30.05.2017 | Chemnitz und Leipzig

  • Um Chemnitz herum hat es gerstern immer wieder schöne Quellwolken gegeben und in den Nachnmittagsstunden entstand eine sehr schöne Gewitterwolke in Richtung Osterzegbirge. Allerdings hatte ich noch an der Uni zu tun. Als ich schließlich los konnte, war diese Wolke schon weg und ich entschied, Richtung Leipzig zu fahren. Da das Gewitter schon fast Leipzig erreicht hatte, blieb etwas nördlich von Burgstädt. Dort bot sich dann folgender Anblick:



    Da ich mich mit den Begriffen noch nicht so auskenne, könnt ihr mir sagen, wie sich diese Wolkenstruktur (Shelfcloud, Böenfront, ...) nennt und woran ich das in diesem Beispiel erkenne?


    Die Wolken kamen genau auf mich zugezogen und das ziemlich schnell. Daher fuhr ich zurück in den Ort Berthelsdorf und fand bei zwei netten Herren eine Unterstellmöglichkeit. Dort zeigte der Himmel dann ein sich sehr schnell änderndes Bild:




    Nachdem dann der stärkste Regen vorbeigezogen war, ging es zurück nach Burgstädt und weiter nach Chemnitz. Aus dem Fenster mit Blick Richtung SW konnte ich noch einen Schauer beobachten, der dann auch über Chemnitz gezogen ist:



    Und am Abend gab es noch eine schöne rötlich angeleuchtete Zelle nördlich von Leipzig:



    Zum Schluss möchte ich euch noch zwei Bilder eines Kollegen zeigen, der mit dem Bike südlich von Zwickau stand:




    Das war gestern ein sehr spannender Tag!


    Viele Grüße Kevin




    EDIT by MOD: Bitte im Lagethread auf die max. Bilderanzahl von 5 achten... Für größere Sachen bitte einen eigenen Chasing-Thread erstellen.

  • Danke für die schönen Eindrücke.


    Am ersten Bild sieht man quasi die Zelle in der Frontansicht. Der untere zerfranste Kranz ist der Böenkragen/walze, darüber deutet sich in der Tat eine Shelfcloud (Regalwolke) an. Dort strömt während sich das Gewitter bewegt warme Luft etagenweisen ein. Diese wird durch den Abwind der nach vorn aus der Zelle strömt angehoben und schiebt sich wie ein Keil unter die Warmluft, was das Gewitter zusätzlich speist. Auf dem 2. u. 3. Bild befindest du dich knapp hinter dem Böenkragen schon in der Zelle drin. Das ist ein typisches Whalesmouth. Genau dort kommt der kühle Abwind raus. Deshalb ist dort soviel Dynamik vorhanden.

  • Ich danke dir für die Erklärung!
    Ein was interssiert mich noch für künftige Chasings: Wenn diese Böenfront auf mich zu zieht, ist es dann besser von dort weg zu fahren oder hätte ich die Entwicklung von dem Standort aus noch etwas verfolgen können?


    VG Kevin

  • Ich danke dir für die Erklärung!
    Ein was interssiert mich noch für künftige Chasings: Wenn diese Böenfront auf mich zu zieht, ist es dann besser von dort weg zu fahren oder hätte ich die Entwicklung von dem Standort aus noch etwas verfolgen können?

    Ich danke @Peter_HIG ebenso.
    Im Grunde ist es sinnvoller, sich nochmal vor die Böenfront zu setzen, um sie nochmal beobachten und fotografieren zu können. Du kannst aber ebenso ausweichen un das Chasing beenden. Aber, wenn der Whalesmouth schon über dir ist, wird es je nach Zuggeschwindigkeit knapp sich nochmal davor zu setzen. Das kommt auf das Setup, den Cluster an sich und das Straßennetz an. Der Niederschlag setzt ja nicht sofort mit der Kante Böenkragen-Whalesmouth ein, der Wind allerdings schon ein Stück davor. Also im Zweifel (Sicherheitsbedenken) ausweichen oder irgendwo unterstellen und ansonsten kann auch weiter gejagt werden (bzw. sich dann jagen lassen).

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.