverlauf von West/Südwest auf Deutschland
- geringere Dynamik der Front über Mitteldeutschland, da näher am Tiefkern, schnellere Verlagerung im Süden (BaWü/BY)
- präfrontale Zufuhr instabiler, feuchtwarmer Luft (PPW um 20mm)
- Orografie hilft bei initialer Auslöse, später besserer Antrieb durch Kaltfront
- 500-1000 J/kg CAPE
- DLS 10 - 15m/s
Hauptgefahren:
Starkregen, Überflutungen im Falle von wiederholten Treffern
starke Böen und Hagel nicht ausgeschlossen
Modelle:
ID2 (15z):
Entwicklung in 2 "Wellen" gut erkennbar, hier wohl nach aktuellem Modellstand erste Auslöse starkregenträchtiger Zellen gegen 16-17 Uhr über den Mittelgebirgen. Hier wird der Antrieb wohl vorrangig noch orografisch bedingt sein und ein Verlagern der Zellen N/NO-wärts damit der Erfahrung nach eher unwahrscheinlich, was auch im Modell erkennbar ist. Kein Ausräumen der feucht-warmen Luftmasse, außer lokal.
2. Welle abends gegen 20 Uhr, Hebungsantrieb durch die Kaltfront, mit einer Verlagerung der Zellen nach Auslöse über den Mittelgebirgen ist zu rechnen. D2 hier mit leichter Tendenz die Zellen in orografisch unterstützten Gebieten stärker zu rechnen. Zellen über dem Thüringer Becken tendieren im Modell eher zur Abschwächung. Randzone bzw Grenze zu Hessen hier vllt interessant, da Zugbahn nordwärts bis zum Harz konsequent orografische Unterstützung erfährt.
Abzug der Front aus Thüringen gegen Mitternacht
vgl. Super HD (12z):
-> rechnet eher mit erster Entwicklung an Landesgrenze zu Hessen am Nachmittag
-> danach eher Ausräumen der instabilen Luftmasse durch Kaltfront, kaum vorlaufende, orografisch bedingte Auslöse über TH Wald
-> Fokus hier eher auf Mittelthüringen und Südharz
vgl EZ4 (12z)
-> frühere Ankunft der Kaltfront, auch hier kaum Auslöse über TH Wald im Vorlauf
-> eher reine SW->NO Verlagerung mit Gewittern entlang Kaltfront am Abend
-> Abzug der Front hier schon gegen 22 Uhr
Chasingempfehlung:
Entwicklung erster Zellen über dem TH Wald am Nachmittag abwarten und ggf abfangen. Hier beachten, falls Bereiche nördlich des Berglandes bereits flächiger von Zellen erfasst werden sollte und damit für den Durchgang der Kaltfront am Abend nachhaltig geschwächt werden können. Wie immer dabei Temperaturen, Taupunkte und Windfeld beobachten. Interessant sollte auf jeden Fall der bodennah leicht aus Nordosten ich Richtung der Zellen einströmende Wind sein. Das könnte der Bildung schönerer Einzelzellen bzw deren Organisation beitragen, solang noch keine Verclusterung eintritt. Die Zuggeschwindigkeit der Gewitter ist nur eingeschränkt, von daher sollte ein eher ruhigeres Chasen möglich sein und auch Bundesstraßen eine Option darstellen.
Für die Landesmitte dabei wie üblich A71/A4 interessant, sowie ggf anschließende Bundesstraßen nach NO, im Osten die A9.
Im Westen eher A38, B247, die klassischen Südharz-Optionen im Endeffekt.
Modellierter Vertikalaufstieg ID2, Weimarer Land, 16 Uhr lokal:

Quelle & Copyright: kachelmannwetter.com
nördlicher Ilm-Kreis, 20 Uhr lokal:

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