Zu viel Schnee: Jetzt wird gefräst
Weil Linienbusse kaum noch durchkommen, muss in einigen Straßen Platz gemacht werden
Von Georg Vater
Suhl - Sie wachsen unaufhörlich - die Schneeberge an den Straßenrändern in Suhl. Nachdem am vergangenen Wochenende wieder
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etliche Zentimeter Neuschnee dazu gekommen sind, hat sich die Situation in vielen schmaleren Straßen der Stadt verschärft. Oft lässt die geschrumpfte Durchfahrtsbreite nur noch das einspurige Passieren zu, so dass Autos im Gegenverkehr in geräumte Park-
lücken oder private Einfahrten rangieren müssen. In Anliegerstraßen mit Siedlungscharakter haben sich die Bewohner notgedrungen mit den Einschränkungen arrangiert, in den großen Wohngebieten hingegen entbrennt immer wieder ein Kampf um die mühsam freigeschaufelten Parkplätze. Mit der Schmückestraße und der Goldlauterer Wiesenstraße wurden von der Stadt bereits zwei Straßen als Einbahnstraßen ausgeschildert, da sie nicht mehr im Gegenverkehr befahrbar sind. Ob diese Maßnahme auch bei anderen Straßen nötig wird, soll je nach Wetterlage entschieden werden, so Bauhofleiter Werner Klein.
Gestern wurde in der Zellaer Straße in Goldlauter-Heidersbach erstmals in dieser Wintersaison Schnee gefräst und abgefahren. Dort, wie auch in der Lauter und in der Albrechtser Goldbachstraße, gab es erste Probleme im Busverkehr, weil die Busse kaum noch durchkamen. Am Morgen hatten sich Stadt und Nahverkehrsgesellschaft (SNG) dazu abgestimmt. So hatte die Anbaufräse des Bauhofs ihren ersten Einsatz. Sie wurde an den neuen, vom Bauhof für diese Wintersaison zunächst testweise angemieteten Traktor montiert - er soll möglicherweise einmal den Unimog im Winterdienst ablösen. In einem Rollcontainer wurde der Schnee abgefahren. Das Fräsen und Abfahren des Schnees könne angesichts der Kosten allerdings nur eine Ausnahme bleiben und erfolge nur dort, wo der Busverkehr in Schwierigkeiten komme, betont Werner Klein mit Blick auf die Schneeberge und den Wunsch vieler Anwohner nach Entlastung in ihren Straßen. "Wir entschärfen zunächst einmal die drei neuralgischen Punkte; sehen dann, wie und wo es eventuell weitergeht", so Klein mit Blick auf angekündigte weitere Schneefälle.
Das stark gelichtete Salzlager des Bauhofs treibt dem Bauhofchef weitere Sorgenfalten auf die Stirn. "Wir haben nur noch sehr wenig Salz; müssen uns jetzt drastisch einschränken", sagt er. Eine am 2. Januar ausgelöste Bestellung sei noch immer noch geliefert - und niemand könne sagen, wann damit zu rechnen sei.
Freies Wort/SUHL