- Neu
- Offizieller Beitrag
Moin,
ich möchte euch kurz mittels Chasingbericht auf meinen Ausflug vom 01.06.2025 mitnehmen.
Ich startete gegen Mittag in Arnstadt und hatte mich nach kurzer Standortsuche gegen 13 Uhr zwischen Molschleben und Bienstädt platziert. Ich kannte die Gegend noch von einer älteren Radtour, heute passte es mal, den Standort auch für ein Chasing anzufahren.
Ein erster Blick auf die noch in Sonne gehüllte Landschaft um Gotha:
Die Gewitterfront war schon auszumachen. In der Ferne befindet sich der Windpark bei Wangenheim:
Ich hatte mich in etwa so platziert, das der kräftigste Teil der Gewitterfront oder noch verbliebene Einzelzellen genau auf mich ziehen sollten. Das klappte soweit auch gut, so langsam konnte man auch die Fallstreifen und etwas Struktur an den Wolken ausmachen:
Sehr schön waren die leicht von Asperitas durchsetzten Bereiche am Himmel, der Aufzug der Zellen bekam dadurch irgendwie einen recht einzigartigen oder zumindest etwas ungewöhnlichen Flair.
Radar 13:20:
Auf dem nächsten Bild noch recht gut zu erkennen, waren die Zellen erst noch im Prozess zu einer Linie zu werden. Es war einer der letzten Momente gegen 13:23 Uhr, bei dem sich die noch recht klare Aufwindbasis der nördlichen Zelle mit dezenten Wallcloud-Versuchen von der nächsten Niederschlagsbasis weiter südlich abgrenzte.
...uuund weg war sie, dazu oberhalb auch noch schöne laminare Strukturen:
Ich denke, der Umbau zur Gewitterlinie hat hier der klassischen Struktur dann auch etwas unter die Arme gegriffen. Am hinteren, bzw weiter südlich gelegenen Ende bildete sich eine Böenwalze aus:
Alsbald folgten dann auch bedrohliche Strukturen an dem Gewitter, das direkt vor mir lag:
Die letzten Radfahrer schossen gerade noch vorbei, allerdings war für die beiden die Hoffnung auf eine ruhige Rückfahrt so langsam verloren. Die Linie nahm gefühlt an Geschwindigkeit auf - innerhalb kurzer Zeit rückten die Zellen gefährlich nah heran:
Ich packte jetzt auch zusammen, zwischen diesem und dem nächsten Bild lagen kaum mehr als 90 Sekunden:
Kurze Zeit später wurde ich "vom Wal verschlugen" :
Der Regen fing an über die Landschaft zu peitschen - ich musste jetzt schauen, das ich so schnell wie es ging hier wegkam, wenn ich denn nochmal vor die Linie kommen wollte. Meine Fluchtroute führte dabei durch Gierstädt / Witterda, dann direkt ostwärts auf die A71, bis zur A38.
Auf der A71 war ein Core-Punch unausweichlich, über 10-20 Minuten hinweg ging nicht mehr viel, der Regen war so stark das die Sichtweite wirklich stark heruntergezogen wurde. Die Nebelschlussleuchte war in dem Einzelfall tatsächlich zeitweise mal hilfreich, wenn auch nur kurz wirklich nötig. Dabei war auch kleinerer Hagel in der Zelle, wohl allerdings nicht größer als 1cm im Maximum.
Etwas später schaffte ich es dann aus dem Niederschlagsbereich heraus und konnte mich über die A38 wieder vor die Zellen verlagern.
Radar 14:10 Uhr:
Ich telefonierte zwischendurch mit Anton, der bei Leipzig schon auf die Gewitter wartete. Beim Solo-Chasing ist so eine Rücksprache wirklich enorm hilfreich, da man somit wieder ein vernünftiges Bild der Lage bekommt. Besonders bei der schnellen Verlagerung und etwas stärkerem Verkehr ist quasi keine Zeit, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Daher war ich dankbar an ein paar Infos zur aktuellen Entwicklung zu kommen.
Der lokale Chasing-Spot bei Lützen war wohl schon sehr gut gefüllt... ich entschloss mich daher nicht an den exakt gleichen Standort zu fahren. Die Aussicht auf die Shelfcloud war während der Fahrt mMn auch besser, als ich sie dann vor Ort einfangen konnte. ...aber man kann eben auch nicht einfach mal auf der Autobahn anhalten um kurz ein Foto zu machen...
15:15 Uhr, die Front bei Kaja nahe Lützen:
Noch einmal etwas whales mouth und überrollen lassen:
Ich suchte mir kurz darauf lokal noch ein kleines Cafe in Kriechau - etwas Stärkung war jetzt dringend nötig.
Auf der Rückfahrt war ich dann bei schönem Wetter noch ein kleines Stück bei Sangerhausen / Artern laufen und etwas Ruhe genießen.
Insgesamt ein schönes Chasing, soweit hat diesmal mit Routen und Zeitplan alles ganz gut hingehauen. Etwas bessere Ortskenntnis in der Leipziger Region hätte durchaus nicht geschadet, dann wäre von der Shelf fotografisch vielleicht auch noch etwas mehr hängengeblieben. War aber nicht weiter gravierend.
Ich hätte für die Core-Punch Phase gerne noch einen Bericht beim DWD dagelassen, wofür diesmal aber leider keine Zeit war.
Danke für´s lesen und viel Erfolg bei weiteren Lagen in diesem Jahr!
VG, Felix