Allgemein eine Luftschicht, die an eine begrenzende Fläche anschließt. Speziell verweist der Ausdruck häufig auf die "planetare" oder "atmosphärische Grenzschicht", in der die Reibungseffekte bedeutsam sind. Auf der Erde werden in etwa die untersten ein bis zwei Kilometer der Atmosphäre als diese Grenzschicht angenommen. In ihr werden die Temperaturen am meisten durch Tageseinstrahlung und nächtliche Ausstrahlung beeinflusst, während der Wind durch Reibung an der Erdoberfläche beeinträchtigt wird. Die Reibungseffekte verschwinden allmählich mit zunehmender Höhe, daher kann die Obergrenze dieser Schicht nicht exakt definiert werden. In unseren Breiten nimmt man als Grenzschichthöhe meist ca. 1,5km (850hPa) an.
Es gibt eine dünne Schicht unmittelbar über der Erdoberfläche, die als "bodennahe Grenzschicht" (oder einfach Bodenschicht) bekannt ist. Sie ist nur ein Teil der planetaren Grenzschicht und repräsentiert die Schicht, in der die Reibungseffekte durchweg mehr oder weniger gleichmäßig sind (im Gegensatz zu deren Verminderung in der Höhe, die darüber eintritt). Die bodennahe Grenzschicht ist etwa 10 Meter dick, aber wie im vorgenannten Fall ist die exakte Dicke unbestimmt. Wie die Reibung sind auch die Einflüsse von Einstrahlung und Ausstrahlung in dieser Schicht am stärksten.