02.05.2020 | Eisenach / Gotha / Wachsenburg | Gewitter -> Kaltluftschauer

  • :winken


    Am heutigen 02.05. verfolgte ich zusammen mit meinem Vater eine (gewittrige) Schauerlinie von Westthüringen (Eisenach) ca. bis nach Arnstadt. "Schauerlinie" mag jetzt erstmal nicht so beeindruckend klingen, die Struktur war jedoch verhältnismäßig ansehnlich. Unter aktuellen Umständen muss man sich eigentlich sowieso mal über eine "chasebare" Lage freuen, darüberhinaus sind wir ja mit Anfang Mai noch ziemlich früh in der Saison.


    Planungstechnisch hatten wir zuerst einen Bereich um Bad Langensalza / Mühlhausen ins Visier genommen, jedoch etablierten sich rückseitig des Harz (wie zeitweise von Rapid/Cosmo simuliert) keine Zellen mehr. Auf dem Radar daher ein einziges Loch: Radar HD+, Regenradar vom 02.05.2020, 13:45 Uhr - Thüringen | Wetter von kachelmann.


    Wie jedoch auch bereits auf diesem Radarsweep zu erkennen, war unterhalb von Kassel ein relativ kräftiges Gewitter teilweise inklusive kleinkörnigem Hagel (anhand der Hagelkarte) unterwegs. Die Zelle war wie üblich zu diesen Wetterlagen relativ pulsierend und brachte alle paar Minuten immerhin auch einige Blitze mit sich. Damit fiel der Entschluss auf Bad Langensalza zu verzichten und nach Gotha / Eisenach aufzubrechen. RadarHD-Stormtracking vom 02.05.2020, 13:50 Uhr - Thüringen | Wetter von kachelmann.


    Am Chasingpoint nahe Bolleroda angekommen, präsentierte sich die Zelle / kleine Linie erst etwas zaghaft. Umso näher sie kam, desto besser wurde jedoch der visuelle Eindruck.




    In der Ferne wurde eine etwas zerrissene Böenwalze sichtbar, mehr Struktur gab es abgesehen von dem gut abgetrennten Niederschlagsbereich nicht wirklich, aber das Anrücken des Gewitters / Schauers wirkte somit immerhin recht imposant.




    Wir verlagerten uns noch minimal näher an die Front heran, dazu zwei Schnappschüsse knapp vor Hötzelsroda:



    (Verdammte Strommasten! :?)



    Danach machten wir innerorts Bekanntschaft mit der kleinen Linie, die mit neben kräftigen Windböen und Starkregen auch Graupel mit sich brachte. Kurz darauf ging es wieder auf die A4, um dem Niederschlag möglichst nochmal zu entkommen. Da die Zuggeschwindigkeit jedoch bei nur ca. 35-40km/h lag, war das kein Problem.


    Nach der Feststellung das sich die nähere Umgebung von Laucha aufgrund der leichten Tallage nicht unbedingt zum Beobachten der Front eignet, ging es unterhalb Gothas ca. bei Schwabhausen nochmal von der Autobahn runter. Hier gab es die vergleichsweise beste Aussicht auf die (dann nur noch) Schauerlinie:






    Einen letzten Anlauf nahmen wir nochmal unterhalb der Wachsenburg, da wir auf dem Rückweg sowieso hier vorbei mussten. Es war jedoch schnell ersichtlich das die Luft endgültig raus war. Wir ließen uns hier kurz nieder und den Regen passieren. Die Windböen waren weiterhin kräftig, der Niederschlag jedoch mittlerweile schon fast als sanft zu beschreiben und von Graupel o.ä. auch keine Spur mehr. Damit war schnell klar, dass es strukturmäßig an der Rückseite nichts mehr zu holen gab. Somit fand das Chasing dann nach ca. 2h sein Ende.



    Fazit: Wie immer im Fall dieser Kaltluftlagen, waren die Gewitter bzw. Starkregenschauer sehr pulsierend. Ein Problem war auf alle Fälle das ein Teilstück der B7 hinter Gotha Rtg Erfurt gesperrt war/ist. Da wir nicht das Risiko stecken zu bleiben eingehen wollten, hatten wir daher eigentlich nur die Wahl zwischen der eher westlichen Option Eisenach / Gotha (A4) oder Nordwest mit Mühlhausen / Bad Langensalza.


    Hier war die Wahl Mühlhausen zu ignorieren letztendlich definitiv richtig, jedoch verpassten wir so auch den letztendlich noch stärksten Teil, der sich bis zum jähen Ende bis Bad Langensalza hielt (Mist!). Letztendlich war der visuelle Eindruck bei Eisenach / Gotha jedoch nicht schlecht, von daher ist es schwer zu beurteilen ob der nördlichere Bereich tatsächlich interessanter gewesen wäre. Mich persönlich überrascht an diesen Kaltluft/Schauerlagen jedoch immer wieder, das selbst bei geringer Indikation auf dem Niederschlagsradar, der Eindruck vor Ort besser ist als erwartet. Ein paar Blitze & etwas Donner wären sicher noch das Sahnehäubchen gewesen, aber dafür war einfach nicht genügend Energie vorhanden. Hier hatte auch der nachfolgende Regen der Zellen vom Vormittag erheblichen Einfluss.


    Insgesamt ein lohnenswerter Ausflug und ein guter Primer um zurück in die Chasing-Mentalität zu kommen.


    VG, Felix

  • Markus

    Hat den Titel des Themas von „02.05. | Eisenach / Gotha / Wachsenburg | Gewitter -> Kaltluftschauer“ zu „02.05.2020 | Eisenach / Gotha / Wachsenburg | Gewitter -> Kaltluftschauer“ geändert.