22.07.2015 | Bad Lobenstein - Dittersdorf - Jena - Erfurt| Gewittercluster-Chasing mit Superzelle und Böenfront

  • Am 22. Juli stand wieder eine Gewitterlage für uns an. Luise, Stephan und ich starteten am späten Nachmittag in Richtung Osten. Wir platzierten uns am Standort Mörsdorf, um dort auf Auslöse zu warten. Leider passierte am Standort nicht viel. Wir fuhren dann weiter Richtung Lederhose. Dort zog ein fotogener Schauer an uns vorbei.



    Das südliche Ende des Zellenkomplexes wurde für uns immer interessanter. Also verließen wir schnell unseren Standort und fuhren bis Bad Lobenstein. Nach einer ordentlichen Autodusche gelangten wir vor den Komplex. Die Rückseite wurde schön von der Sonne angestrahlt.



    Wir entschlossen uns, die Zelle über die Landstraße Richtung Osten zu verfolgen. Wir hielten kurz nach Tanna an der Straße, suchten uns dann aber einen besseren Chasingpoint bei Stelzen.






    Jetzt tauchten die ersten Blitze des südlich liegenden Gewitterclusters auf.



    Bald fing es an unserem Standort an zu regnen und wir fuhren wieder zurück auf die Autobahn bei Schleiz, um uns weiter nach Norden zu verlagern. Am Chasingpoint bei Dittersdorf angekommen, wurden wir mit der ersten schönen Wallcloud des Tages begrüßt. Genau vor uns bildete sich im Abendlicht eine schöne kurzlebige Superzelle aus. Im Hintergrund war ständiges Dauergeflacker ohne Blitzkanäle zu bestaunen.










  • Als sich die Front näherte, machten wir uns auf den Weg nach Triptis. Von dort aus konnten wir den Aufzug des Clusters weiter schön beobachten und dokumentieren.






    Weiter ging es dann wieder Richtung Jena. Auf dem Weg dahin hatten wir eine hitzige Diskussion, welcher Standort für uns nun in Frage kommen würde. Ich setzte mich durch (ich saß schließlich am Steuer und was sollen da die andern beiden schon machen… :D ) und wir fuhren nach Ilmnitz. Dort oben auf der Höhe gab es einen super Blick auf die schöne Böenfront. Immer wieder zuckten Blitze aus dieser heraus. Leider vorwiegend Wolkenblitze.




    Nun kam die Front immer näher und ich wollte meine Fotosachen schon zusammenpacken. Da hielt an der Feldeinfahrt, wo mein Auto stand, ein Traktor mit Heuballen an. Ich dachte erst, er wolle in die Einmündung reinfahren und auf das Feld. Also ging ich zu dem Fahrer. Dieser stieg empört und mit einem Hammer in der Hand aus und fragte, was wir da auf seinem Feld zu treiben hätten. Ich versuchte ihn zu beruhigen und erklärte, weswegen wir dort standen.Wieder hellwach von diesem Besuch fuhren wir weiter auf der A4 Richtung Mellingen. Da der Cluster zu diesem Zeitpunkt eine nördliche Zugrichtung hatte, wollten wir ihn nördlich von Weimar abpassen und fuhren deshalb auf der Landstraße weiter. Wie es meistens im Chaserleben so ist, zog der Cluster aber nicht in die von uns vermutete Richtung, sondern drehte während unserer Landpartie weiter Richtung Westen ein und zog nun auf Erfurt zu. Also fuhren wir bei Weimar schnell wieder auf die A4 und fuhren bis Erfurt-Bindersleben. Dort konnten wir wieder das bekannte Dauerflackern bewundern, aber auch ein paar Erdblitze zuckten aus der von Süden aufziehenden Gewitterfront.







    Auch an diesem Standpunkt wurden wir zwei Mal gestört. Erst durch einen vorbeifahrenden Traktor, wegen dem ich das Auto umparken musste und Stephan seine Zeitraffer-Aufnahme unterbrach, da er sein Stativ genau auf der Feldstraße aufgebaut hatte, und kurz darauf durch ein Auto, was dann doch wieder wendete und zurück fuhr, dessen Lichter unsere Langzeitbelichtungsaufnahmen aber extrem störten.
    Langsam schwächelte die Front und es begann zu regnen. Wir entschlossen uns dann wieder den Heimweg nach Jena anzutreten. Wir kämpften uns durch Starkregen und Aquaplaning. Müde und erschöpft aber mit vielen Eindrücken kamen wir erst nach Mitternacht wieder in Jena an.

  • Hallo zusammen!
    Hier auch noch eine kleine Auswahl meiner Fotos von diesem Tag.

    Die Zelle in Süd-Thüringen zog teilweise genau über uns hinweg, als wir versuchten, an ihr südliches Ende zu gelangen:


    Die Zelle zusammen mit Ronny, Stephan und einem vorbeituckerndem Trabi bei Tanna:


    Starkregenzelle im Abendlicht bei Stelzen:


    Superzelle bei Dittersdorf im Licht der untergehenden Sonne:





    Schönes Farbenspiel von Abendsonne und Starkregenvorhang bei Triptis:


    Die Böenfront bei Ilmnitz…


    … verschlingt Ronny bald. (Strafe dafür, dass er sich über Stephan und mich hinweg gesetzt hat?... :grübel:grins )


    Die Front nähert sich:


    Aufziehender Gewittercluster mit Blitzen. Standort Erfurt-Bindersleben Blickrichtung Süden:




    Interessante Lichtstimmung beim Blick Richtung Erfurt durch die Lichter der Stadt und zusätzliche Wolkenblitze: