Beiträge von Christoph Geissler

    WARNING! Extreme scenic content! Viewer discretion is advised.


    Hallo zusammen!


    Nach den intensiven Eindrücken vom Vortrag wollten wir heute noch einen draufsetzen. So hatten wir uns entschieden zum Sonnenaufgang um 6.30 Uhr bereits am Bryce Canyon zu sein, um die tollen Lichtstimmungen einzufangen. Wir sollten nicht enttäuscht werden. Der Tag startete kalt aber wolkenlos, so dass wir einen tollen Sonnenaufgang genießen konnten.



    In Erwartung der intensiven Sonneneinstrahlung hier auf über 2000m über NN und dem weiter sonnigen und warmen Wetter starteten wir die Wanderung durch den Canyon bereits direkt im Anschluss, um mittags fertig zu sein. Während der Wanderung durch den Canyon wurden wir mit beeindruckenden Formationen belohnt. Interessant auch, dass Bryce den Namen Canyon eigentlich nicht verdient hat, sondern geologisch ein Amphitheater ist. Denn er wurde nicht durch einen Fluss geformt, sondern durch Wind, Regen, Schnee und Eis.





    Im Anschluss starteten wir Richtung Hanksville und die Scenic-Flut erreichte während der Fahrt fortlaufend einen neuen Höhepunkt!







    Nachdem alle Eindrücke auf uns gewirkt hatten, stärkten wir uns mit einem Burger in Hanksville und quartierten uns dort in ein Motel ein. Es galt nun noch zu diskutieren, wie die kommenden zwei Tage zu gestalten wären, denn in den Rockys stand ein Wintereinbruch mit einigen Zentimetern Neuschnee in Kombination mit Sturm an.

    Update zur LMG:


    Die kommende Nacht zum Donnerstag überquert uns ein weiteres Tief entlang der LMG. Dieses läuft etwas nördlicher als vorgestern vermutet von West nach Ost über Thüringen, so dass es bis Mittelthüringen oft bei Regen bleibt, während sonst einige Zentimeter Schnee dazu kommen. Im Laufe des Donnerstags und der Nacht zu Freitag wandert die LMG etwas nach Norden, was mit der Vorderseite eines weiteren Tiefs über Benelux zusammenhängt. Es setzt zunehmend die milde Luft aus Süddeutschland durch, dadurch werden Freitag verbreitet um 10°C erreicht. Das Tief zieht am Freitag nach Osten und auf dessen Rückseite dringt wieder die Kaltluft nach Süden vor. Dies passiert Freitagabend und die Nacht zum Samstag mit stürmischen Wind und wieder zunehmenden Schneefall. Besonders nach Osten zu dürfte sich auch wieder eine dünne Schneedecke bis ganz nach unten ausbilden. Im Anschluss beruhigt sich das Wetter unter Zwischenhocheinfluss bis Sonntag. Danach gelant mit einem Tief von Westen her die sehr milde Luft zurück nach Thüringen, die uns Montag dann erneut 15°C bringen könnte, bevor es am Dienstag wieder deutlich abkühlt, evtl mit Schnee, auf der dann wieder kalten Seite der Luftmassengrenze. Es steht uns also regelrechtes Achterbahnwetter in den kommenden Tagen bevor. Im Detail gibt es auch noch einige Unsicherheiten, die in kommenden Updates ggf. thematisiert werden müssen.

    Wie viele andere Beiträge schon deutlich machten, gab es am Freitag ein sehr gut geschertes Setup mit reichlich Cape. Das durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, also ging es gegen 15.30 Uhr von Leipzig los nach Westen nach Sangerhausen, genauer gesagt Allstedt. Hier konvergierten nicht nur die Luftmassen, sondern auch die Chaser. Die KOllegen von der Uni-Leipzig und den TSC fanden sich dort ein, so dass wir zwischenzeitlich mit 5 Autos und 15 Personen vor Ort waren. Bei den Gewittern tat sich noch nicht so viel, westlich hatte es ausgelöst, aber der Schirmregen hing noch zwischen uns und Aufwind. Das gab zunächst gute Lichtstimmungen.


    Dann stellte sich die Frage den Schirmregen am Standort abzuwarten oder etwas nach Osten zu verlagern, um ggf. einen besseren Blick zu haben. Die Blicke der Unentschlossenen:



    Während Anton mit Anhang beschloss nach Osten zu fahren blieb der Rest vor Ort und wartete den Durchzug ab. Das sollte sich wenige Minuten später bezahlt machen, als hinter dem Niederschlag eine Basis mit Absenkung zum Vorschein kam.


    Der Aufwind war sehr stark geneigt und hatte eine C-Form. Vmtl. ein Grund wieso die Zellen bisher so viel Probleme hatten: Die Scherung zerriss offenbar die Aufwinde. Dieser sah aber stabil aus. Beides sehr gut im nächsten Bild zu sehen. Wer findet den Pileus?


    Das Exemplar nochmal als Pano



    Die Basis wuchs, sowohl in der Fläche, als auch nach unten.


    Weiter ging es nun nach Osten, um an der Zelle dran zu bleiben. Der Aufwind stand nun rückseitig fast komplett frei. Ein herrlicher Anblick! Auch wie rückseitig die Fracti aus den Hügeln gesaugt werden.


    Ein Stückchen weiter ostwärts zeigt sich deutliche Rotation an der Zelle, für einige Sekunden war auch ein Funnel zu sehen, kurz an die nächste Raststätte gefahren. Der Funnel war zwar zwischenzeitlich wieder verschwunden, der Aufwind fuhr dennoch weiter Karussell. Am oberen Bildrand selbst im "Standbild" die Rotation gut zu sehen, hier hing wenige Sekunden zuvor noch der Funnel.


    Danach ging es weiter Richtung Osten, obwohl zwar über uns schon blauer Himmel war, wehte der RFD rückseitig massiv den Niederschlag heraus, so dass das Auto von links eine Vollwäsche erhielt. Bei Halle biegt die A38 nach Süden ab, so kam etwas Abstand zwischen Zelle und Standort. Das eröffenete neue Perspektiven und die Chemiewerke Leuna zeigt an, wohin der Wind weht. Hier hats den Rauch direkt in die kleine Wallcloud integriert.


    Die Zugbahn machte die Verfolgung schwierig, auf dem Radar war in Westthüringen bereits eine sich formierende neuen Linie zu sehen, die direkt auf Leipzig zuhielt. Also ging es zurück nach Hause, auch in der Hoffnung die nun nördlich vorbeiziehende Zelle aus dem Hochhaus beobachten zu können.

    Das klappte dann auch und stellte sich so dar. Beeindruckend!


    Kaum zu Hause angekommen, kurz was gegessen, ging es direkt weiter mit dem Bowecho gegen 21.15 Uhr. Der Aufzug ließ sich jedenfalls schon sehen.




    Kurz vor Weltuntergang.



    Das ganze gibts auch noch als Video:


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    Zum Abschluss gab es noch ein paar schöne Crawler zu bestaunen. Hier der mit Abstand beste.


    Ein gelungener Tag von denen gerne mehr folgen dürfen. :)

    Gewitterlage am Freitag


    Ausgangslage und Überblick für morgen:


    Das Tief von heute zieht über Nacht über die Ostsee ab, dahinter setzt sich Zwischenhochdruckeinfluss durch. Keilachse liegt bereits südöstlich, aus SW strömen weiter sehr warme und feuchte Luftmassen ein. Von den Pyrenäen löst sich ein neues Leetief.



    Die Höhenströmung ist auf der Rückseite des Keils nicht glatt, gibt kleine Tröge, die für Hebung sorgen können. Derweil erreicht das Bodenhoch die Mitte. Es könnten sich somit über RLP neue Gewitter bilden, die bis zum Morgen nach Thüringen hinein ziehen könnten und deren Restwolken uns vormittags beschäftigen.



    Das Tief von den Pyrenäen zieht im Verlauf unter deutlicher Verstärkung über Frankreich nach Norddeutschland und weiter nach NW-Polen. Rückseitig des Tiefs sind auch ohne Konvektion Sturmböen bis runter zu erwarten, speziell über Norddeutschland und östlich der Elbe, aber auch in Thüringen wird es nachts windig bleiben.


    Die Details:

    Das Tief liegt am frühen Freitagnachmittag über Benelux, dessen Warmfront zieht in den Mittags- und frühen Nachmittagsstunden über die Mitte nach Norden. Mit der damit verbundenen WLA ist Hebung und mit dem Tagesgang Labilisierung verbunden. Hier ist die Frage, ob es an der Warmfront zur Auslösung von einzelnen heftigen Gewitter kommen wird. Sollte dies so sein beträfe das vor allem Nordthüringen bis hinüber nach Süd-Brandenburg. Die Gewitter finden neben Feuchte und Energie entlang der Warmfront auch sehr viel Scherung vor. So das hier mit Superzellen zu rechnen wäre, die auch Tornadopotential hätten, Starkregen, schwere Sturmböen und großer Hagel wären sowieso dabei. Diese würden dann bis zum Abend nach BRB abgezogen sein. Dahinter würde es wieder auflockern und einstrahlen bzw. die energiereiche Luft aus Bayern wird wieder nach Norden verfrachtet. Im Westen Deutschlands schlägt währenddessen die KF des Tiefs auf, die die labile Luftmasse ebenfalls auslöst und zunächst einzelne dann viele Gewitter auslöst, die verclustern und mit der KF rasch nach Osten ziehen. Da hier die Scherungsbedingungen ebenfalls sehr gut sind, besteht auch die Möglichkeiten von allen denkbaren Begleiterscheinungen.


    Die Modelle bieten verbreitet um 1000CAPE an, zum anderen herrscht eine starke Richtungs- und Geschwindigkeitsscherung beim Wind vor und somit ideale Bedingungen für schwere Gewitter. Die Gewitter an der KF werden sich auf dem Weg nach Osten als Linie organisieren (Bow-Echo) und sehr zügig nach Osten ziehen. Damit verbunden wären neben Starkregen auch heftige Böen bis hin zur Orkanstärke. Diese Linie würde in den Abendstunden zügig Thüringen von West nach Ost überqueren. Speziell am Südende solcher Linien könnten auch Superzellen eingelagert sein mit zusätzlichem Tornadopotential und Großhagel.

    Je nach Sonnenscheindauer wird sich die Luftmasse auf 25-30°C erwärmen können, dazu wird es schwül mit Taupunkten zwischen 15 und 20°C. Die warme und feuchte Luftmasse wird über die ALpen nach Norden geführt, das sorgt über Süddeutschland zur Abtrocknung der Luftmasse und damit verminderter Gewitterbereitschaft. Die Frage ist nun, wie weit das Tief über Nordwestdeutschland die trockene Luft aus Süddeutschland einbindet und nach Norden verfachtet. Es gibt Lösungen, die sehr offensiv dinf und um 18 Uhr die trockene Luft bis nach Südthüringen und SW-Sachsen voran kommen lassen, was für die Gewitterbildung nachteilig wäre. Der Schwerpunkt würde sich etwas nach Norden verlagern ins nördliche Thüringen und Sachsen-Anhalt. Wird die Feuchte nicht so sehr verdrängt wäre auch südlicher das Unwetterpotential hoch. Auch die Entwicklungen an der WF sind entscheidend, bleiben diese aus, steht der dynamischen KF mehr Energie zu Verfügung. Das würde ein Szenario bedeuten, wo sehr verbreitet schwere Unwetterentwicklungen durch Bowechos in der Mitte Deutschlands zu erwarten wären. Dies gilt es aber im Auge zu behalten!

    ***Update 17.05.2022***


    Die neusten Modelle sehen für morgen etwas weniger Feuchte bodennah, weshalb auch das CAPE überschaubarer bleibt. Dennoch sollen sich entlang einer Konvergenz vom Harz bis nach Ostthüringen im Tagesverlauf Schauer und auch kurze Gewitter bilden, da ist ggf. auch kurzzeitig und lokal Starkregen dabei. Ganz möchte ich auch eine Funnelcloud nicht ausschließen, aber es ist sehr unwahrscheinlich aufgrund der niedrigeren Feuchte. Auch wird es deutlich kühler als noch heute.


    PS: Mit Gewittern geht es dann vsl. ab Donnerstag weiter.

    Nabend zusammen.


    Die erste große STurmlage 2022 steht bevor und wird uns am Donnerstag einen vollen Tag mit Wetteraction bringen. Aktuell hat sich zwischen arktischen Luftmassen und subtropischen Luftmassen südlich von Neufundland ein Tief gebildet (ganz links in der Karte). Dieses Tief findet ideale Bedingungen zur Entwicklung vor und hat bereits den Namen YLENIA bekommen. Es zieht nun unter deutlicher Verstärkung Richtung Großbritannien.


    Dabei reitet es auf einem sehr starken Jetstream in 300hPa nach Osten und liegt an dessem linken aus Ausgang. Das fördert die Intensivierung des Tiefs zusätzlich.



    In der Nacht zum Donnerstag zieht das Tief mit Kern und unter 960hPa Kerndruck über die Nordsee nach Südschweden und wir kommen in seinen Einflussbereich. Bereits in den Abendstunden des Mittwochs überquert uns die Warmfront des Tiefs mit kräftigem Regen, dahinter nimmt der Druckgradient zum Hoch über Südwesteuropa deutlich zu und es treten von Westen her zunehmend Sturmböen auf. Gleichzeitig steigen die Temperaturen auf über 10°C an, teils sind sogar 13°C mitten in der Nacht denkbar. Das bedeutet Tauwetter bis in die Hochlagen, was ebenfalls zu steigenden Flusspegeln führen dürfte.


    Richtig spannend wird es in den frühen Morgenstunden, wenn die Kaltfront des Tiefs aus Nordwesten übergreift. Mit der KF kommt schubweise kühlere Luft ins Land und an diesen Schüben organisiert sich linienartig Konvektion, teils sind auch Gewitter dabei. Mit diesen Schauern und Gewittern wird auch der deutlich stärkere Höhenwind herunter gemischt, so dass mit Kaltfrontdurchgang durchaus Böen bis 110 km/h denkbar sind.


    Auch tagsüber wird durch das schubweise Einfließen der Kaltluft immer wieder mit Schauernb und kurzen Gewittern zu rechnen sein, so dass bis in die Abendstunden wiederholt Böen von 100 bis 110 km/h denkbar sind. In den Mittelgebirgen entsprechend deutlich mehr. Es besteht weiterhin Gefahr umstürzender Bäume und herabfallender Dachziegel. Erst mit Abzug des Tiefs Richtung Baltikum lässt in den Abendstunden der Wind wieder deutlich nach.


    Doch die Ruhe könnte nur kurz halten, denn auf der Rückseite des Donnerstagstief wurde von Neufundland erneut Kaltluft auf den Atlantik befördert, die zu einer neuen Tiefdruckbildung führen wird. Hier gibt es aber im Verlauf noch größere Modellunsicherheiten zur genauen Zugbahn. Jedenfalls soll sich das Tief nach allen Lösungen um 30hPa in gut 24h vertiefen und entlang des nach wie vor starken Jets nach Osten ziehen. Die Frage ist nun, ob das eher auf der Linie Ärmelkanal-Norddeutschland-Polen oder weiter nördlich über die Nordsee und Dänemark (siehe Bild unten noch über GB gelegen) passieren soll. Bei ersterer Variante würden die Böen vom Donnerstag am Freitagabend und der Nacht zum Samstag nochmals deutlich überboten werden können. Teils wurdens elbst im Flachland über 120km/h berechnet. Im Falle der nördlicheren Zugbahn bliebe es bei Sturmböen zwischen 80 und 90 km/h deutlich entspannter. In beiden Fällen wären wir aber erneut im Bereich sehr milder Luftmassen mit Regenfällen und Tauwetter bis in die Hochlagen. Ein nötiges Update zum Freitag kommt spätestens im Laufe des Donnerstags.



    Soweit der Stand der Dinge. Genießt bis Donnerstag die Ruhe vor dem Sturm.

    Frohes Neues wünsche ich allen noch nachträglich!


    Der Silvesterabend sollte dieses Jahr eigentlich weniger farbenfroh werden als noch vor einigen Jahren, ist doch der Feuerwerksverkauf verboten gewesen. Als Ersatz warf sich aber die Natur in Zeug und lieferte wohl einen der farbenfrohesten Sonnenuntergänge 2021.


    Wenige Minuten vor Sonnenuntergang.



    Sonne nun unterm Horizont, gleich geht's los.




    Langsam färbt sich der gesamte Himmel.









    Und dann war Spektakel nach wenigen Minuten auch wieder vorbei.


    Hoffe die Bilder gefallen. :)

    Was war das eine Nacht, denken sicher immer noch viele. Da zog am Abend des 26.09. aus Franken ein MCS nach Norden über Ostthüringen und erreichte in der Nacht gegen 2 Uhr Westsachsen und das südliche Sachsen-Anhalt. Die Blitzrate betrug über Stunden um die 3000 binnen 30min in diesem Cluster. Entsprechend hatte ich mich kurz aufs Ohr gehauen und wurde kurz nach 2 Uhr von böigem Ostwind, der die Bäume rauschen ließ, geweckt. Nach Süden gab es schon nahes und helles Wetterleuchten, also fix die Kamera auf den Balkon gestellt.


    Direkt erstes Foto: Ein großer Aufwindbereich mit einer kleinen Böenfront darunter wurde angeleuchtet, ein erstes Geschoss von Wolken zu Boden leuchtete den Niederschlagsbereich dahinter aus.



    Im Minutentakt ballerte es nun Erdblitze heraus. Noch weit weg, aber gut hörbarem Donner.




    Der Niederschlagsbereich kam näher und der Wind drehte von Ost auf Süd, weiterhin gab es regelmäßig Erdblitze nach Süden. Der östliche Rand des MCS sollte Leipzig treffen und verstärkte sich nun nochmal deutlich.


    Neben kräftigem Wind und Starkregen wurde Leipzig mit schwerem Artilleriefeuer eingedeckt. Der Core ging genau über das Zentrum. Geschosse schlugen teils im 10 Sekundentakt ein, was bei 30 Sekunden Belichtung zu folgender Aufnahme führte.


    Und das hörte auch nicht auf, mehrere Einschläge in unter 300m Entfernung, einer direkt in mein Haus, weckten einen Großteil der Leipziger aus dem Tiefschlaf.





    Das Bombardement zog sich insgesamt über 30min hin, teils hingen die Blitze mal komplett im Niederschlag, mal waren sie so nah, dass der Niederschlag keine Rolle spielte.




    Was die Blitzausbeute und -aktivität betrifft war diese Lage für Leipzig das Highlight in 2021 und das in den frühen Morgenstunden des 27.09. Solche Blitzraten so spät durfte ich noch nicht erleben. Eine der spätesten Gewitterlagen, die ich erleben durfte, stammt aus dem Jahr 2011, ebenfalls in der Nacht vom 26. zum 27.09., also exakt 10 Jahre zuvor.


    Ein würdiger Abschluss der Saison 2021.

    Das zweite anständige Gewitter in Leipzig kam erneut während der Dunkelheit, wie schon am 13.01. Ein MCS mit eingebauten Bowsegmenten arbeitete sich in den späten Abend und Nachtstunden von Bayern über Thüringen nach Westsachsen vor. Ich hatte mir es mit einem Bier auf dem Balkon mit BLick nach Südwest gemütlich gemacht und konnte gegen 1 Uhr erstes Wetterleuchten sehen. Gegen 2 Uhr war die Linie dann da und präsentierte sich mit einer gigantischen Shelf und einen kurzen Downburst nachfolgenden. Die Blitzferquenz ließ dann aber bereits deutlich nach. Aber die Shelf wollte ich euch nicht vorenthalten.





    Heute gab es an einer kleines Konvergenz über Leipzig/Markranstädt am Nachmittag eine Gewitterentwicklung. Diese fand im Umfeld der Konvergenz gute Scherungsbedingungen vor, was zu einem überraschenden Ergebnis führte: Ein gut ausgeprägter Funnel! Blick ist vom Johannisplatz in Leipzig nach Südwest. Der Funnel war ab 16.30 bis ca. 16.40 Uhr sichtbar.




    Und nochmal auf das Objekt der Begierde gezoomt.


    Die kommenden Tage steht wieder eine wechselhafte aber warme Wetterphase bevor.


    Heute:

    Während wir uns heute noch unter Hochdruckeinfluss befinden, ist weiter westlich bereits eine labile Luftmasse aktiv, die bereits zu ersten Gewittern in Hessen geführt hat. Die Reste erreichen mit etwas Regen am späten Abend und in der Nacht noch den Westen Thüringens. Die Wolken breiten sich bis morgen früh über weite Landesteile aus, mehr als ein paar Tropfen sind da aber nicht zu erwarten.


    Morgen:

    Liegen wir unter einem Höhenkeil (schwarze Linien) und unter einem sehr diffusen Bodendruckfeld (weiße Linien). Das führt dazu, dass es kaum Wind gibt und sich eventuelle Schauer und Gewitter kaum oder gar nicht verlagern werden. Die labilere Luftmasse erreicht nämlich bis morgen Nachmittag auch den Osten Thüringens, so dass es nach anfänglich vielen Wolken zunächst auflockert und die Sonne die Luftmasse rasch auf sommerliche Temperaturen von 22-28°C erwärmen soll, gleichzeitig ist die Luft deutlich feuchter als noch heute. Je nach Sonnenscheindauer und Temperatur fängt es dann an zu brodeln, ab Mittag bevorzug über den Mittelgebirgen, wie Harz, Eichsfeld, Thüringer Wald und Vogtland. Ob sich die Gewitter dann aus den Bergen heraus ins Flachland verlagern, ist unklar, genauso ob es auch in Ostthüringen bereits ab Mittag für erste Gewitter reicht. Die Lage ist sehr diffus und es hängt viel von der Einstrahlung ab. Da die Gewitter aber ortsfest sind, ist Starkregen und lokale Überflutungen eine der Hauptgefahren, teils ist auch kleinerer Hagel (auch in größerer Menge) denkbar. Sturmböen spielen eher eine untergeordnete Rolle. Abends beruhigt sich das ganze rasch, die Nacht bleibt dann bei letzten Schauer ruhig.



    Übermorgen:

    Es ändert sich wenig im Vergleich zum Vortrag. Die Lage bleibt sehr sumpfig, auch wenn sich tendenziell eine Konvergenz eher über dem östlichen Thüringen befinden sollte. Je nachdem wie gut sich die Sonne durchsetzt, steigen die Temperaturen wieder auf um 25°C und ab Mittag geht es von den Mittelgebirgen und dem östlichen Thüringen wieder mit Schauern und Gewittern los. Diesmal sollte im östlichen Thüringen tendenziell mehr passieren als in den westlichen Landesteilen. An den möglichen Gefahren ändert sich auch nichts zum Vortrag. Für mehr Details wird es morgen oder spätestens Samstagvormittag ein Update geben.


    Hallo zusammen,


    ich will mal noch die Bilder und den Bericht zum 11.05. nachreichen. :)


    Wie von den Modellen berechnet, löste es am Nachmittag im Vogtland aus und einzelne gut organisierte Gewitter zogen nordwärts gen Leipzig. Die Uni-Chasinggruppe machte sich also 17 Uhr auf dem ganzen entgegen zu fahren. Es ging über die B2 Richtung Zwenkau. Der Himmel war durch die Eisschirme und mittelhohes Gewölk schon bedeckt, nach Süden sah man einige frische Aufwinde. Wir positionierten uns unweit des Zwenkauer Sees und warteten auf die Zelle von Gera kommend. Die Stimmung war schon recht düster, labiles Gewölk vorhanden und bei genauer Betrachtung gehörte das wohl schon zum Inflow.

    Der Blick nach Süden: Oben liefen die Inflowbänder in die Zelle hinein, ferner Donner war bereits hörbar.



    Ein wenig Zeit blieb noch, also weiter nach vorne, um die Hochspannungsleitung aus dem Bild zu haben. Mittlerweile stand der Aufwindturm vor uns, eingehüllt in mittelhohes Gewölk der Inflowbänder. Der gelbliche Niederschlagsbereich war nun gut sichtbar vor dem ab und zu ein Erdblitz zuckte.


    Je näher die Zelle kam, desto klarer wurde, dass es gleich nochmal einen Intensitätsschub geben würde. Der Wind wehte verstärkt in die Zelle hinein, links wurden Schwerewellen in den Wolken sichtbar und die Basis wuchs in der Fläche und Massivität, entsprechend dunkel wurde es.


    Die Schwerewellen wurden immer deutlicher, der Niederschlagsvorhand dichter und die Zelle gab nun ein Dauergerumpel von sich.



    der Anschein einer Shelf wurde erweckt, aber es wurde tatsächlich nur eine große massive Aufwindbasis. Ein Erdblitz schlug kurz vor uns aus dem Aufwind, der Moment einen neuen Standort zu suchen.



    Das gestaltete sich schwierig, da die Zelle über den Leipziger Westen ziehen würde, somit war die A9 keine Option, um wieder davor zu kommen. Also ging es via A38 und A14 zur Abfahrt Leipzig-Mitte. Allerdings wurde das System über Leipzig outflowdominant und schwächte sich rasch ab bzw. verclusterte mit neuen kleinen Gewittern westlich und nördlich von Leipzig. Zuvor gab es über dem Leipziger Westen Starkregen mit kleinem Hagel.

    Von der Seite in die Zelle geschaut, sah das ganze doch recht turbulent aus.


    Da sich nun NWlich von Leipzig ein kliner Cluster gebildet hatte, aber von der Konvergenz von Chemnitz nach NNW noch kleinere Zellen herausliefen, fuhren wir noch weiter nach Norden und postierten uns bei Krostitz. Hier fassten wir noch eine dieser nun definitiv elevateten Nachzüglerzellen ab, schön mit blühendem Rapsfeld.


    Mit der Zelle gab es noch ein paar Erdblitze und kurz Starkregen, was dann für den Tag auch der Abschluss war.


    Unser Fazit: Für einen 11. Mai ganz ok, aber kam an den 13.01.2021 noch nicht heran.

    Update für den 11.05.:

    Die Ausgangslage zu heute ist quasi unverändert. Eine kräftige Südstörmung in der Höhe ist vorherrschend und mit ihr sehr warme Luft, vor allem nach Osten hin. Weiterhin befindet sich durch die Überströmung der Alpen ein Bodentief über Bayern, was sich morgen zu einer Tiefdruckrinne auswächst, die von den Alpen bis zur Ostsee reicht. Darin zieht das Leetief nachmittags von Bayern nach Norden. Das sorgt dafür, dass der Wind am Boden aus nördliche Richtung dreht. Wir haben morgen also sehr gute Scherungsbedingungen, sowohl bzgl. Richtung als auch Stärke. Gleichzeitig wird die Luftmasse nach Osten, wo nochmals über 25°C erreicht werden, recht labil sein mit um 600 CAPE. Das nach Norden ziehende Tief sorgt für ausrechend Konvergenz und Hebung, die durch die Orographie nochmals verstärkt wird, so dass es ab dem Nachmittag über dem östlichen Thüringer Wald, Vogtland und Westerzgebirge zur Auslöse kommen kann. Wo genau das passiert in diesem Bereich ist von der exakten Zugbahn des Tiefs abhängig. Einige Modelle sehen die Auslöse eher im Westerzgebirge/Chemnitz, andere im östlichen Thüringer Wald. In jedem Fall ziehen die Zellen entgegen dem Bodenwind nach Norden, anfangs eher Einzelne gut organisierte Zellen mit der Gefahr von schweren Sturmböen, Hagel und Starkregen. Auf dem Weg nach Norden werden diese allmählich verclustern über das südliche Sachsen-Anhalt und Westsachsen Richtung östliches Sachsen-Anhalt und Brandenburg ziehen. Ab hier sollte Hagel dann nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Sollten sich die östlicheren Varianten durchsetzen, verschiebt sich dieser Bereich etwa 50km nach Osten. Nachdem die Gewitter durchgezogen sind, kommt es immer noch zu einzelnen Schauern oder es regnet mal länger.


    Update zur Gewitterlage am Montagabend.


    Morgen wird neben viel Sonne und einigen hohen Wolkenfeldern vielerorts wieder ein Sommertag erreicht, vereinzelt wird auch der erste Hitzetag mit über 30°C erreicht werden. Ursache dafür ist ein Trog über Westeuropa auf dessen Vorderseite mit einer kräftigen Südwestströmung sehr warme Luft herangeführt wird. im Bodendruckfeld bildet sich durch die Überströmung der Alpen ein Tief über Bayern. Auf dessen Nordseite dreht der Wind bodennah auf nördliche Richtungen, während über Bayern und Sachsen noch aus Südostwind weht.


    Diese Konvergenzlinie reicht von Bayern über Thüringen bis in den Raum Leipzig/Halle und weiter nach Berlin und bietet das Potential für kräftige Gewitter.


    Da mittlerweile sehr warme, feuchte und labile Luft eingeflossen ist, würde man der der Luftmassengrenze mit zahlreichen Gewitern rechnen, etwa entlang der höchsten pseudopotentiellen Temperatur von Franken über Thüringen bis nach Westsachsen.


    Die Konvektion wird aber weitestgehend unterdrückt werden, da in größeren Höhen, etwa 300hPa, ein starker Jetstream über uns liegt und wir an dessen rechten Ausgang liegen. Dies sorgt für kräftiges Absinken, was die Hebung entlang der Konvergenz ausgleicht.


    Daher sind die Modelle aktuell sehr verhalten, was Konvektion am morgigen Montag betrifft. Die Bedingungen wären grundsätzlich sehr gut. Eine bodennahe Konvergenz mit ausreichend Lablilität und guter Richtungs- und Geschwindigkeitscherung sprächen für organiserte Strukturen bis hin zu Superzellen. Die Auslöse wird aber aufgrund des Absinkens schwer. Die Modelle deuten im Idealfall eine einzelne Superzelle an, die am späten Nachmittag über Franken entstehen soll und entlang besagter Konvergenz nach Norden ziehen KÖNNTE. Diese würde am Abend das mittlere/östliche Thüringen überqueren und über das östliche Sachsen-Anhalt und Westsachsen nach Nordosten ziehen. Sollte es wirklich dazu kommen müsste im Bereich dieser Gewitterzelle mit Starkregen, schweren Sturmböen und größeren Hagel gerechnet werden. Aktuell ist diese Lösung recht unwahrscheinlich aber nicht auszuschließen.


    Ausblick:

    In der Nacht zum Dienstag sind entlang einer Kaltfront über dem äußersten Westen Thüringens erneut Gewitter mit Starkregen möglich, die aber zügig nach Nordwesten abziehen. Dienstag tagsüber setzt sich vor allem nach Osten nochmals die Sonne durch und es werden um die 25°C erreicht, während es in Westthüringen kaum 15°C werden. Die Luftmassengrenze verläuft von Süd nach Nord durch Thüringen. Entlang dieser Grenze und östlich davon sind nach aktuellem Stand ab späten Nachmittag heftige Gewitter möglich, die deutlich zahlreicher auftreten könnten als noch morgen. Ein Update dazu folgt im Laufe des morgigen Tages, wenn die aktuellen Modellläufe eingetroffen sind.

    Aktuell baut sich über dem Atlantik ein mächtiger Block auf, der in einem kräftigen Hochdruckgebiet über Grönland mündet. Dort soll nach GFS der reduzierte Luftdruck über 1100hPa erreichen, Sowas durfte ich in Wetterkarten bislang auch nicht sehen. Im Gegenzug greift ein kräftiger Trog von Skandinavien her nach Süden aus mit Stoßrichtung ME/OE. Wir kommen auf der Rückseite der Trogachse zum Liegen.


    So kommt der Trog am Montag auch nach Deutschland voran und die KF des im Trog eingebetten Tief erreicht uns sehr eindrucksvoll von der Nordsee her.


    Die KF soll am Ostermontagmittag bereits zentral über Deutschland liegen. Während in der Höhe eine kräftige swliche Höhenströmung vorherrscht, dreht der Wind am Boden auf NW. Die Scherungbedingungen sind also sehr gut. Gleichzeitig dringt aus NW sehr kalte Luft in der mittleren Troposphäre nach Süden vor. Während vor der Front in 500hPa noch -22°C erreicht werden, sinkt gegen Mittag die Temperatur in 500hPa über der Nordsee auf unter -42°C ab! Auch in 850hPa sinkt die Temperatur mit der Front von knapp über 0°C auf knapp -10°C ab. Die Luftmasse an der KF wird also nicht nur gut geschert sein, sondern auch labilisiert!


    In der Folge, so zeigt es SuperHD, kommt mit der KF aus NW eine gut struktuierte Linie voran, die neben einem deutlichen Temperatursturz auch stürmische/Sturmböen bringt, aber auch die Schneefallgrenze bis ins Flachland drückt. Entsprechend sind mit der Lnie heftige Graupel- und Schneefälle und einzelne Wintrgewitter zu erwarten. Kurzzeitig könnte es bis in tiefe Lagen weiß werden. Mit der hinter der KF einströmenden HKL wird von der Nordsee auch die Schaueraktivität deutlich aufleben. Hier sind dann heftige Schauer und Wintergewitter mit Schneefällen bis ganz runter inklusive kurzzeitiger Schneedecken zu erwarten. Auch Sturmböen sind hier weiterhin möglich.



    Auch in den Folgetagen bleibt der Trog und die HKL mit kräftigen Schneeschauern und Graupelgewittern bestimmend. Am Trog laufen auch wiederholt kurzwellige Anteile ab, die dem ganzen noch mehr Dynamik verleihen dürften. ICON, EZ und GFS zeigen eine solche Welle in der Nacht zum Mittwoch von der Nordsee kommend. Diese könnte dann recht flächig eine weiße Überrachung von einigen Zentimetern bis ganz runter bringen. Für Details muss man hier aber noch abwarten, da solche Kurzwellen häufig erst kurz vorher korrekt erfasst werden. Auch wird die Frage sein, in welchem Streifen das Skandinavienlee eine Rolle spielen wird. Grundsätzlich dürfte da ein Streifen von S-H die Elbe entlang bis nach S-A und Sachsen betroffen sein.


    Der April tut nach vielen Jahren dieses Jahr offenbar mal wieder was er will. ;)

    Update zur Lage kommende Nacht und morgen:


    Im Lee der Alpen hat sich ein Tief gebildet, dass heute Abend und in der Nacht über Tschechien nach Osten zieht, gleichzeitig rückt der Höhentrog über Westeuropa näher. Beides sorgt dafür, dass in der Höhe erneut ein großer Schwall Warmluft auf die bodennahe Kaltluft aufgleiten wird.

    So breiten sich heute Abend von Südosten her erneut kräftige Schneefälle nach Nordwesten aus und sollten bis Mitternacht das ganze Land erfasst haben. Währenddessen wird bodennah aus Nordosten weiter Kaltluft herangeführt, was die Temperatur auf -10°C absinken lässt. Der Schnee ist entsprechend sehr trocken und leicht. Auch wenn der Wind sich zunehmend abschwächt, sind vor allem anfangs Schneeverwehungen möglich. Insgesamt fallen bis Montagmittag verbreitet 15-20cm Schnee, im Stau von Thüringer Wald und Vogtland sind auch 25cm nicht ausgeschlossen. Montagvormittag lässt der Schneefall zügig nach und bis auf wenige Flocken, ist es nachmittags dann trocken. Die Temperatur steigt auch tagsüber kaum an und verharrt bei um die -10°C.


    In den folgenden Nächten könnte es, vorausgesetzt es klart längere Zeit auf, sehr strengen Frost mit unter -20°C geben. Das betrifft den Zeitraum bis einschließlich das Wochenende. Welche Nächte und Regionen wirklich unter -20°C sinken werden, lässt sich aber erst kurzfristig sagen.

    Update zur Lage, Stand Samstag 13 Uhr:


    Aktuell fällt an der Luftmassengrenze bereits etwas Schnee in weiten Teilen Thüringens, gleichzeitig ist die Temperatur auf knapp unter 0°C gesunken. Der Schneefall wird bis heute Abend von Süden her wieder in Regen übergehen bei frostigen Temperaturen. Die Problematik des gefrierenden Regens dürfte vor allem die Gebiete entlang und südlich der A4 betreffen, weiter nördlich wird es wohl durchgehend bei Schneefall bleiben. Da durchaus 5-10mm als gefrierender Regen fallen, besteht die Gefahr von Eisbruch an Bäumen und an Strom- und Oberleitungen! Im nördlichen Thüringen fallen bis morgen Mittag 20-30cm Pulverschnee, da dazu aber ein kräftiger Wind weht, mit Böen in höheren Lagen bis Sturmstärke, ist mit massiven Schneeverwehungen zu rechnen, Straßen, Wege und Bahngleise werden teils unpassierbar sein.


    Morgen im Tagesverlauf geht bis zum Thüringer Wald der Niederschlag wieder in Schneefall über, nur südlich des Waldes bleibt es noch bei gefrierendem Regen. Sonst fallen 5-10cm bis in die Abendstunden nochmal obendrauf. Der Wind schwächt sich erst im Laufe des Nachmittags allmählich ab, so dass Schneeverwehungen ein Thema bleiben. Die Temperatur fällt unterdessen immer weiter und erreicht bis Montagmorgen Werte um die -10°C. Auch in der Nacht zum Montag schneit noch etwas weiter, mehr als 5cm kommen da aber nicht mehr zusammen.


    Ob es Montag nochmals einen größeren Schwung Neuschnee gibt, ist immernoch nicht ganz klar. Ein Update gibts dazu morgen.

    Eine Übersicht über die Geschehnisse von heute bis Montagmorgen.

    Die Ausgangslage ist, dass einem kräftigen Hoch über Grönland, dem Nordmeer und Skandinavien ein Tiefdruckkomplex über dem Ostatlantik und Südwesteuropa gegenüber steht. Während das Hoch aus Nordosteuropa Kaltluft heranführt, bringt der Tiefdruckkomplex südwestlich Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Norden. Beide Luftmassen prallen mitten über Deutschland zusammen. Die resultierende Luftmassengrenze ist bereits aktiv und liegt etwa entlang der Elbe. Während südwestlich davon noch +10°C erreicht werden, sind es nordöstlich davon kaum über 0°C. An der Grenze ziehen heute und morgen bereits Niederschlagsgebiete von West nach Ost über uns hinweg. Die Kaltluft gewinnt in der kommenden Nacht an Raum nach Südwesten. So sinken die Temperaturen bis zum Samstagmorgen in Nordthüringen allmählich auf 0°C ab. Schon heute in den Abendstunden geht der Niederschlag im Norden Thüringens in Schneefall über, bleibt aber kaum liegen. Ein Tief über Großbritannien und Frankreich steuert aber unterdessen in der Höhe Warmluft nach Norden.


    Diese Warmluft gleitet auf die Kaltluft auf, durch die Hebung kommt es zu weiteren Niederschlägen am Samstag, die in Nordthüringen durchgehend als Schnee fallen sollten, während nach Süden zu noch Regen fällt. Die Kaltluft flutet bis zum Samstagabend das gesamte Thüringer Becken, nur südlich des Thüringer Waldes bleibt es bei Temperaturen über 0°C. Dadurch fällt der Regen dann bei Frost und gefriert auf allen Gegenständen und Flächen. Massive Glättegefahr!


    Dies wird sich in der Nacht zum Sonntag noch deutlich verschärfen! Ein Tief, dass von Spanien nach frankreich gezogen ist, verstärkt die Wamrluftzufuhr in der Höhe, während mit kräftigem Ostwind die Kaltluft am Boden immer weiter vordringt und die Temperatur bodennah auf um -5°C absinken lässt. So kommt es in weiten Teilen Thüpringens zu anhaltendem kräftigen grefrierenden Regen. Es wird sich auf Wegen und Gegenständen eine dicke Eisschicht von durchaus 1cm Dicke ausbilden. Es ist neben massiver Glättegefahr und Behinderungen im Straßen- und Eisenbhanverkehr auch mit Eisbruch an Bäumen zu rechnen. Ausgenommen bleibt der äußerste Norden Thüringens, wo durchweg Schnee fällt. Hier kommt es bei stürmischen Ostwind zu kräftigen Schneeverwehungen, vor allem in den höheren Lagen. Für beides gibt es derzeit eine Vorwarnung vor Unwettern des Deutschen Wetterdienstes.




    Im Laufe des Sonntags werden die Niederschläge wieder schwächer, bis Mittag bleibt die Problematik aber noch bestehen. Dann hat sich das Tief westlich soweit abgeschwächt, dass der Zustrom der Warmluft in der Höhe abnimmt und auch in der Mitte Thüringens noch etwas Schnee fällt. In der Nacht zu Montag fallen nur noch wenige Flocken, im äußersten Süden Thüringens noch etwas gefrierender Regen.

    Während im Norden Thüringens durchaus 20 bis vielleicht gar 30cm Nueschnee mit kräftigen Verwehungen zu erwarten sind, werden sonst auf die vereiste Landschaft nur um 5cm fallen. So zumindest der Modellstand zum Zeitpunkt der Beitragserstellung.


    Ob dann am Montag erneut kräftiger Schneefall aufzieht, ist aktuell noch unsicher und wird hier ggf. am Sonntag diskutiert.