Moin!
Die Ausgangslage für den Dienstag war eigentlich klar. Am Nachmittag sollten sich teils kräftige Gewitter in Mitteldeutschland bilden. Pünktlich eine halbe Stunde eher machte ich Feierabend auf der Arbeit und fuhr fix nach Hause. Der Blick aufs Radar zeigt mir, dass noch ein bisschen Zeit blieb. Also schnell das Essen für die Arbeit am nächsten Tag zubereitet. Man weiß ja nie, wann man wieder zu Hause ist. Nachdem ich noch eine Bekannte abgeholt habe, die auch mal mitkommen wollte, ging die Fahrt auch schon los. Inzwischen hatte sich im Südwesten von Thüringen schon eine Zelle gebildet, die auch schon recht kräftig auf dem Radar erschien. Dennoch entschieden wir uns, erst einmal in Richtung Leipzig fahren und dort zu schauen, was die heranziehenden Gewitter machten. Optisch war das jetzt noch nicht so das Highlight. Nach kurzer Rücksprache mit meinem Kollegen aus dem Vogtland wollten wir dann wieder die Fahrt nach Süden antreten. Die Zelle sah wohl ganz hübsch aus.
In Höhe Theißen im Burgenlandkreis verstärkte sich die Zelle an dem Südende bei Weißenfels aber wieder. Spontan ging die Reise also wieder in Richtung B91 und Autobahn A9. An der Autobahn angekommen, hatte die Zelle schon eine nette Basis. Die Zugrichtung nach Nordosten war aber eher so semioptimal. Anstatt am Kreuz Rippachtal auf die A38 in Richtung Osten abzufahren, fuhr ich weiter nach Norden und kam genau in die Zelle rein. Starkregen. Also runter vom Gas. Im Radio lief schon die Meldung, dass es auf der A9 einen Unfall gab. Also die Autobahn in Günthersdorf verlassen. Freitagnachmittag und EM - Spiel in Leipzig. Das war keine gute Idee. Der erste Fail des Tages also. Bis zur nächsten Ampelkreuzung haben wir sicherlich 20 Minuten verloren. Wir fuhren dann über die Landstraßen in Richtung A38 Auffahrt Leipzig-Südwest. Vielleicht schaffen wir es noch irgendwie vor die Zelle. Irgendwie ging der Zelle aber die Luft aus. Na gut. Dann halt nicht.
Nach einem kurzen Radarcheck entschieden wir über die A38 zu A72 in Richtung Chemnitz zu fahren, damit wir die LP im Erzgebirge noch bekommen. Wir ließen Chemnitz hinter und weil die Zelle einen Schwenk nach Südosten macht. Hier kenne ich mich nun gar nicht aus und wir suchten einen Standort. Irgendwann fanden wir dann einen halbwegs brauchbaren, waren aber schon ziemlich nah an der Meso. Ich stellte trotzdem mal die Kamera auf und macht einen Zeitraffer.
Nach einiger Zeit verlagerten wir unseren Standort, weil die Zelle schon ziemlich nah war. Wir fuhren durch irgendwelche Dörfer mit Umleitungen. Auf einmal prasselte schon Hagel aufs Auto. Schnell gewendet und aus dem Hagelslot rausgefahren. Auf einer Anhöhe hielten wir dann mal an, weil die Dame mal ins Gebüsch musste. Ich stieg also aus und sah eine nette Rotation am Himmel. Oha. Schnell die Kamera gezückt und ein paar Fotos gemacht.
Der Standort war durch die Stromleitungen eher nicht so gut, aber aufgrund von Ortsunkenntnis ging es nicht anders. Die Verwirbelung löste sich dann leider schnell auf und in der Zeit stieß Marcel Winkler auf uns und wir hielten erst einmal einen kleinen Plausch über die weitere Vorgehensweise des Abends. In Thüringen löste es nun noch einmal kräftig aus. Wir machten uns dann auf den Weg über die A72 nach Zwickau zur A4 und stellten uns ein bisschen südlich des Südendes und erwarteten die Zelle. Da noch etwas Zeit war, ließ ich die Drohne steigen und machte ein paar Bilder und Videos.
Wir warteten also nun auf die Zelle und stellten die Kameras auf. Die Drohne landete ich schnell wieder, weil die Blitze doch schon ziemlich nah waren. Claudia machte ein paar Videos von dem Dauergeflacker.
Quelle: Claudia Becker
Ich machte natürlich auch ein paar Zeitraffer. Leider kennt ihr ja schon das Dilemma mit dem Bildstabi. Aber ich möchte euch den Zeitraffer trotzdem nicht vorenthalten.
Ein Panorama hab ich auch noch schnell gemacht.
Nachdem die Zelle durchgezogen war, entschieden wir uns in Richtung Meuselwitz zu fahren. Es gab aber immer noch Gewitter und ich musste dann noch einmal anhalten und einen kleinen Zeitraffer ohne angeschalteten Bildstabi machen.
Danach war dann aber wirklich Schluss. Ich lud meine Mitfahrerin zu Hause ab und kehrte selbst in die Kommandozentrale zurück. Am Ende des Tages war es trotz der kleineren "Pannen" ein erfolgreiches Chasing. Ich glaube, ich konnte auch jemanden mit dem Gewittervirus infizieren.
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim lesen.
Viele Grüße aus dem Osten von Thüringen.