Jetzt ist es sichtbar
Beiträge von Markus
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Hallo zusammen,
nach genau einer Woche von der Kaltluftkonvektion zur ersten frühlingshaften Konvektion. Strukturell konnte heute längst nicht mit der vergangenen Woche mithalten, dafür brachte es einen Hauch Saisonfeeling mit Blitzen, Donner und dunklem Himmel.
Auf recht seltener Zugbahn zogen heute Nachmittag Schauer- und Gewitterzellen von Norden nach Süden über Thüringen. Dem Outflow folgend bildeten sich um die ersten Zellen immer wieder links und rechts neue Zellen, die später einen Coldpool im Norden hinterließen.
Gegen 15:00 Uhr waren einige Zellen rund um Erfurt zu beobachten. Bei Schwerborn sah man diverse Exemplare:
Am Rande des Clusters über dem LK Sömmerda war auch etwas Böenwalze zu erkennen:
Da sich im östlichen Kreis Sömmerda und Richtung Weimar nicht so viel tat und vermutlich die Kaltluft hier stärkere Konvektion verhinderte, verlagerten wir uns südwärts Richtung Erfurter Kreuz. Ziel waren die neu entstandenen Zellen südlich von Erfurt, die im Verlauf südwärts zum Thüringer Wald zogen.
Radarbild:
Bei Arnstadt konnten wir einige Blitze beobachten. Häufig in Kombination Wolke-Wolke-Erde. Standbilder aus der Gopro-Aufnahme:
Von dort aus fuhren wir der Zelle noch über Marlishausen hinterher. Auf der Landstraße zwischen Marlishausen und Hohes Kreuz hat es auf einem kleinen Teilstück eine fast geschlossene Decke aus Graupel und kleinem Hagel gegeben. Felix meldete aus Marlishausen bereits Körner um 1cm.
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Tag 2 des Kaltluftfestivals startet auch wieder am frühen Nachmittag nördlich von Weimar. Die Ausgangsbedigungen sind ähnlich wie am Vortag und erste Schauer sind bereits unterwegs:
Eine kräfitgere Schauerzelle schafft es dann bei Kölleda auch eine kleine Böenwalze zu bilden:
Eindrucksvoll zeigt sich auch der Ausfluss der Kaltluft samt Niederschlag am Boden:
Es geht noch weiter ostwärts Richtung Kreisgrenze KYF/BLK. Von Norden zieht die nächste Zelle heran und bildet eine Rollcloud aus (Böenwalze ohne feste Verbindung zu einer Zelle). Schön konnte man hierbei erkennen, wie die Kaltluft des Schauers am Boden die davor lagerende Luft über den Hügel wieder hebt und Kondensation einsetzt:
EIn gutes Beispiel auch dafür, dass man ohne die Beobachtung vor Ort von einer Böenwalze ausgehen könnte, die mit dem Schauer "fest" verbunden ist, es aber tatsächlich gar nicht war.
Der unangenehme kalte Abwind fegte über das Feld eine flache Nebelschicht:
Schöne Kontraste gab es beim Abzug der Zelle:
Und noch etwas weiter von der Ferne betrachtet, erkennt man auch hier wieder den Fuß des ausfließenden Niederschlags:
Und so wiederholt sich das Spiel ständig: Kaltluft fließt aus, hebt die Umgebungsluft im Spiel mit den Hügelketten an und die nächste Zelle entsteht, regnet aus, stirbt:
Weiter im Westen das gleiche Bild wie am Vortag: Dicke Fallstreifen die über der Landschaft hängen und teilweise gar nicht mit ihrem Niederschlag unten ankommen:
Ein weiteres Stück nach Osten zum nächsten Beobachtungspunkt. 2 Zellen sind gerade dabei abzusterben...
...während die Zelle links daneben gerade das Reifestadium erreicht und im Verlauf einen schön geformten Cb mit Amboss ausbildet:
Alle nochmal im Panorama:
Jetzt aber zum Verlauf der schönen Zelle:
Und jetzt? Richtig, kommt schon die nächste aus Norden gezogen. Diese sollte noch imposante und wunderschöne Stimmungen mit Fallstreifen zeigen... Sie sah aber auch strukturell nicht uninteressant aus:
Dann wurde es richtig schön:
Zooms auf die Fallstreifen:
Dann nochmal ganz nah dran:
Auf der Rückfahrt nach Weimar war mit Konvektion noch immer nicht Schluss:
Nordwestlich von Weimar bildete sich nochmal eine Zelle, die Ronny von der anderen Seite beobachtet hat. Aus meinem Blickwinkel sah es so aus:
Dann sollte es aber wirklich für diese 2 Tage reichen. Kaltluftkonvektion ist geil (und bei vielen Chasern unterschätzt).
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In dieser Woche gab es wieder einmal an einigen Tagen Kaltluftkonvektion über Thüringen. Mir persönlich gefallen diese Tage sehr, da sie oftmals eine wilde und bunte Mischung am Himmel bieten: Schauer in verschiedenen Entwicklungsstadien, dazu ebenso viele Kontraste und Stimmungen in Interaktion mit der Landschaft und das alles im schnellen Wechsel. Innerhalb weniger Minuten zeigen sich komplett andere Eindrücke und die Landschaft erscheint in vollkommen anderer Farbe oder Licht.
Da Kaltluftkonvektion mit dem Tagesgang verknüpft ist, beginnen die ersten Versuche oftmals am späten Vormittag, erreichen ihren Höhepunkt am Nachmittag und fallen nach Sonnenuntergang wieder zusammen. Anders kann es sein wenn ausreichend Dynamik (z.B. hinter einem Sturmtief) vorhanden ist, die die Konvektion auch abends und nachts am Leben halten kann. Das war jedoch diese Woche nicht der Fall.
Mit der nordwestlichen Strömung waren am Nachmittag bereits einige Schauer unterwegs und ich fuhr Richtung Norden in die Nähe von Olbersleben. Man wird gleich gut sehen, dass vom Niederschlag nicht viel am Boden ankommt. Ohnehin waren die Zellen eher flache Genossen als besonders hochreichend.
Imposant war diesmal der unmittelbare Übergang vom oberen Teil der Wolke in den Niederschlag, der wie große "Fallstreifenbatzen" über der Landschaft hing:
Die dunkle Kante zum blauen Himmel hatte was bedrohliches, ist in diesem Fall aber vollkommen harmlos. Der Niederschlag war gering, einzig die Windböen von der herabfallenden Kaltluft waren durchaus erwähnenswert. Mit Handwindmesser 53,4 km/h.
Eine Stunde später sah das nochmal recht verrückt aus. Für Insider: Nein, kein Wedge, der da über den Hügel kommt
Die nächsten Schauer waren bereits da und brachten dann auch mal Graupel und etwas Schneefall bis zum Boden. So z.B. dieses Exemplar:
Und wie so oft ist die Rückseite bei Kaltluftschauern stets interessant. Der eben gezeigte Schauer sah später im Abzug so schön als Cb aus:
Aus Nordwest folgte der nächste auf dem Förderband
Zoom auf die Fallstreifen:
Er zieht weiter...
Schöne Kontraste gab es dann mit der angeleuchteten Landschaft und dieser Schauerstaffel samt Fallstreifen:
Ja, die Fallstreifen waren immer wieder schön anzusehen:
Der nächste Tag brachte nochmal mehr Himmelskino (Vorschau):
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Neues von Mike Olbinski:
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Auch heute gab es wieder Wolkenkino vom feinsten:
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Ich war ebenfalls unterwegs und zeige auf die Schnelle ein paar Handybilder. Bericht folgt.
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Am 06.04. gab es im Trogbereich dank höhenkalter Luft und kräftiger Aprilsonne besten Streuselkuchen auf dem Radar, aka Konvektion am Himmel. Schon früh ging es los und mittags zog über Saalfeld eine erste kräftige Schauerstaffel mit Graupel um 1cm Korngröße und dichtem Schneefall. Die Sichtweite ging binnen weniger Augenblicke auf 100-200m zurück. Carsten hat diese bereits hier dokumentiert: RE: Troglage ab Ostermontag
Am Nachmittag zog auf ähnlicher Zugbahn eine weitere Schauerstaffel heran. Blick auf Saalfeld nach West:
An der Wolkenkante oben zeigten sich auch Mammatuswolken:
Die Fallstreifen nehmen immer mehr die Landschaft ein:
...und kommen immer näher:
Kurz nach dieser Aufnahme flog der Graupel waagerecht aus Westen heran und nahm innerhalb von Sekunden alles ein. Es folgte starker Schneefall.
Die nächsten Schauer zogen bereits von Westen nach und ich wechselte kurz meinen Standort etwas nach Osten.
Nachdem diese Schauer durchgezogen waren, zeigten sich an deren Rückseite Fallstreifen und Mammatus. Das sollten die letzten Eindrücke des Tages werden:
Markus
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Am 01.04. gab es einen schönen Sonnenuntergang. Saharastaub war an diesem Tag auch wieder beteiligt.
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Hier wird von einer Gewitterwolke (Overshootingtop) mit einer Höhe von 20,5 Km berichtet. Hervorgerufen von einen Kategorie 5 Hurrikane.
Zur Ergänzung: Bei Spektrum gibt es einen deutschsprachigen Artikel: -111,2 Grad: Gewitterwolke schlägt Wirbelstürme beim Kälterekord - Spektrum der Wissenschaft
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Der Farbübergang und das weiche Licht im letzten Bild gefallen mir sehr gut.
Das war einer dieser Sekunden-Augenblicke
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Hallo zusammen,
ein toller Tag mit viel Wetter präsentierte sich gestern hinter der morgendlichen Kaltfront. Mehrere Schauerstaffeln zogen ab den Mittagsstunden von West nach Ost über Thüringen hinweg. Der Tag erinnerte mich an den 05.02.2013, wo ich schon einmal sehr ähnliche Strukturen dokumentieren konnte: 05.02.2013 I SÖM/WE I Graupelwand verschlingt die Landschaft (+Cb's, Mammatus, ...)
Los ging es auch gestern zur Mittagszeit, als eine erste Schauerstaffel von Westen aufzog. Sie nahm bald Weimar mit stürmischen Böen (Handwindmessung 68,7 km/h), Regen, Graupel und Schnee ein. Der Aufzug war sehr imposant:
Nach Abzug dieser ersten Schauerlinie zeigten sich noch ein paar Mammatuswolken (weniger fotogen) und es ergaben sich ein paar nette Stimmungen:
Zur zweiten Runde Konvektion ging es Richtung Sömmerda. Ziel war eine von Mühlhausen kommende Schauerlinie mit einer kurzzeitig erhöhten Reflektivität. Am Horizont zeigten sich bald Fallstreifen, die ähnlich wie eine "Wand" der ersten Schauerstaffeln an der vorderen Kante angeordnet waren:
Das wurde auch bald deutlicher:
Und schon kommt die Walze näher:
...und näher:
Graupel und Schnee kamen waagerecht:
Danach zeigten sich am nordwestlichen Horizont schon die nächsten Cb:
Nördlich von uns lag noch eine kleinere Schauerstaffel, die wir uns bei Heldrungen anschauten. Es ergaben sich noch einmal nette Strukturen und Stimmungen zum Abschluss:
Schön war's!
Markus
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Ein paar schnelle Eindrücke von heute.
Weimar:
Sömmerda:
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Die Entwicklung heute Nachmittag/Abend sollte man unbedingt im Blick haben!
Bei den Scherungswerten und wenigen 100 J/kg CAPE sind organisierte Schauerlinien möglich, die Bogenechos ausbilden können.
Karten:
CAPE: Modellkarten für Thüringen (CAPE) | Mitteleuropa Super HD (3 Tage)
Helizität: Modellkarten für Thüringen (Helizität 0-3 km) | Mitteleuropa Super HD (3 Tage)
700hpa-Wind (starker Wind in mittleren Höhen): Modellkarten für Deutschland (Windmittel und Strömung, 700hPa) | Mitteleuropa Super HD (3 Tage)
Mit Konvektion vertikaler Impulstransport nach unten möglich, somit einzelne Böen um/über 100 km/h denkbar sowie kleine Böenlinien
Simulierte Radarreflektivität: Modellkarten für Deutschland (Simulierte max. Radarreflektivität) | Mitteleuropa Super HD (3 Tage)
Weiterhin in der DWD-Synop-Kurzfrist heute Morgen gut beschrieben:
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S TAlles anzeigen
ausgegeben am Samstag, den 27.03.2021 um 08 UTC
...Mit Übergreifen des Troges entwickeln sich wiederholt Schauer. Bei einem vertikalen Temperaturgradienten um 30 Grad können sich insbesondere im Norden und der Mitte kurze Gewitter in Verbindung mit Graupel und bei Oberwinden um 40 kt teils Sturmböen Bft 8 bis 9 entwickeln. Aufgrund der gut ausgeprägten Scherung entwickeln sich auch organisierte Strukturen, was aktuell schon über dem Westen des Landes im Radarbild erkennbar ist und auch in der Vorhersagekarte bzw. der Analyse mit einer Konvergenz gekennzeichnet wurde.
Hochauflösende Modelle zeigen die staffelartigen Strukturen mit Signalen für schwere Sturmböen um 100 km/h (Bft 10), deren Auftrittswahrscheinlichkeit über dem Osten am Nachmittag zunimmt. Allein aufgrund der Höhenwinde sind diese hohen Windgeschwindigkeiten nicht zu erklären. Schaut man sich aber vorderseitig der Linie einen Modelltemp an, so ist in den unteren Schichten eine relativ trockene Schicht zu erkennen, sodass Verdunstungsabkühlung für einen zusätzlichen Effekt sorgt. Hinzu kommen die optimalen Scherungsbedingungen zwischen 0 und 3 km mit Winden bis 50 kt senkrecht zur Bewegungsrichtung über der östlichen Mitte, sodass bogenförmige Strukturen mit entsprechenden Windentwicklungen entstehen können.
Von den stärksten Böen am ehesten betroffen sind aus aktueller Sicht von Südniedersachsen und Nordhessen ausgehend weiterhin Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen. Diese Windentwicklung wird nicht nur von den deterministischen hochauflösenden Modellen gezeigt, sondern beispielsweise auch vom ICON-D2 EPS, das auch punktuell erhöhte Wahrscheinlichkeiten für orkanartige Böen Bft 11 aufweist. Entsprechend gilt es diese Schauerlinien zu beobachten und die Wind- bzw. Gewitterwarnungen entsprechend anzupassen.
Durch den Rückgang der Temperaturen in 850 hPa, fällt im höheren Bergland Schnee, wobei die Schneefallgrenze etwa bei 600 bis 800 m, Richtung Süden auch oberhalb davon liegt. Eine Schneedecke sollte sich aufgrund der Tages- und Jahreszeit abgesehen von den Alpen aber nur vorübergehend ausbilden, sodass eine Glättewarnung meist ausreichend ist. Bei stärkeren Graupelschauern muss auch in tiefen Lagen vorübergehend mit Glätte gerechnet werden. ...
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Johanna Anger -
Ein bisschen Wellengang heute Nachmittag am Himmel über Weimar:
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Graupelschauer von heute Nachmittag nördlich von Weimar:
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Schön festgehalten! 😊 Das wirklich dicke Mammatendisplay sah man dann nach Sonnenuntergang 🙆♂️😂
Das sah man schon eher, nur hätte man dafür nach Eisenach/Gotha gemusst um mit der Rückseite mitzuhalten.
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Hallo zusammen,
ein paar Schauer - viele Motive, wie so häufig bei diesen Wetterlagen im postfrontalen Sektor hinter einer Kaltfront.
Schauer und Gewitter versprechen dabei meist eine tolle Vielfalt an Strukturen, die sich sekündlich ändern. In Kombination mit dem Licht am Abend können sich tolle Momente ergeben. Mit dem Handwindmesser betrug die stärkste gemessene Böe 55,5 km/h.
Die Zeit erlaubte gestern aber nur eine kleine Runde, sodass dieser Schauer aus Westen (gelbe Radarechos bei Kindelbrück) das Ziel werden sollte:
Quelle: Unwetteralarm GmbH
Bei Olbersleben beobachtete ich die aufziehenden Schauer. In der Ferne einige Fallstreifen:
Deutlich interessanter sollte die Lichtstimmung werden, als die Sonne im Westen wieder herauskam:
Zur anderen Seite zeigte sich noch ein Regenbogen für wenige Minuten:
Schnell waren die schönen Kontraste vorbei, denn die Sonne verschwand im Westen hinter den nächsten Schauern:
Zur blauen Stunde gab es dann noch Mammatuswolken mit letzten zarten Rosatönen:
Schön war's!
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Schöne Mammatuswolken gab es vor 10 Minuten über Weimar:
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Noch ein tolles neues Video von Dustin Farrell: