Luftmassengrenze mit Schneefällen und Glätte vom 28.-31.01.2021

  • Eine Luftmassengrenze beginnt sich derzeit bereits über Deutschland zu legen und bringt uns bis Montag ziemlich krasse Gegensätze und Wetterbedingungen. Zunächst ein Überblick über die Lage und ein zeitlicher Ablauf nach den Modellen vom Vormittag des 27.01.2021

    Los geht es bereits heute Abend, wenn sich mit einem Randtief von Westen her Niederschlag über die Landesmitte von Deutschland legt. Auf der Südseite des Randtiefs wird mit Durchmischung reichlich Warmluft (+5°C in 850hPa) herangeführt, während sich die aktuell vorherrschende kühle Luft nördlich (-7°C in 850hPa) davon hält.

    Schnee fällt in den morgigen Mittagsstunden nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge, in Süddeutschland hingegen bis in die Hochlagen Regen. Dazu werden an der Küste kaum über 0 erreicht, in Südwestdeutschland hingegen bis +11°C. Durch die hohen Temperaturen und Regenfälle kommt es zu heftigem Tauwetter in diesen Gebieten, was die aktuelle Hochwasserlage nochmal verschärfen dürfte!


    Für Thüringen bedeutet das, dass es zunächst in den tiefen Lagen längeranhaltend regnet und in den hohen Lagen schneit. im Laufe des Nachmittags wird die Schneefallgrenze durch Niederschlagsabkühlung sinken und der Schnee in den Abendstunden nördlich des Thüringer Waldes bis ins Tiefland in Schnee übergehen. Teilweise fällt dann bei Temperaturen von knapp unter 0°C auch gefrierender Regen. Massive Glättegefahr!



    In der Nacht zum Freitag geht auf der kalten Seite der LMG der NDS durch Niederschlagsabkühlung bis ganz runter in Schneefall über. Dort ist teilweise bei bodennah um 0°C und postiven Temperaturen in 1,5km Höhe in einem Streifen vom Emsland bis zum Vogtland auch gefrierender Regen möglich. Auf der warmen Seite der LMG fällt weiter Regen bis in die Hochlagen im Warmluftsektor sind wiederholt Schauer bei kräftigem Wind unterwegs. Während die Temperaturen im Nordosten von Deutschland bis -5°C sinken, bleibt es in Baden-Württemberg mit um 10°C sehr mild.


    Thüringen liegt nun mitten in der Grenzwetterlage und entsprechend sind die Gegensätze. In der Nacht zum Freitag schneit es verbreitet bei um 0°C, südlich des Thüringer Waldes bleibt es frsotfrei und bei Regen. Teilweise kann auch gefrierender Regen fallen, es besteht in jedem Fall Glättegefahr. Zum Morgen hin lässt die Niederschlagsneigung vorübergehend etwas nach.



    Freitag tagsüber zieht ein neues Randtief die Luftmassengrenze entlang ostwärts und verschiebt diese etwas nach Norden. Auf der kalten Seite schneit es langanhaltend und kräftig vom Emsland bis nach Sachsen bei meist um oder unter 0°C. Daran anschließend gibt es einen Streifen mit um 0°C am Boden, aber positiven Temperaturen in 1,5km Höhe, in dem es verbreitet zu gefrierenden Regen kommen soll. Besonders betroffen sollte davon das Thüringer Becken sein, wo einige Modelle teilweise über 5mm als gefrierenden Regen oder Eiskörner berechnen. Hier dürfte es an Gegenständen zu Bildung einer Eisschicht kommen mit massiver Glättegefahr. Noch etwas weiter südlich bleibt es durchweg bei Regen. Im Warmsektor in Süddeutschland bleibt es sehr windig und wechselhaft mit Schauern oder sogar einzelnen Gewittern. Die Temperaturkontraste nehmen weiter zu, während in der Nordhälfte Deutschlands meist leichter Dauerfrost herrscht, werden in Süddeutschland +11°C oder +12°C erreicht. Oder auf 100km liegen zwischen Erfurt (0°C) und FFM (+11°C) ganze 11K!


    Im speziellen für Thüringen bedeutet das eine Zunahme der Niederschläge in den Vormittagsstunden. Diese fallen anfangs als Schnee, gehen aber dann vor allem in den mittleren uind südlichen Landesteilen in Regen über. Da die Temperatur aber bei um oder unter 0°C liegen wird, wird der Regen auf allen Gegenständen sofort gefrieren und eine Eisschicht ausbilden, was zu Glätte auf Straßen und Wegen und zu vereisten Oberleitungen bei Zug und Straßenbahn führen wird, was entsprechend zu Problemen führen kann. Im Tagesverlauf wird im südlichen Thüringen sogar abtrocknen und ggf. etwas auflockern. Südlich des Thüringer Waldes steigt die Temperatur auf +6 oder +7°C an, während in den nördliches Landesteilen leichter Dauerfrost herrscht.



    In der Nacht zum Samstag wird rückseitig des Wellentiefs die Luftmassengrenze langsam wieder nach Süden gedrückt und ei Kaltluft gewinnt an Boden. An der Luftmassengrenze kommt es auf der kalten Seite weiter zu anhaltenden Schneefällen, im Grenzbereich zu den wärmeren Luftmassen ist auch noch gefrierender Regen zu erwarten, weiter südlich bleibt es bei reinem Regen. Die Temperaturkontraste bleiben bestehen -5°C in der Mitte und +8/9°C am Oberrhein.


    Mit lokalem Blick auf Thüringen wird der Niederschlag von Regen allmählich wieder in Schneefall übergehen und nach Süden vorankommen. Die Temperatur sinkt auf bis zu -4°C b, sodass auch Schneematsch wieder gefriert. Südlich des Thüringer Waldes bleibt es aber bei +4°C noch frostfrei und auch bei Regen. Glätte ist weiterhin ein großes Thema! Zum Morgen hin trockenet es von Norden allmählich ab, während auch in den letzten Ecken Südthüringes die Temperatur unter 0°C fällt und der Niederschlag in Schnee übergeht.



    Samstag tagsüber schwenkt die Luftmassengrenze dann langsam von der Mitte in den Süden Deutschlandsund mit ihr der Schneefall der nun von der Eifel bis nach Franken reicht. Südlich davon bleibt es weiterhin bei Regen und direkt an der Grenze zur Kaltluft kann dieser weiter gefrieren. Während nun auch in Nordbayern und Hessen kaum noch die 0°C überschritten wird, werden am Oberrhein weiter knapp +10°C erreicht. Tauwetter und Hochwassergefahr inklusive.


    In Thüringen schneit es in weiten Landesteilen noch bei unter 0°C, während es im Tagesverlauf von Norden her abtrocknet. So dürfte sich die Glättesituation allmählich entspannen. Bis Samstagmorgen dürften bis auf die südlichsten Bereiche des Landes verbreitet zwischen 5 und 10cm liegen, in den Höhenlagen mehr.



    Bis Samstagabend sollten dann landesweit verbreitet um die 10cm Schnee bis in tiefe Lagen liegen, dort wo bis morgen Abend noch Schnee liegt kommen diese Mengen entsprechend neu hinzu.


    In der Nacht zum Sonntag schwenkt die LMG nun recht zügig nach Südwesten durch und die Kaltluft flutet ganz Deutschland. Aus Nordosten klart es nun teils auf, was über der vorhanden Schneedecke für teils strengen Frost in den Nächten zu Sonntag und Montag sorgt! So sind in Thüringen dann verbreitet um -15°C möglich, wenn es denn aufklart. In senken oder durchweg klarer Nacht wären auch -20°C vorstellbar. Ab Dienstag wird es dann bereits wieder zügig milder und die winterliche Episode nimmt nach derzeitigem Stand ihr Ende.



    Es gilt also speziell ab Donnerstagnachmittag Vorsicht bzgl. Glätte und schlechten Straßenverhältnissen walten zu lassen und ab Samstagmittag dann das Winterwetter zu genießen!

  • Christoph Geissler

    Hat den Titel des Themas von „Luftmassengrenze 28.-31.01.2021“ zu „Luftmassengrenze mit Schneefällen und Glätte vom 28.-31.01.2021“ geändert.