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  1. Thüringer Storm Chaser e.V. - Community
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Beiträge von KarSteN

  • Trockenheit/Dürre 2018

    • KarSteN
    • 4. August 2018 um 19:12

    Hi Chris and @all,

    hab mich wie üblich rar gemacht im Forum, sodass es erst wieder nen Anstupser brauchte bis ich reagiere.

    Du hast schon viele interessante Punkte passend zur Thematik abgearbeitet. Generell sind Änderungen des Jetstreams in Folge höherer Globaltemperaturen schwer vorherzusagen, aber besonders schwer ist es aus den von Dir genannten Gründen über Europa. Während eine Nordwärtsverlagerung des Jets unausweichlich ist (im Mittel), sieht es für das Verhalten der Welligkeit ganz anders. Tendenz ist "welliger", d.h. eine höhere Wellenzahl im Sommer, was mit erhöhter Blocking-Neigung einhergeht. Und das was wir jetzt sehen wäre ein klassisches Bsp dafür. Es wird weiterhin Shiiieeet-Sommer geben, aber die Anzahl warmer, geblockter Sommer sollte zunehmen.

    Was dieses Jahr ironischerweise geholfen haben könnte, ist der kalte Feb/März. Dank Sudden-Statospheric Warming gabs nen Monster-Winter-Block, währenddessen dem Jet über dem Atlantik nix blieb als nach Norden und Süden auszuweichen, was nach mehreren Wochen zu dem jetzt noch sichtbaren Horseshoe-Ozeantemperatur-Anomaliemuster geführt hat (kalt südlich von Grönland und im tropischen Atlantik und warm dazwischen. Geht man mit einem solchen Muster in den Spätfrühling und/oder Sommer, fängt die Atmosphäre an sich mehr und mehr nach den Ozeantemperaturanomalies zu richten, da der Jet im Sommer deutlich schwächer ist. Im Ergebnis stellt sich eine Persistenz der Lage ein, die sich erst nach vielen vielen Versuchen der Westdrift gegen den Block anzurennen abschwächt (was jetzt so langsam zu passieren scheint).

    Unabhängig vom [definition=53,0]Jetstream[/definition] wird es wärmer und trockener, unterbrochen von Starkniederschlägen, die in der Summe zwar die gewohnten Regenmengen bringen mag, aber in der realen Welt halt als Abwechslung von Dürre und Überschwemmung daherkommt. Das ist der sogenannte thermodynamische Effekt infolge der Erwärmung. Beides zusammen, die zirkulatorischen und thermodynamischen Änderungen bescheren uns dann ein geändertes Risikoszenario für Extremereignisse, dessen Quantifizierung mein derzeitiger Job ist. Markus hat unsere jüngste Analyse zur Hitzewelle schon verlinkt, aber doppelt hält bekanntlich besser: https://www.worldweatherattribution.org/analyses/attri…orthern-europe/

    Bezüglich des anthropogenen Anteils an der Erwärmung kann ich auch Expertise liefern, denn das einzige Paper dazu bisher stammt von mir und meinen Kollegen: A real-time Global Warming Index ... Stellt sich raus (bzw das wussten wir grob schon vom letzten IPCC-Report), dass sämtliche Erwärmung seit 1850 menschengemacht ist. Ohne unseren Einfluss wären die Temperaturen noch so wie vor ~170 Jahren (genau genommen sogar ein ganz klein wenig kühler als damals). Hier noch unsere Website mit der exakten Angabe wieviel Warming wir "produziert" haben: http://www.globalwarmingindex.org/ ... Das ist in der Wissenschaft weitgehend unumstritten, auch wenn in der Öffentlichkeit (leider) ein anderer Eindruck herrscht. Ende des Jahres gibts noch ein Synthesis-Paper von mir dazu, wo noch ne ganze Menge mehr Co-Autoren drauf sein werden.

    Soweit für den Moment ... ich versuche zu ergänzen, wenn es weitere Fragen oder Anmerkungen gibt, bzw neue wissenschaftliche Erkenntnisse (Spoiler: einer meiner Kollegen in Oxford arbeitet gerade an nem spannenden Paper zur Zirkulation in diesem Sommer)

    KarSteN


    Zitat von Chris

    Das ist auch ein interessantes Thema, es beschreibt sozusagen den ozeanischen Teil der Klimawandel-Thematik. Gleichwohl ist es etwas umstrittener unter Fachleuten, inwiefern das Förderband hier das Klima zukünftig beeinflussen wird, wie stark die Abschwächung ist und was Ursache und was Wirkung ist. So könnte man argumentieren, dass das Schmelzwasser aus Grönland im Nordatlantik indirekt (Süßwassereintrag, etc.) den Golfstrom bzw. den verlängerten Arm dessen im Nordatlantik bremst. Über kaltem Meerwasser könnte dann tendenziell eher Hochdruck in der Atmosphäre resultieren, aber was bedeutet das für uns? Kalte Nordströmung oder werden die atlantischen Tiefdruckgebiete dann weiter südlich in einem Bogen zu uns geführt? Wissen wir alles noch nicht genau. Fakt ist aber, dass Klimamodelle in der Nordatlantikregion kaum mit einer Erwärmung rechnen und das lässt sich auch jetzt bereits gut nachweisen. Die Sache mit dem [definition=53,0]Jetstream[/definition] ist da etwas einfacher und hat wohl insgesamt auch die höhere Bedeutung. Wechselwirkungen mit den Ozeanen sollten aber grundsätzlich auch nicht ausgeblendet werden. Zuletzt wurden sowohl (winterliche) Stürme, als auch sommerliche Hitzewellen über Europa mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/st…olfstromsystem/

    Das hat es und doch gab es noch nie in der Erdgeschichte einen so enormen Ausstoß an Treibhausgasen innerhalb so kurzer Zeit. Hier geht man in der Forschung wohl davon aus, dass knapp über die Hälfte bis etwa 75% der aktuellen Erwärmung auf menschlichen Einfluss zurückgehen. Was man aber wohl nie so genau weiß, ist, welche Kettenreaktionen wir eigentlich in Gang setzen, wenn wir in ein so empfindliches System eingreifen, welches über lange Zeit sehr stabil war. Und da verstärkt dann ein Trend erst einen Trend...

    Ja, so sehe ich das auch. Manchmal schadet ein wenig Pathos auch nicht, denn nur so erreicht und bewegt man die Massen. Man darf es nur nicht übertreiben und ins Unseriöse abdriften, denn das kann ins Gegenteil führen und "Skeptiker" des Klimawandels hängen sich daran dann ganz gern mal auf.

  • Trockenheit/Dürre 2018

    • KarSteN
    • 4. August 2018 um 19:12

    Hi Chris and @all,

    hab mich wie üblich rar gemacht im Forum, sodass es erst wieder nen Anstupser brauchte bis ich reagiere.

    Du hast schon viele interessante Punkte passend zur Thematik abgearbeitet. Generell sind Änderungen des Jetstreams in Folge höherer Globaltemperaturen schwer vorherzusagen, aber besonders schwer ist es aus den von Dir genannten Gründen über Europa. Während eine Nordwärtsverlagerung des Jets unausweichlich ist (im Mittel), sieht es für das Verhalten der Welligkeit ganz anders. Tendenz ist "welliger", d.h. eine höhere Wellenzahl im Sommer, was mit erhöhter Blocking-Neigung einhergeht. Und das was wir jetzt sehen wäre ein klassisches Bsp dafür. Es wird weiterhin Shiiieeet-Sommer geben, aber die Anzahl warmer, geblockter Sommer sollte zunehmen.

    Was dieses Jahr ironischerweise geholfen haben könnte, ist der kalte Feb/März. Dank Sudden-Statospheric Warming gabs nen Monster-Winter-Block, währenddessen dem Jet über dem Atlantik nix blieb als nach Norden und Süden auszuweichen, was nach mehreren Wochen zu dem jetzt noch sichtbaren Horseshoe-Ozeantemperatur-Anomaliemuster geführt hat (kalt südlich von Grönland und im tropischen Atlantik und warm dazwischen. Geht man mit einem solchen Muster in den Spätfrühling und/oder Sommer, fängt die Atmosphäre an sich mehr und mehr nach den Ozeantemperaturanomalies zu richten, da der Jet im Sommer deutlich schwächer ist. Im Ergebnis stellt sich eine Persistenz der Lage ein, die sich erst nach vielen vielen Versuchen der Westdrift gegen den Block anzurennen abschwächt (was jetzt so langsam zu passieren scheint).

    Unabhängig vom [definition=53,0]Jetstream[/definition] wird es wärmer und trockener, unterbrochen von Starkniederschlägen, die in der Summe zwar die gewohnten Regenmengen bringen mag, aber in der realen Welt halt als Abwechslung von Dürre und Überschwemmung daherkommt. Das ist der sogenannte thermodynamische Effekt infolge der Erwärmung. Beides zusammen, die zirkulatorischen und thermodynamischen Änderungen bescheren uns dann ein geändertes Risikoszenario für Extremereignisse, dessen Quantifizierung mein derzeitiger Job ist. Markus hat unsere jüngste Analyse zur Hitzewelle schon verlinkt, aber doppelt hält bekanntlich besser: https://www.worldweatherattribution.org/analyses/attri…orthern-europe/

    Bezüglich des anthropogenen Anteils an der Erwärmung kann ich auch Expertise liefern, denn das einzige Paper dazu bisher stammt von mir und meinen Kollegen: A real-time Global Warming Index ... Stellt sich raus (bzw das wussten wir grob schon vom letzten IPCC-Report), dass sämtliche Erwärmung seit 1850 menschengemacht ist. Ohne unseren Einfluss wären die Temperaturen noch so wie vor ~170 Jahren (genau genommen sogar ein ganz klein wenig kühler als damals). Hier noch unsere Website mit der exakten Angabe wieviel Warming wir "produziert" haben: http://www.globalwarmingindex.org/ ... Das ist in der Wissenschaft weitgehend unumstritten, auch wenn in der Öffentlichkeit (leider) ein anderer Eindruck herrscht. Ende des Jahres gibts noch ein Synthesis-Paper von mir dazu, wo noch ne ganze Menge mehr Co-Autoren drauf sein werden.

    Soweit für den Moment ... ich versuche zu ergänzen, wenn es weitere Fragen oder Anmerkungen gibt, bzw neue wissenschaftliche Erkenntnisse (Spoiler: einer meiner Kollegen in Oxford arbeitet gerade an nem spannenden Paper zur Zirkulation in diesem Sommer)

    KarSteN


    Zitat von Chris

    Das ist auch ein interessantes Thema, es beschreibt sozusagen den ozeanischen Teil der Klimawandel-Thematik. Gleichwohl ist es etwas umstrittener unter Fachleuten, inwiefern das Förderband hier das Klima zukünftig beeinflussen wird, wie stark die Abschwächung ist und was Ursache und was Wirkung ist. So könnte man argumentieren, dass das Schmelzwasser aus Grönland im Nordatlantik indirekt (Süßwassereintrag, etc.) den Golfstrom bzw. den verlängerten Arm dessen im Nordatlantik bremst. Über kaltem Meerwasser könnte dann tendenziell eher Hochdruck in der Atmosphäre resultieren, aber was bedeutet das für uns? Kalte Nordströmung oder werden die atlantischen Tiefdruckgebiete dann weiter südlich in einem Bogen zu uns geführt? Wissen wir alles noch nicht genau. Fakt ist aber, dass Klimamodelle in der Nordatlantikregion kaum mit einer Erwärmung rechnen und das lässt sich auch jetzt bereits gut nachweisen. Die Sache mit dem [definition=53,0]Jetstream[/definition] ist da etwas einfacher und hat wohl insgesamt auch die höhere Bedeutung. Wechselwirkungen mit den Ozeanen sollten aber grundsätzlich auch nicht ausgeblendet werden. Zuletzt wurden sowohl (winterliche) Stürme, als auch sommerliche Hitzewellen über Europa mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/st…olfstromsystem/

    Das hat es und doch gab es noch nie in der Erdgeschichte einen so enormen Ausstoß an Treibhausgasen innerhalb so kurzer Zeit. Hier geht man in der Forschung wohl davon aus, dass knapp über die Hälfte bis etwa 75% der aktuellen Erwärmung auf menschlichen Einfluss zurückgehen. Was man aber wohl nie so genau weiß, ist, welche Kettenreaktionen wir eigentlich in Gang setzen, wenn wir in ein so empfindliches System eingreifen, welches über lange Zeit sehr stabil war. Und da verstärkt dann ein Trend erst einen Trend...

    Ja, so sehe ich das auch. Manchmal schadet ein wenig Pathos auch nicht, denn nur so erreicht und bewegt man die Massen. Man darf es nur nicht übertreiben und ins Unseriöse abdriften, denn das kann ins Gegenteil führen und "Skeptiker" des Klimawandels hängen sich daran dann ganz gern mal auf.

  • 18.08.2017 Gewitterthread

    • KarSteN
    • 18. August 2017 um 23:18

    Das Jena-Teil habe ich von Lobeda-Ost aus ebenfalls aufgenommen. Mörsdorf (LOL) wäre in dem Fall der ideale Standort gewesen. Glück gehabt, dass sich die Zelle wenigstens noch einigermaßen entschließen konnte ne Mini-Performance hinzulegen. Viel war es nicht, aber für meine Verhältnisse auf jeden Fall ein Highlight :) Hänge mal 2 Bilder an:


    Zählt das jetzt als mein erster Chase-Bericht? ROFL ... not really! Aber nett gelegentlich sowas vor die Linse zu bekommen. Schön habt ihrs hier ;)

    LG KarSteN

    P.S.: Sorry für die für Forenerhältnisse grottige Fotoqualität. Mehr gibt das OnePlus 3T halt dann doch nicht her bei diesen Bedingungen.

  • Gedanken nach 2 Wochen Unwettern Mai/Juni

    • KarSteN
    • 11. August 2016 um 23:26

    Ein paar nachträgliche Gedanken zum Thema von mir.

    In den Staaten ist es im Prinzip so, dass sämtliche Radio- und TV-Networks die Wettermeldungen freiwillig anbieten und quasi damit einen Mehrwert schaffen, der mittlerweile längst eine Art Markt für beste/schnellste/verlässlichste Wettermeldung geschaffen hat. Überlagert ist das Ganze zumindest im Radio von den offiziellen SPC (Storm Prediction Center) Meldungen. Die werden quasi zwangsgeschaltet sobald eine heikle Situation in einem bestimmten County ansteht. Ob es im TV auch Zwang gibt oder gab weiss ich nicht, aber die Konkurrenzsituation hat es quasi heute zu einem solchen gemacht.

    Die Frage ist, ob das bei uns auf freiwilliger Basis denkbar wäre? Vermutlich nicht. Dazu passiert zu wenig. Allerdings bringt es mich auch direkt zum entscheidenden Punkt. Alles was es braucht ist ein simples Warnsystem basierend auf DWD-Live-Warnungen (analog SPC), die im Radio zu Zwangsinformation führen. Wer einmal in den Staaten war kennt das Warngeräusch nur zu gut und man wird extrem schnell ziemlich krass darauf konditioniert. Das verfehlt seine Warnwirkung definitiv nicht und kommt freilich nur bei starken Superzellen mit Tornadogefahr oder Flash-Floods zum Einsatz. Alles was es dazu braucht ist vorhanden. Ein Wetterservice und ein Rundfunksystem was nicht im rechtsfreien Raum schwebt. Ich denke das liesse sich ebenso für Warneinblendungen im TV nutzen. Sollte es jedenfalls in Anbetracht der höheren unmittelbaren Reichweite.

    Warum es nicht passiert? Well, fehlendes Bewusstsein bei Entscheidungsträgern dürfte der Hauptgrund sein. Wie es zu ändern ist? Schwer zu sagen. Es braucht vermutlich tatsächlich ein paar krassere Ereignisse, bevor sich ein Bewusstseinswandel vollzieht. Die 1950er-Jahre USA-Tornado-Todesfälle haben auch dort erst dazu geführt, dass ein entsprechendes Warnsystem entwickelt wurde (wobei erstmal Grundlagenforschung notwendig war als unmittelbarer erster Schritt). Auf freiwilliger Basis wird sich kein Sender einen Severe-Weather-Experten ins Haus holen der in Zusammenarbeit mit dem DWD neben den normalen Wetterberichten auch für Unwetterwarnungen (rund um die Uhr abrufbar) zuständig ist. Das brauchts aber ein Stück weit, solange es keine Zwangseinblendungen gibt.

    Immerhin, die neue Generation beim DWD und generell in der Wettervorhersage hat bzgl Severe-Weather ein viel besseres Basiswissen. Vielleicht führt das dazu, dass sich irgendwann auch die entscheidungsrelevanten Ebenen in der Landes- bzw Bundespolitik inspirieren lassen.

    Grüsse KarSteN

    P.S.: Und wieder ging das Post mit dem ersten Ess-Zett unfreiwillig raus *doh*. Fehlendes ebensolches bitte ich daher zu entschuldigen.

  • WETTERTHREAD JUNI 2016

    • KarSteN
    • 17. Juni 2016 um 00:52
    Zitat von Zirkon

    Hallo Zusammen,
    bin neu im Forum. Kann mir jemand kurz Erklären welcher Wolkentyp das ist?

    Vermutung: Fraktus (im sehr schwachen Abwindbereich) einer sterbenden Gewitterzelle. Kann natürlich nicht beurteilen, ob es sich überhaupt um ein Gewitter handelt. Der Schirm kann auch zu ner anderen Zelle gehören.

  • CHASELOG USA STORM CHASING 18.05.-07.06.2015

    • KarSteN
    • 11. Juni 2015 um 01:58

    Ach ja, soooo schön wars. Was haben wir alles tolles gesehen :)
    Loveland war CO, fiel mir beim Überfliegen noch auf.
    LG KarSteN

  • 17./18.03.2015 Fantastische Polarlichter über Thüringen

    • KarSteN
    • 18. März 2015 um 02:06

    Das ist ne echte Hausnummer. Glückwunsch!!! Sensationelle Aufnahmen. Habe ich selbst so noch nie gesehen. Skype meint, es gibt noch Nachschlag ;)
    Danke fürs schnelle Hochladen.

    Grüssle KarSteN

  • 04.08.2014 Alach/Erfurt/Schwergewitter mit Shelf

    • KarSteN
    • 7. August 2014 um 03:21

    Grandiose Bilder und geniale Zelle. Habt euch wahrscheinlich in den letzten Wochen allesamt zutode gechased ;)

    Kurze Anmerkung zu Deiner insgesamt guten Analyse, Marco: Das Teil wird mit großer Wahrscheinlichkeit zwischenzeitlich mal ne Superzelle gewesen sein, allerdings mit erheblichen Schwierigkeiten den Abwind im Zaum zu halten (zu schwacher Jet etc). Dementsprechend sieht es auf den Bildern schon ziemlich fies abwind-dominiert aus, auch von Andreas' Standort (Gebesee) aus betrachtet. Da keine klare Wallcloud erkennbar ist (was nicht untypisch ist für solche kurzlebigen Superzellen bzw Superzellenversuche ... den Aufwindbereich an der Basis hat man ja trotzdem), würde ich mich gegen Inflowband bzw Beaver Tail an der eingezeichneten Stelle entscheiden (die Unterscheidung ist ziemlich schwierig und wird noch dazu oft mehr oder weniger synonym durcheinandergewürfelt). Würde ich eher als Outflow-Produkt definieren, obwohl es nicht mit der Shelf gekoppelt zu sein scheint. Das Band sieht später (kurz vorm Absterben) nach normalem Fraktus aus, wie man auf Andreas' Bildern sehen kann, was eindeutig gegen Inflow spricht. Allerdings halte ich die "Stockwerk-Andeutungen" links der Bildmitte aus dieser Perspektive für mögliche Inflow-Bänder, die allerdings dann ebenfalls schnell den Geist aufgeben.

    Versorgungslinie sehe ich auf den Bildern nicht wirklich. Denke eher, dass es der vorgeschobene "Müll" an einer der Inversionen ist. Die Flanking Line sieht man eigentlich auf keinem der Bilder, was anhand des Radarbildes nicht verwunderlich wäre. Da ist nicht viel Platz für ne vernünftig ausgeprägte Versorgungslinie.

    Just my 2 Cent. Wie gesagt, klasse Analyse und huge Merci fürs Zusammenbasteln! Nur so lernt man dazu.

    Grüssle KarSteN

  • Thread Gewitterlage ab 22.04.2014

    • KarSteN
    • 27. April 2014 um 23:32

    58mm übrigens an der MPI-Zweitmessstation Jena-Saaleaue. MPI Jena-Beutenberg nur 10mm. Quite impressive. Scheint ziemlich weit oben auf der Liste der Tages-RR zu stehen. Keine schlechte Lage. Hier in München gabs tagsüber leichten Dauerregen bei 12°C ... einen Tag zu früh abgeschwirrt ;)

  • 14.04.2014 I SÖM+GTH I Graupelgewitter, Böenwalze, Traum-Mammati

    • KarSteN
    • 16. April 2014 um 02:42

    You are one lucky dude :) *thumbsupquadrupled* Just amazing!

  • Monatsthread A P R I L 2014

    • KarSteN
    • 14. April 2014 um 02:59

    moinsen,

    Zitat von Marco|Jena

    Zum Mittag um ca. 13.15 Uhr zog dann im Altenburger Land (wenn ich Markus richtig verstanden habe) die Kaltfront durch (in jedem Fall die zweite Front des Tages^^). Der Staub wich klarer Sicht! Dies war fotografisch ebenso wieder interessant:


    das vierte Bild möchte ich bitte als Poster ;) ... oder zumindest nächstes Jahr im Kalender. Gosh, ein Traum!!! Merci für die grandiosen Aufnahmen (mein Dank geht auch ganz allgemein an alle anderen).

    Grüssle KarSteN

    P.S.: Zum Thema Saharastaub von Anfang April hier noch ein lesenswerter Beitrag von Manfred Spatzierer (UBIMET): http://www.mswetter.com/2014/04/sandler.html

  • Monatsthread M Ä R Z 2014

    • KarSteN
    • 7. März 2014 um 02:11

    Erfolgreicher Saisonstart würde ich sagen. Wenn schon kein Schnee mehr, dann halt anderes weißes Zeugs :) Merci für die Doku.
    Grüssle KarSteN
    ... yes! 100stes Posting :D

  • 25.01.2014 I Thür. Wald I Blau-weiß-Winterwunderland

    • KarSteN
    • 26. Januar 2014 um 02:18

    Meine "Hausstrecke" (Neustadt/Rstg) mal wieder im Bild festgehalten. Ein Traum. Eine der extrem seltenen Lagen, wo trotz Kälte oben genauso viel Schnee liegt wie unten. Mal schauen, wieviel die Nacht dazukommt ...

    Grüssle KarSteN

  • Monatsthread J A N U A R 2014

    • KarSteN
    • 4. Januar 2014 um 02:06
    Zitat von Markus

    Das ist zwar nicht die gewohnte Bildqualität, aber mir war der Sinn nach experimentieren. Hier ein Bild der aufziehenden Böenfront nach Mitternacht bei Sömmerda

    Doch noch unterwegs gewesen ;)
    Btw, sehr schicke Silvesterbilder aus J-Town von euch. Topp!
    Grüssle KarSteN

  • Herbstfarben? Bitteschön!

    • KarSteN
    • 4. Dezember 2013 um 00:50

    Absolut großartig. Astounding! Merci Markus!

  • 03.11.2013 | Filmpremiere »Jena im Nebel«

    • KarSteN
    • 4. November 2013 um 23:41

    Florian ist ebenfalls begeistert: scienceblogs.de/astrodicticum-simplex ... und zwar völlig zurecht ;)

  • 03.11.2013 | Filmpremiere »Jena im Nebel«

    • KarSteN
    • 4. November 2013 um 03:06

    Wow! Die Vorfreude war nicht umsonst. Wirklich großartig. Sogar die Musik passt perfekt. Eine der Kleinigkeiten, die oftmals gute Arbeit abwertet, während hier das Gegenteil gelungen ist. Manchmal möchte man einfach nur Schaf sein. Jeden Morgen diesen Ausblick ;) Gut, bei Regen und Sturm sicher weniger geschmeidig ...

    Anyways, vielen Dank! Weiter so!
    Grüße KarSteN

  • 31.10.2013 I GTH+IK I Schöner kann der Oktober nicht enden

    • KarSteN
    • 3. November 2013 um 02:39

    So sieht also die Talsperre Schönbrunn aus ;). Schon tausend Mal im Winter oberhalb der Talsperre mit Skiern unterwegs gewesen, aber erst einmal bis runter gefahren (wenn ich mich recht erinnere), was im Winter jedoch recht unspektakulär ist, da zugefroren. Würde echt gern mal ohne Schnee dort rumwandern. Traumhafte Bilder! THX!

  • 03.11.2013 | Filmpremiere »Jena im Nebel«

    • KarSteN
    • 3. November 2013 um 02:26

    ich bin gespannt :)

  • Monatsthread SEPTEMBER

    • KarSteN
    • 19. September 2013 um 02:06

    Zum Thema NAO hätte ich einen klitzekleinen Tipp bzgl. saisonaler Vorhersagen (2-4 Monate im Voraus). Während ECMWF diesbezüglich noch ziemlich schwächelt, haben die MetOffice people mittlerweile ein ziemlich beeindruckendes Tool am Start. Nennt sich GloSea5 und wird hauptsächlich von Adam Scaifes Gruppe entwickelt. Unterstützt natürlich von der gesamten (riesigen) Entwicklungsabteilung. Hier die jeweils aktuelle Vorhersage: 2m Temperaturanomalie

    Der saisonale Vorhersageskill liegt bei 0.62, was ein extrem guter Wert ist (ab 0.25 hat man brauchbare Aussagen, 1 wäre perfekte Übereinstimmung). EZ liegt bei 0.2 wenn ich mich recht erinnere. Der Skill kommt durch die sehr hohe vertikale Modellauflösung (85 Schichten) und das gekoppelte hochauflösende Ozeanmodell (0.25°) zustande. Dazu jede Menge "state-the-art" Modellphysik- und dynamik ... et voila! Auf diese Art werden die 5 entscheidenden Parameter für die NAO-Vorhersage so gut wie bisher noch nie in Langfrist-Modellen abgebildet: 1. ENSO, 2. Arktiseisausdehnung, 3. Solarer Einfluss, 4. QBO (Quasi-Biannual Oscillation), 5. aktueller NAO- bzw. Nordatlantikzustand

    Diese 5 Parameter entscheiden letztlich (zumindest zu sehr großen Teilen), wie es mit der NAO weitergeht, welche ihrerseits die Tendenz hat, im nordhemisphärischen Winter einen gewissen Präferenzzustand einzunehmen. Entscheidend ist, in welche Richtung die 5 Parameter den Jetstream "pushen". Ende 2009 zogen bspw. alle Parameter (außer die NAO selbst) in Richtung NAO-negativ. Das Ergebnis war ein ziemlich strenger westeuropäischer Winter, was GloSea5 richtig erfasst hatte. Nach jenem Winter war der Atlantikzustand derart in Richtung NAO-negativ "gepusht", dass der darauffolgende Dezember (2010) fast zwangsweise wieder mit einer krassen Blockinglage starten musste. Hatte das Modell ebenfalls drin ... und so kann man 20 Jahre zurückschauen und findet nur wenige wirkliche Modellausfälle. Ausfälle, in denen vermutlich keiner der 5 Parameter verlässliche Aussagen geliefert hat.

    Lange Rede kurzer Sinn. Dieses Jahr ist der Fall weniger klar als 2009 und 2010, allerdings stehen mind. 3 Faktoren (Sonne, Arktiseis, QBO) wieder auf Blocking, sodass die Modelltendenz derzeit auch in die entsprechende Richtung zeigt. Dabei handelt es sich selbstredend nur um die europäische Großwetterlage, d.h. es ist max. eine Aussage Richtung Mild- oder Kaltwintertendenz drin. Mit entsprechender Vorsicht sind die Ergebnisse zu interpretieren. Letztlich sind es Wahrscheinlichkeitsaussagen. Der Punkt den ich hier machen wollte ist der, dass die Vorhersagekraft dieses saisonalen Produkts ziemlich gut ist. Genau genommen derart gut, dass die MetOffice-Leute um Adam Scaife selbst überrascht waren. Man beachte allerdings, dass die Vorhersageskills für den Sommer wesentlich geringer sind, was mit recht einfachen atmosphärendynamischen Überlegungen zu tun hat. Im Winter wird unser westeuropäisches Wetter viel viel stärker durch die Dynamik (also den Jetstream) kontrolliert, als das im Sommer der Fall ist. Mit anderen Worten, die Sommerzirkulation ist viel stärker durch den Zufall geprägt, als das entsprechende Winterpendant.

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