29.05.2024: Feuerwerk und Lichtshow zum Abschluss – Lamar Supercell

  • Der letzte Chasingtag. Was wird er wohl bringen ?


    Das Setup ist eigentlich vielversprechend. Lee-Zyklogenese an der Frontrange bei Denver (Denver Convergence Zone).


    Wir starten von Amarillo nach kurzer Nacht Richtung Lamar. Diese Strecke sind wir auch letztes Jahr schon oft gefahren. Bis hierhin übrigens keine Probleme mit unserem Ford. Keine Reifenplatzer, kein kaputter Scheibenwischer. Möge es auf den letzten Meilen so bleiben.


    Typisch für diese Lage ist die Auslöse hochbasiger Zellen um Denver. Wenn diese sich zum Abend hin besser organisieren können, wird es interessant. Zuerst heißt es aber warten.



    Wir fahren nach einiger Zeit und Gesprächen mit Locals eine erste Zelle an. Sie beginnt sich gaaaanz langsam zu organisieren.



    Nach 20 Minuten etwas mehr:


    Dann zieht sie über uns hinweg.




    Auch wir ziehen weiter, da sich neue Zellen gebildet haben und wir außerhalb dieser wieder bessere Sicht bekommen wollen. Während wir durch den Kern fahren, beginnt es immer mehr zu blitzen. Die Frequenz der Erdblitze nimmt auch immer mehr zu. Wir fahren wieder von Lamar aus nach Süden, um freie Sicht zu haben und Abstand zu gewinnen. Es sieht bereits vielversprechend aus.



    Auf einem der vielen Feldwege halten wir und schauen dem Spektakel zu.


    Zwei Zellen werden interessant. Die eben angefahrene sowie eine weiter westlich, die sich in unsere Richtung bewegt.


    Zelle 1:


    Zelle 2:


    Es geht nach wie vor weiter mit vielen Erdblitzen. Das gute ist, dass wir noch ausreichend weit weg stehen und Zeit haben. So haben wir die Möglichkeit, über eine lange Zeit (45 Minuten!) die Zelle samt ihrem Feuerwerk zu bestaunen.







    Hätte es einen schöneren Abschluss geben können, als zusammen in der Prärie zu stehen und diesen Anblick zu genießen? So viel Zeit hatten wir auf der Tour bisher nicht wenn wir aktiv chasen waren.


    Als die Zelle näher kommt, verlassen wir unseren Standort.


    Wir halten nur wenig weiter südlich und lassen sie an uns vorbeiziehen.



    Die Sonne kommt kurz heraus und sorgt für etwas Beleuchtung:


    Und dann hagelt es wieder! Erneut fällt 3-4cm großer Hagel.



    Danach gelangt die Rückseite der Zelle in das Licht des Sonnenuntergangs. Die Farben verändern sich ständig. Dazu immer wieder mal Blitze.




    Dieser Cumulus in einer zarten blau-rosa-Mischung sah auch toll aus:


    Jetzt machen wir aber Schluss. Wir müssen noch eine Kleinigkeit essen und 4h nach Denver fahren, wo wir gegen Mitternacht ankommen werden.


    Auf der Fahrt kommen wir an einer Gewitterlinie vorbei, die uns mit Blitzen noch eine Zeit lang begleitet oder besser ausgedrückt: Verabschiedet.


    Das Ende hätte nicht schöner sein können. 45 Minuten lang in Ruhe einer Superzelle mit vielen Erdblitzen in der Prärie zuzuschauen, ist doch genau das was wir erleben wollen. Man hat deutlich gemerkt wie zufrieden und glücklich alle mit diesem Moment waren.


    Was für ein Abschluss und was für eine Tour! Jetzt haben wir uns aber was verdient (Insider) ;)

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Arbeitskreis Meteore e.V.