27.03.2012: Nebel, Lichtspiele und Barbarossa - Unterwegs im Kyffhäuserkreis

  • Hallo ihr Lieben,


    bevor die Saison losgeht und wir wieder Versinken in der Tiefe der Faszination für dunkles Gewölk, grellen Blitzen und polternden Donner, gibt es nochmal von mir etwas Stilles, Beruhigendes mit etwas Sightseeing.
    Während der Hochdrucklage Ende März arbeitete ich meinen "Fotografie-Zettel" noch etwas ab und unternahm eine Tour in den Kyffhäuserkreis. Plan war, die Morgenstimmung an der Unstrut mit Nebel und Sonnenaufgang einzufangen und danach zum Denkmal bei Bad Frankenhausen aufzubrechen.


    Der Beitrag enthält auch ein paar fotografische Hinweise, die ich an diesem Tag testete. Das Cokin-System kam zu dieser Zeit noch nicht zum Einsatz.


    Auf geht's:


    Bild 1: Fährt man von Lossa in Richtung Wiehe, bekommt man eine gute Aussicht auf die im Tal liegende Unstrut, die sich zum Glück im Nebelkleid befand:


    Merke: Den Fernauslöser nicht vergessen und das Equipment immer nochmal auf Vollständigkeit testen, bevor man losfährt.


    So war es bei -1°C ein schönes Gewackel am Auslöser und ich brauchte einige Versuche, bevor obiges Bild verwacklungsfrei enstand.


    Danach fuhr ich Richtung Rossleben und fotografierte entlang der Unstrut. Im Nebel gingen die Temperaturen laut Auto auf -3°C zurück, das Kopfesteinpflaster war rutschig, das Gras voller Reif, die Kamera hält, 3-Wetter-Taft :grins


    Leider war der Himmel nicht klar und mit Altostratus/Cirrostratus in Richtung Osten überzogen. Farblich war zwar eine leichte Gelb-Orange-Tönung vorhanden, jedoch war diese nicht sehr fotogen. Daher stellte ich die Farbtemperatur ("K") im Weißabgleich manuell auf Werte zw. 8000 und 9000 und probierte rum. Die Farben wurden meiner Meinung nach in einem vernünftigen Rahmen abgelichtet. Das Ergebnis zeigt Bild 2:



    Die Spiegelung von dem Baum hatte es mir besonders angetan:


    Ich lief zu einem kleinen See auf etwa halber Strecke zwischen den beiden Orten. Hier probierte ich mit gleicher manueller Einstellung der Farbtemperatur noch etwas herum:


    Die Sonne war mittlerweile auch hinter der Wolkendecke hervorgekrochen und trug zur schnelleren Nebelauflösung bei:


    Der typische Dunst hing noch in der erwachenenden Landschaft:


    Nach diesen Eindrücken ging es in Richtung Bad Frankenhausen. Eine persönliche Stärkung und erste Sichtung der Fotos war nötig.


    Als ich danach die berühmt berüchtigte Strecke zum Kyffhäuserdenkmal hoch fuhr, war ich ziemlich baff. Auf dem Parkplatz am Denkmal angekommen, noch mehr. Irgendeinen Haken muss ein schöner Ausflug wohl parat haben. Die Vegetation entlang der Strecke erinnert an Steppenlandschaft mit Bäumen, die bald wie skurrile Skulpturen ohne Blätter, ohne grün, scheinbar leblos in der Landschaft erfolglos resignierend vor ihrem Schicksal dahin vegetieren. Beim Laufen knirscht es unter mir, als würde ich Knäckebrot zertreten, meine Augen ächzen nach etwas Grünem, etwas Farbigem, oder finde ich das hier nicht mehr??


    Doch dann kann ich ein paar Farbtupfer erkennen. Gierig griff ich zur Kamera:




    Nun ein paar gesammelte Eindrücke vom Denkmalgelände. Die Belichtungskorrektur verschob ich etwas ins Plus, da sonst die Architektur zu dunkel erscheinen würde:





    Aufstieg im Hauptturm: Unten angefangen und leicht verschwitzt, oben angekommen, außer Puste, noch mehr verschwitzt und meine Güte, hier oben pfeifft es (die Jacke mit zu schleppen, war richtig). Die Kamera ruhig zu halten war bei den Böen gar nicht einfach, zumal es unten auf dem Gelände windstill war! Eines der Panoramen in Richtung Norden. Man sieht gut den Dunst im Tal:



    Weitere Eindrücke vom Kyffhäuser - Denkmal hier!


    Nach fast 2h Aufenthalt ging es wieder abwärts und ich lief noch unterhalb des Denkmals ein paar Meter.


    Frühlingserwachen sieht anders aus:


    Kurze Pause in BFH und SMS-Abklärung mit Mathias, wie ich den Sonnenuntergang am Besten einfangen könnte. Ja, ich wählte den falschen Aufstieg, der mir beschrieben wurde, war aber über das Ergebnis nicht böse. Die Tour endete somit auf dem Galgenberg, wo sich im Licht der tiefer stehenden Sonne noch ein paar nette Eindrücke ergaben:




    Der eigentliche Sonnenuntergang wäre hier nicht mehr zu sehen gewesen, da die Sonne hinter dem Berg verschwindet. Somit ging dieser Tag zu Ende.


    Ich hoffe, die Bilder gefallen und ich konnte auch die unschönen Seiten der Trockenheit etwas vermitteln. Weitere Bilder vom Ausflug findet ihr in der Galerie!


    Markus

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Arbeitskreis Meteore e.V.