nnz-Wetterrückblick: Warmer Wintermonat
Dienstag, 01.Februar 2011, 17:20 Uhr
Es wird wärmer. Der Monat Januar war geprägt von schmelzenden Schneemassen und Hochwasserereignissen. Schuld daran waren deutlich ansteigende Temperaturen gegen Ende der ersten Januarwoche. Der meteorologische Blick auf den ersten Monat des Jahres von Dr. Jutta Parnieske-Pasterkamp...
Am 6. Januar wurde um 0:00 Uhr eine Temperatur von -9°C aufgezeichnet, 24 Stunden später wurden bereits +5,2°C gemessen. Und das Thermometer kletterte noch höher: 12,4°C wurden am Nachmittag des 14. Januar erreicht und in der Nacht des gleichen Tages sank die Temperatur nicht unter 8°C auf dem Campus der FH Nordhausen. Im Monatsmittel wurde in Nordhausen eine Lufttemperatur von 1,2°C registriert. Und das ist zu warm.
Im fünfjährigen Campus-Mittel wurden 0,2 °C gemessen (Min: -3,8°C in 2010 und Max: +5,4°C in 2007), im langjährigen Mittel ist es lediglich -0,3°C kalt im Januar in Nordhausen (1961 – 1990). Die Dominanz der südwestlichen Strömungen mit milder und feuchter Meeresluft war dafür verantwortlich. Gegen Monatsende sanken die Temperaturen jedoch wieder deutlich unter den Gefrierpunkt. -10 °C wurden in den frühen Morgenstunden des 30. Januar registriert. Das Temperaturminimum (-10,9°C) wurde bereits am 5. Januar gemessen (2010: Min: -18,1°C). Im Januar 2011 gab es drei Eistage (2010: 21) und 18 Frosttage.
Der Niederschlag, zumeist in Form von Wasser, fiel relativ gleich verteilt über den Monat Januar. An drei Tagen fielen größere Niederschlagsmengen: Am 6.01. waren es 6,4 mm, am 13.1. 7,4 mm und am 25.1. 6,6 mm. Insgesamt wurden an der Station 41,1 mm Niederschlag gesammelt (DWD Erfurt: 28,4 mm, DWD Leipzig: 44,8 mm). Hinzu kamen die geschmolzenen Schneemassen, die für den Anstieg der Pegel in den Flüssen sorgten.
In der Nacht vom 14. auf den 15. Januar stieg der Durchfluss am Pegel der Zorge in Nordhausen von ca. 10 m³/s auf 60 m³/s an. Danach sank der Durchfluss bis zum Monatsende wieder auf den mittleren Durchfluss von ca. knapp 4 m³/s (Quelle: TLUG Jena, 2011).
Im Vergleich zum Januar 2010 schien die Sonne mit 44,3 Stunden doppelt so lange wie im vergangenen Januar (19,2 Stunden). Im langjährigen Mittel nach Herrn Tauchmann sind es rund 38 Stunden. Die Globalstrahlung lieferte im Tagesmittel eine Einstrahlung von 30 W/m², schwankte jedoch insgesamt zwischen 10 und 73 W/m². Der höchste Wert ging einher mit dem zunehmenden Hochdruckeinfluss des Hochs Barbara über Großbritannien gegen Monatsende. Gleichzeitig schwenkte die Windrichtung von West auf Ost und brachte wieder kühlere kontinentale und trockene Luft zu uns.
Fazit zu dem Januar 2011: Ein etwas zu warmer Monat mit Temperaturen über Null, die den Schnee des Dezembers zum Schmelzen brachten und schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf den Frühling mit Temperaturen über 10°C gebracht haben.
Dr. Jutta Parnieske-Pasterkamp