Es war, was die Schäden und die Windrichtung betrifft, ein Ereignis, was man vielleicht alle paar Jahrzehnte oder sogar nur alle 50 Jahre hat. Deswegen gibt es wenig vergleichbares. Mir fallen aus dem Stand einige Ereignisse Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre ein. Im eiskalten Januar 1987 hatten wir hier an einem Morgen -18°C und Sturm, somit vermutlich die tiefste gefühlte Temperatur, die ich selber erlebt habe. Dann gab es da einen 4. oder 5. April (war es 1988?) mit Windbruch, und Anfang der 90er Jahre berichtete ein Mitschüler von schwerem Windbruch in Oberschönau, auch durch Ostwind.
Das Europamodell, was Du eingefügt hast, bildet die Situation sehr gut ab. Da lagen wir wohl gleichauf mit dem Brocken! Jedenfalls habe ich noch nie ca. 30 kg schwere Abdeckplatten fliegen sehen, und sie sind alle geflogen. Der Sturm klappte auf einem Dach sogar fest verlegte Bitumenschindeln solange hoch, bis sie abrissen.
Ein paar grundsätzliche Anmerkungen zum Fallwind: Wenn für Ostdeutschland mäßiger bis starker Wind aus Nordost gemeldet wird, dann ist bei uns ein Sturm wahrscheinlich, dies speziell im Winterhalbjahr von Oktober bis April. Zwar gibt es den Effekt auch im Sommer, aber nicht in der Stärke, außer vielleicht in seltenen Fällen im Zusammenhang mit Vb - Wetterlagen. In jedem Fall ist es immer sehr ungemütlich und kalt. Die stärksten Winde kommen bei uns im Talgrund übrigens nicht aus Westen, sondern aus Osten.
In diesem Zusammenhang die Frage: Kann mir jemand einen brauchbaren Windmesser einfacher Art empfehlen? Den nächsten Sturm aus Osten will ich in jedem Fall messen.
Gruß André