07.07.2017 / Thüringer Becken / Schwere Gewitter

  • Hallo,


    während ich die Bilder für diesen Bericht auswählte, entlud sich eben über Leipzig ebenfalls ein recht intensives Gewitter. Mehrere Naheinschläge gab's und ein kräftiger Regenguss kam herunter (>20 mm in einer Stunde). Zur gesamten Zeit war es außergewöhnlich dunkel.


    Nun zum eigentlichen Bericht: Am vergangenen Freitag fuhr ich mit meinem Rad von Leipzig nachhause. Die Luft war recht schwül und Wind von vorn tat dem Vorankommen nicht gut. Auf der gesamten Fahrt konnte man eindeutige Gewittervorboten am Himmel erkennen (Ac cas, Cumuli etc.). Aufgrund des Deckels und des fehlende Hebungsantriebs konnten noch keine Gewitter entstehen.


    Nachmittag gegen 15:00 Uhr kam ich dann an der Hainleite an. Keine Stunde später stand ich dann südlich von Greußen und beobachtete Gewitter Nr. 1 an diesem Tag. Der Aufzug war eher unfotogen, der Abzug allerdings ganz nett und im Gewitter gab es kleineren Hagel (1-2cm), Starkregen und stärkere Böen. An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass ich alle Bilder mit meiner kleinen süßen Digicam machte.


    Aufzug der Zelle:


    Der weitaus interessantere Abzug, mit nettem 'Niederschlagsfuß':


    Östlich waren neue Zellen zu erkennen:


    Nach diesem spontanen Chasing ging es wieder etwas nach Norden, wo ich bei Obertopfstedt schon die Geburtsstunde von Gewitter Nr. 2 verfolgen konnte. Die Fallstreifen entwickelten sich auch bei dieser Zelle prächtig.
    Um Kirchengel kamen in wenigen Minuten über 10 mm herunter. Hagel brachte die Zelle in nicht erwähnenswerten Mengen und Größen, 'nur' diese Gischt aus Wasser.



    Massive Verstärkung, gegen 17:00 Uhr bei Feldengel:



    Zur gleichen Zeit, mit Blick nach Süden:


    Den Abzug dieser Zelle beobachtet ich dann von zuhause:


    Eigentlich wollte ich jetzt gar nicht mehr rausfahren, da ich mit der Ausbeute schon zufrieden war. Doch wie sagt man so schön? Das Beste kommt zum Schluss -> Gewitter Nr. 3.

    Nach dem Abendessen ging es wieder nach Süden. An einem Aussichtspunkt unweit von Kirchengel konnte man tolle Quellungen und eine Zelle im SO beobachten.



    Richtung SW konnte ich bereits die 'große' Zelle beobachten, die über's Thüringer Becken ziehen sollte.


    Diese Zelle chaste ich letztendlich. Gegen 18:50 Uhr stand ich dann am Rückhaltebecken bei Straußfurt. Der Anblick faszinierte.



    (Pano)




    Andere 'Chaser' kamen dazu...


    Der Niederschlag schiebt sich langsam über das Rückhaltebecken:






    Sturm kam auf, mein Auto wackelte etwas. Die Sicht ging auf Minimum zurück. Einzelne Hagelkörner knallten auf mein Auto. Als es etwas besser wurde, fuhr ich wieder Richtung Straußfurt.


    In Straußfurt gab es Überschwemmungen und viele abgebrochene Äste. Einzelne Bäume hat der Sturm auch gelegt.



    Bei Greußen beobachtete ich noch die Rückseite der Zelle, hier war es sogar nahezu trocken geblieben.



    Danach fuhr ich, mehr als zufrieden (aber auch nachdenklich) zurück. Bei Obertopfstedt hielt ich nochmal kurz an, um mit dieser kleinen Zelle ein letztes Bild an jenem Tag zu machen:


    Abends gab's in einer netten Lokalität noch das eine oder andere Bier. Auf dem Rückweg gegen 23:00 Uhr zog noch ein Gewitter südlich vorbei und brachte noch einige nette Entladungen.
    Was für ein Tag!


    Viele Grüße, Maurice

  • Danke für den schönen Bericht, Maurice!


    An solchen Tagen bleibt man am Besten an einem festen Punkt und wartet einfach ab. Du hattest schöne Sicht auf den letzten Cluster, Struktur habe ich bei mir eher vermisst.

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.