09.05.2024: Mineral Wells TX I HP-Superzellen Part 2

  • Warme Stratussuppe zum Frühstück! So fühlt sich das östliche Texas an. High Calories Risk beim Frühstück – so schmeckt Amerika 😉Die Jagd beginnt bereits am Vormittag, da wir noch den Dallas/Fort Worth Metroplex (DFW) umfahren müssen, um westlich davon zur Mittagszeit die Bildung erster Gewitter zu erleben.


    Zur Lage: Ein Bodentief liegt über Zentral-Texas und verlagert sich im Tagesverlauf südostwärts. Wir möchten entlang der Warmfront chasen und spekulieren darauf, dass sich am frühen Nachmittag hier erste Zellen bilden und ostwärts ziehen. Im weiteren Verlauf des Nachmittags werden an der Kaltfront erneut Zellen entstehen, die nach Süden ziehen – und wir im Idealfall mit.


    Die Gefahren sind ähnlich wie am Vortag: Starkregen, großer Hagel, mit viel Glück ein Tornado (durch Zellmerger oder passende bodennahe Vorticity) und wenig Sicht.


    Während wir 2019 noch „finde einen Baum“ spielten, ist die 2024er-Version „finde Gebiete ohne Bäume“. Denn das ist auch heute wieder östlich von DFW eine Herausforderung. Wir haben aber dank Zeit und Geduld einen Spot gefunden. Dort warten wir erstmal und beobachten die Entwicklungen westlich von uns. Zwischendrin Storm Talk mit dem State Park Ranger und den Locals.




    Als sich die Zelle besser organisiert, fahren wir ein Stückchen nach Norden in den südlichen Teil von Mineral Wells. Hier sollten wir bald in direkter Zugbahn liegen. Die Superzelle kommt langsam hinter dem Wald hervor und zeigt nun schön die Basis mit viel Inflow.





    Die Stimmung an dieser Stelle ist etwas für das Chaser-Herz: Rotation, Geflacker, ständiger Donner, der zum Ende hin immer tiefer und lauter wird. Als wir uns wieder verlagern müssen, gibt es zahlreiche Naheinschläge mit regelrechtem Kanonendonner.


    Wir weichen erstmal wieder ostwärts auf, um uns südlich wieder vor die Superzelle zu setzen.


    Doch leider machen uns Verkehr (Verzögerungen) und Zelle (schert immer weiter nach Südosten aus und wird schneller) einen Strich durch die Rechnung. Wir müssen also die Jagd beenden und uns irgendwo noch vor dem Hagel unterstellen. Die Zelle hat laut Reports zw. 2,5 und 3,5 inch Hagel (6-9 cm) produziert. Mit unserem Dachhimmel müssen wir da schon aufpassen. Aus früheren Erfahrungen haben sich Tankstellen oder noch besser Waschboxen als Schutz für gut erwiesen. Wir finden eine und lassen uns überrollen. Der Hagel ist bei uns nur klein unter 2cm. Wir sitzen den Core noch aus und beenden die Jagd. Für den Folgetag geht es nach Fort Stockton, as always.


    Viele Grüße vom gesamten Team!

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Arbeitskreis Meteore e.V.