Beiträge von Andre B.

    Hallo zusammen,


    was habt Ihr an Niederschlag gemessen? Bei mir waren es 116 mm von Samstagnachmittag 16.30 Uhr bis Montagmittag 12.00 Uhr. Interessant dabei war vor allem der extreme Regen von Montag ca. 0.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Das waren alleine rund 70 mm. Im gesamten Zeitraum ab Samstag wurden hingegen in Meiningen nur 15 mm gemessen. Auf dem Regenradar sah das dann so aus, daß der Regen über dem Altkreis Schmalkalden über 6 bis 8 Stunden praktisch ortsfest stand. Das gab gestern schon ein ordentliches Hochwasser, denn soviel kann der Boden natürlich nicht aufnehmen. Wir liegen im Juni jetzt insgesamt bei spektakulären 168 mm, und da kommt sicher noch mehr...


    Gruß André

    Das mittlere Werratal hat es gestern abend voll getroffen. So etwas habe ich lange nicht mehr gesehen. In 50 Minuten (verteilt auf zwei Gewitter) kamen 34 mm Regen zusammen, innerhalb von 24 Stunden waren es 48 mm. Es war etwas Hagel dabei, beachtlicher Wind, und die Blitzrate war spektakulär. Die Schäden halten sich immerhin in Grenzen.

    Ja, das sieht wieder klar nach Frühjahrstrockenheit aus, wie inzwischen jedes Jahr. Wobei, wie gezeigt, das Thüringer Becken einfach eine Fortführung der letztjährigen Trockenheit erlebt. Wir liegen für dieses Jahr bei knapp 200 mm, wovon aber schon nichts mehr zu sehen ist. Anmerkung bzgl. Wind: Wenn alles paßt, könnte es in den Tälern südwestlich des Thüringer Waldes in den nächsten Tagen eine ganze Menge Wind geben. Aktuell weht dieser hier schon mäßig bis stark böig und schlief auch letzte Nacht nicht ein.


    Gruß André

    Es war, was die Schäden und die Windrichtung betrifft, ein Ereignis, was man vielleicht alle paar Jahrzehnte oder sogar nur alle 50 Jahre hat. Deswegen gibt es wenig vergleichbares. Mir fallen aus dem Stand einige Ereignisse Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre ein. Im eiskalten Januar 1987 hatten wir hier an einem Morgen -18°C und Sturm, somit vermutlich die tiefste gefühlte Temperatur, die ich selber erlebt habe. Dann gab es da einen 4. oder 5. April (war es 1988?) mit Windbruch, und Anfang der 90er Jahre berichtete ein Mitschüler von schwerem Windbruch in Oberschönau, auch durch Ostwind.


    Das Europamodell, was Du eingefügt hast, bildet die Situation sehr gut ab. Da lagen wir wohl gleichauf mit dem Brocken! Jedenfalls habe ich noch nie ca. 30 kg schwere Abdeckplatten fliegen sehen, und sie sind alle geflogen. Der Sturm klappte auf einem Dach sogar fest verlegte Bitumenschindeln solange hoch, bis sie abrissen.


    Ein paar grundsätzliche Anmerkungen zum Fallwind: Wenn für Ostdeutschland mäßiger bis starker Wind aus Nordost gemeldet wird, dann ist bei uns ein Sturm wahrscheinlich, dies speziell im Winterhalbjahr von Oktober bis April. Zwar gibt es den Effekt auch im Sommer, aber nicht in der Stärke, außer vielleicht in seltenen Fällen im Zusammenhang mit Vb - Wetterlagen. In jedem Fall ist es immer sehr ungemütlich und kalt. Die stärksten Winde kommen bei uns im Talgrund übrigens nicht aus Westen, sondern aus Osten.


    In diesem Zusammenhang die Frage: Kann mir jemand einen brauchbaren Windmesser einfacher Art empfehlen? Den nächsten Sturm aus Osten will ich in jedem Fall messen.



    Gruß André

    Hallo,


    ich habe mich mal wegen dieses Themas hier angemeldet, denn ich saß mittendrin im Sturm (oder eher Orkan?) am 17.03.18. Gab es eigentlich an diesem Tag spezielle Warnungen für Südthüringen? Hätte man jedenfalls gut gebrauchen können, denn uns flog hier alles um die Ohren, was nicht gut befestigt war. Leider habe ich keinen Windmesser, aber es sollten sehr deutlich über 100 km/h gewesen sein. Die Schäden in den Wäldern sind enorm, wobei die Wurfrichtung der Bäume teilweise fast quer zur Talausrichtung liegt. Daß es der typische kalte Fallwind war, ist klar. Das haben wir hier öfters. Aber daß der stärkste Wind fast quer zum Tal stand, das hat mich doch überrascht. Es war irgendetwas zwischen Ost und Südost, wobei die Anströmung im Luv aber eher Nordost war. Da ich es kommen sah, hatte ich schon am 16.03. die Komposter mit Steinen beschwert. Was wir dann hier über volle 24 Stunden erlebten, war ohne Frage außergewöhnlich und spektakulär. Das hat man vielleicht alle paar Jahre mal. Und das Phänomen war so lokal, daß es schon 3 km weiter Richtung Werratal keine Schäden gab, weil dort der Wind auslaufen kann. Vermutlich hat es niemand so richtig gemerkt, weil keine offizielle Wetterstation eine entsprechende Spitzenböe gemessen hat? Wir saßen jedenfalls Samstagabend auf dem Sofa und habe bei jeder Böe die Luft angehalten, weil man das Gefühl hatte, daß das Haus abhebt. Natürlich stürzten dann Bäume in die Überlandleitung, und wir saßen im Dunkeln. Und der Rest des Landes hat von alledem nichts gemerkt. Ich muß mir wohl doch mal einen Windmesser zulegen, sonst glaubt es niemand.