Den Beginn des Tages in Midland hatten wir uns teilweise etwas anders vorgestellt: Nach einem morgendlichen Besuch des Pools freuten wir uns auf ein ordentliches Frühstück im Crackers & Barrells. Da hatten wir noch nicht bedacht, dass heute Sonntag und gleichzeitig Muttertag war. Entsprechend lang war die Schlange vor dem Restaurant, wo viele verzweifelt nach freien Plätzen suchten bzw. die vielen Stühle davor mit Warten zubrachten.
Ganz so wichtig war uns das Crackers & Barrells dann heute doch nicht und wir würden auch ein IHOP wählen. Doch auch hier und in allen weiteren Restaurants mit typisch amerikanischem Breakfast galt dasselbe: Alle waren ausgebucht.
Also entschieden wir, auf das typische Frühstück zu verzichten und uns mit Burger satt und zufrieden zu stellen. Wir testeten das Whataburger-Restaurant und befanden es alle für gut im Vergleich zu anderen typischen Fastfood-Lokalen, die hier besser gemieden werden sollten.
Der Morgen war durch tiefen Stratus bei Taupunkten knapp unter 20°C geprägt, da nächtliche Konvektion bereits gut Feuchte abgeladen hatte. Wir erwarteten jedoch Einstrahlung und etwas Hebung durch eine Trogachse an einer Dryline weiter im Norden, sodass wir bald in das Texas Panhandle nach Amarillo aufbrachen. Zuvor berechnete isolierte Entwicklungen weiter südlich hatten die Modelle weitgehend herausgerechnet, sodass uns die Nordoption sicherer erschien.
Schon bald lichtete sich der Stratus und die Sonne trat hervor. Nach dem ersten Tanken entwickelte sich auch schon die erste Zelle in der Nähe von Anton... (Ja, so heißt tatsächlich ein Ort hier in der Nähe.) In der feuchtwarmen Luftmasse schossen nacheinander mehrere Aufwindtürme hoch, die gut im Zeitraffer einzufangen waren. Der Inflow war sehr stark, sodass wir lange genug Zeit hatten, die Entwicklung zu beobachten und der Zelle Schritt für Schritt voraus zu fahren.
Zwar entwickelten sich immer wieder interessante Absenkungen, diese blieben jedoch kaum für längere Zeit stabil, sodass wir uns insbesondere in der späteren Phase hin und wieder an typisch deutsche Gewitterzellen erinnert fühlten. Der kräftige Aufwind saugte zunächst den tiefen Stratus aus südlichen und östlichen Richtungen gierig in sich auf und bildete interessante Strukturen.
Später jedoch lief die Zelle in die stabilisierte Luft der Overnight Convection hinein und die Trogachse war inzwischen auch durchgezogen. Daher löste sich die entstandene Zelle am Nachmittag doch ziemlich schnell auf und übrig blieben ein paar letzte größere Cumulus congestus und der tiefe Stratus.
Wir fuhren nach Amarillo, da wir uns im Grenzgebiet zwischen Texas und Oklahoma für die nächsten Tage gut aufgestellt fühlten. Am Abend aßen wir im bereits von vorherigen USA-Touren bekannten Steakhouse „The Big Texan“. Dort schaufelten wir uns Steak, Burger und Kuchen hinein und waren danach mehr als gesättigt.
Viele Grüße
Chris