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Hallo,
ich möchte zu gestern auch mal einige Bilder teilen, wenn auch keine große Zeit für einen umfassenden Bericht drin ist.
Los gings gegen 16:30 erstmal in Thüringen. Ich fuhr ein Stück nördlich von Erfurt und traf dort kurz auf Anton, der die ersten Zellen in der Landesmitte beobachtete. Die Luft war hier sehr feucht, die Sicht dementsprechend eingeschränkt. Wir bequatschten kurz die aktuelle Lage und weitere Planung, mir persönlich wurde es aber schnell zeitlich zu knapp für mein eigentliches Target im Süden. Ich verabschiedete mich also wieder und legte Mellrichstadt als ersten von mehreren möglichen Zielpunkten fest. Unterwegs stellte ich in etwa westlich von Erfurt bzw ab Arnstadt Nord fest, das die Bedingungen hier wohl auch für vernünftige Sicht ausreichen würden. Die Modelle unterschätzten teilweise die Einstrahlung, es war klarer und wärmer als bspw im ID2 berechnet.
Man hätte hier auch stehen bleiben können, mir war die Entwicklung in der Region allerdings zu unsicher.
Etwa um 17:30 erreichte ich den ersten Aussichtspunkt bei Mellrichstadt, wo Markus bereits entspannt wartete.
In der Ferne war der Eisschirm der heranziehenden Front schon auszumachen:
Etwas später:
Die Gewitter bewegten sich ostwärts und die Flieger nach Frankfurt kreisten über uns (Handybilder):
Gegen 19 Uhr kam die Böenwalze langsam in Sichtweite:
Markant waren die aufgewirbelten Pollen / Staub aus dem Wald. Die Gewitterfront schob sich voran und mit sich durchweg eine Staubwolke vor dem Niederschlag.
(Handybild)
Währenddessen man vorher schön entspannt gewartet hat, ging es sobald die Böenfront einmal über der Stadt war rasend schnell. Man hatte den Moment kaum selbst "erfasst", da fielen schon die ersten Regentropfen und der Staub flog umher.
Die Front machte mit Dauergrummeln und Wind einen kräftigen Eindruck - wahrscheinlich fehlte bodennah nur etwas die Feuchte, um ggf noch etwas markantere Shelfstrukturen zu bekommen. Dennoch - es war, wie es am Ende eigentlich immer ist, eine Freude den Aufzug der Gewitter zu erleben.
Die Gewitter überrollten uns mit mäßiger Stärke, ich hatte fast mit einem kraftvolleren Durchzug gerechnet - am Ende war es für die Natur aber sicherlich auch besser, wenn es nicht zu extrem wurde. Kein Hagel, kein extremer Starkregen. Am Ende ist es aber natürlich auch erst Anfang Mai. Dafür erschien die Lage schon sehr sommerlich, wenngleich die Temperaturen nicht so hoch waren.
Ich entschloss mich nach einer Weile ein Stück nach Osten zu fahren. Ich hatte mir den Blick auf Hendungen ausgesucht, währenddessen die ersten Lichtstrahlen durch die Wolken kamen.
Als die Mammaten immer besser sichtbar wurden, aber auch weiter nach Osten abzogen, traf ich eine Entscheidung die leider am Ende einen kleinen Wermutstropfen hinterließ. Ich entschloss mich kurzerhand noch ein Stück Richtung Höchheim weiterzufahren, hinter einem Waldstück kommt man hier nochmal etwas höher und hat eine gute Aussicht nach Osten. Leider hing mir dann im entscheidenden Moment, bei dem man bei den nur knappen Feldeinfahrten die erstbeste Möglichkeit hätte nehmen müssen, permanent ein anderes Auto nah an der Stoßstange. Irgendwie setzte mich das unter Druck, eine auch für ihn besser einsehbare Einfahrt zu finden um nicht wegen spontaner starker Bremsung einen 2. Motor im Auto zu haben. Am Ende wäre es wohl besser gewesen, einfach per Warnblinker oder Anzeigen zum Überholen und langsamer zu werden, diesen Stressfaktor loszuwerden.
Somit verpasste ich die letzten paar Minuten einfangen zu können - etwas ärgerlich. Zumal mir erst später auffiel, das in Rappershausen ein Aussichtsturm auf einem Hügel steht, zu dem man problemlos hätte fahren können...
Bei Rothausen gab es dennoch etwas Stimmung im letzten Abendlicht:
Insgesamt ein schönes Chasing, zumal gerade erst Anfang Mai. Ich war 2023 auch schon für weniger Struktur im Hochsommer hier in der Gegend. Der Spaßfaktor war groß, auch weil es nach der Front so schön mit dem Abendlicht passte.
VG, Felix