13.05.17 Kurzgewitter in Barbis/Harz und weitere Entwicklung

  • wegen der vielen Bilder habe ich meinen Bericht mal hierher ausgelagert.


    Wir waren am 13.05. auf einem Bauernmarkt in Barbis, Kreis Lauterberg/Harz. Schon am Vormittag sahen wir im Süden und Westen die ersten, schönen Quellungen. Bei uns war noch strahlender Sonnenschein bei 24° und es wurde recht warm unter dem Verkaufszelt.


    nach Süden, Richtg. Eichsfeld


    nach Südwest, Richtg.Pöhlder Becken


    Ein Verband mehrerer Zellen zwischen Göttingen und Mühlhausen war auf dem Radar zu sehen, wir vermuteten jedoch, daß sie sich auf dem Weg zu uns wohl totlaufen würden. Weit gefehlt...


    Karte
    Warnung




    Gegen Mittag nahm die Bewölkung zu, gerade über dem Harz und Winsen an der Aller bildeten sich enorme Cumuluswolken,trotz der Entfernung gut zu sehen.


    Zeitweise war von unserem Standpunkt aus die Bildung von Amboßwolken zu beobachten. Ob sie wieder zusammenfielen oder bereits eine Auslöse stattgefunden hatte, war von uns aus leider nicht zu erkennen.


    Auch wurde die Bewölkung im Süden und Südwest zunehmend dunkler und grauer, es wurde viel Feuchtigkeit und Wärme aus dem vorgelagerten Pöhlder Becken aufgenommen.
    Ab ca. 13°° kam dann Wind auf, der sich bis 14°° verstärkte.


    In einer Pause ging ich mal auf eine kleine Anhöhe gegenüber des Marktes und war erstaunt, was sich da aus Süden auf uns zu bewegte. Der Wind war inzwischen so stark, das Dennis unser Zelt festhalten musste. Es ist aber auch kein besonders stabiles Modell...



    aus Südwest





    Innerhalb weniger Minuten war die Zelle da, die als solche für mich nicht einmal zu erkennen war. Es sah eher wie eine Schauerwolke aus, die ihren verbliebenen Inhalt loswerden wollte. Stormtracking
    Jedoch, durch die aufsteigende, warme Luft des Pöhlder Beckens gab es wieder Energie, wirklich sehr überraschend ging ein 10 Minütiges, heftiges Donnerwetter auf uns herunter.
    Sehr nahe Blitzeinschläge und lauter Donner ließen uns zweifeln, ob wir nicht lieber unser Verkaufszelt im Stich lassen sollten.
    Nach einem sehr nahen Einschlag* flüchteten wir in die Verkaufsräume des Veranstalters. Die Blitze* kamen im Sekundentakt.


    Durch die langsame Zuggeschwindigkeit wurden binnen Minuten große Wassermassen abgeladen, die Straße war im Nu 7cm hoch überspült.
    Starker Wind und sintflutartiger Regen.


    Nach einer knappen halben Stunde war auch schon wieder alles vorbei.
    Mehrere Verkaufsstände waren abgesoffen, Zelte davongeflogen und die Sanitätsstelle mußte ein paar leicht verletzte Personen versorgen.


    * der Bauernmarkt befindet sich auf der Karte als graues Rechteck markiert unter dem Wort "Barbiser Strasse"





    FAZIT:



    es nutzt leider rein gar nichts, die Leute vor einem bevorstehenden Gewitter zu warnen, man stößt leider nur auf Unverständnis bei so einem Event.


    Gerade bei so einem überraschenden Gewitter, wo ja Eile geboten ist, Schutz zu suchen, reagieren viele ungläubig und langsam.



    Oft gehört:



    "aber, es scheint doch die Sonne"



    "achwas, das trifft uns nicht, das zieht vorbei"



    "ich lasse meine Ware nicht unbeaufsichtigt"



    "das Zelt hält schon, so schlimm wird es nicht"


    u.v.ä.


    Die Angst, den Verkaufsstand unbeaufsichtigt zu lassen und das Ware gestohlen werden könnte, war groß.



    Auch die Veranstalter äußerten sich ähnlich, selbst als die ersten Blitze mit lautem Donner kamen, sah man von Seiten der Veranstalter keine Gefahr.


    Man hätte auch nicht viel tun können, es waren zu wenig Ordner vor ort und eine Lautsprecherdurchsage hätte man mangels einer Anlage nicht durchführen können.



  • Teil zwei


    Nach dem Markt bin ich ich dann noch mal allein losgezogen, da die Strukturen über dem Harz noch ganz vielversprechend aussahen.


    von Ellrich aus



    Eisschirm östlich von Erfurt (denke ich)


    Ich fuhr nach Buchholz/Hohnstein zu einem meiner bevorzugten Standorte.


    Ein schöner Blick in der Abendsonne




    Im Licht der untergehenden Sonne entstand langsam noch ein Amboß, ich wollte schon heimfahren, weil sich nicht verändert hatte, über mehrere Stunden hinweg.



    Karte
    es müßte sich um die Zelle zwischen Stendal und Leipzig gehandelt haben.


    Kurz vor Mitternacht ebbte die Aktivität ab, noch ein letzter Blitz:


    Filmchen folgt...