- Offizieller Beitrag
Hallo Leute,
am 11.05.2012 stand wieder eine Gewitterlage mit viel Potential für Schwergewitter (ja sogar die gefürchteten "Superzellen") an. Mich verschlug es mit Marco an diesem Tag bis nach Sachsen, wir strandeten nördlich von Chemnitz. Hier trafen wir dann auch auf unsere Leipzig-Chaser-Gruppe bestehend aus Martin, Chris und Philipp (Martins Bericht: 11.05.2012: Gruppenchasing bei Chemnitz).
Aber von Beginn an.. Was mir nicht gefiel:
1. Schwergewitterlage vorhergesagt -> Nicht selten passiert da am Wenigsten
2. Freitagnachmittag -> Die Straßen sind voll, mit Staus ist zu rechnen
3. Das konvektive Regengebiet im Westen Thüringens mit wenig eingelagerten Gewittern, dass uns wohl nicht die Tour vermasseln wird.
Ich hole Marco in Jena ab, es geht ab nach Osten. Vorlaufend zum eingangs erwähnten konvektiven Regengebiet bildeten sich Einzelzellen bei Erfurt/Sömmerda, später auch nördlich von Jena. Wir hielten am berühmten Chasingpoint an der AS Rüdersdorf und beobachteten. Auch in Absprache mit Martin, dessen Gruppe über die A9 südwarts zu uns kam, beschlossen wir weiter nach Osten in Richtung Sachsen zu fahren, um in der unverbrauchten Luftmasse zu bleiben. Die Quellungen Richtungen Osten sahen sehr vielversprechend aus, teilweise "rock hard". Da Marco diesen Part übernahm, folgen die Bilder nach.
Auf der A4 noch eine Schrecksekunde für uns. Wir fahren auf linken Spur, ca. 100m vor uns ein Skoda auf der mittleren Spur. Plötzlich zieht ohne zu Blinken ein Golf von der rechten Spur rüber, der Skoda zieht (gut) reflexartig rüber und schlingert heftig nach links und rechts, aber er fängt sich. Das hätte anders ausgehen können...
Meine ersten Aufnahmen entstanden nachdem wir bei Limbach-Oberfrohna die Autobahn verließen und uns nördlich von Chemnitz mit gutem Blick nach Süden postierten. Nach Südosten zeigte sich ein traumhafter Cumulus congestus, der stetig weiter wuchs. Am unteren Rand erkannte man Hagelfallstreifen.
Ich lies den Camcorder laufen:
[video]
Direkt über uns entwickelte sich eine neue Zelle. Sie zog so knapp vorbei, dass wir trocken blieben, während die Strukturen direkt über uns waren. Es war ein schöner Anblick, jedoch ohne gewittrige Aktivität.
Und hier haben wir sie:
Auch Richtung Südosten zeigte sich was:
Weitere Aufnahme der Zelle, die sich über uns entwickelte:
Und hier zieht sie nach Südosten ab:
Im Südwesten konnte man einen Regenbogen sehen:
Der Himmel blieb weiter gewittrig:
Nach einem Lagecheck und etwas Essen ging es zurück nach Westen. Wir erreichten eine neu entwickelte Zelle bei Glauchau.Wir fuhren ab, suchten ein Beobachtungsplatz, beschlossen dann aber nach kurzer Zeit, weiter westwärts zu fahren. Es sollte der Wendepunkt des Tages sein, denn eigentlich wollte ich doch nochmal zurück nach Osten, um vor die neue Multizelle zu gelangen. Sie entwickelte sich prächtig und rasend schnell, es blitzte in hoher Frequenz hinter uns. Wenn man nur anhalten könnte...
Also geht's Meerane runter und auf der B92 nach Norden. Nachdem wir endlich einen Platz bei Hainichen fanden, verschwanden die Blitze mehr und mehr im Niederschlag. Marco erwischte noch ein paar Blitze, bei mir reichte es nur für ein Aufleuchten:
Aus dem Vogtland zogen weitere Zellen heran, wir wollten sie bei Zwickau abfassen. Dort angekommen, wieder kaum Blitze. Das Highlight blieb Marco, wie er in die tiefe Pfütze an der Feldwegeinfahrt trat Nördlich von Zwickau bezogen wir ein letztes Mal auf einem Feld Stellung. Grund waren die interessanten Strukturen, die wir erahnten:
Danach ging es endgültig nach Hause mit Mitternachtsmahlzeit bei Mc's.
Zwar keine Superzellen, Unwetter und wie es alles heißt, aber eine schöne Zusammenkunft mit ihren ganz eigenen Eindrücken.
Gruß in die Runde
Markus