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04.07.2015 I Mittel-TH I Die Gewitternacht des Jahres

  • Markus
  • 14. Juli 2015 um 22:08
1. offizieller Beitrag
  • Online
    Markus
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    • 14. Juli 2015 um 22:08
    • Offizieller Beitrag
    • #1

    Hallo an Alle,

    die Nacht vom 04.07. auf den 05.07.2015 war für mich eine der schönsten Blitznächte hier in Thüringen seit längerer Zeit. Die logistische Planung mit der Verlagerung und Entwicklung der Zellen ging vollends auf. Ich konnte während der ganzen Nacht regenfrei stehen und in Ruhe das Spektakel betrachten.

    An einem der heißesten Tage des Jahres bildeten sich am Abend erste orographisch ausgelöste Gewitter über der Thüringer Rhön, die mit der südwestlichen Strömung langsam nordostwärts wanderten. Zu diesem Zeitpunkt telefonierte ich bereits mit unseren beiden Ronnys. War unser Ex-Erfurter schon gut dran, riet ich dem Jenaer loszufahren, wenn absehbar ist, dass es die Zellen über den Kamm schaffen, was ich selbst noch bezweifelte. Zur Auswahl stand aber auch noch der Cluster der nach Hildburghausen zog, sodass ich mich doch zum Aufbruch entschloss.

    Auf der Fahrt bemerkte ich auch erste Quellwolken zwischen Arnstadt und Erfurt, die jedoch erstmal noch etwas Wachstum nötig hatten und gepflegt an mir vorbei ziehen durften ;). Bei Ilmenau positionierte ich mich erstmals um die nördliche Zelle des Verbundes zu betrachten. Während im Süden ständiges flackern vom "Hibu-Cluster" zu sehen war, nahm auch die Zelle vor mir langsam Fahrt auf. Der Cu wuchs zum Cb und etliche Wolkennblitze waren bald im Minutentakt erkennbar.

    Blick auf das Radar:

    Quelle: WetterOnline Mitgliederbereich

    Blick auf die Zelle:

    Ich setzte mich wieder nordwärts in Bewegung. Während der Fahrt auf der A71 nahm die Zelle ebenso wie ich an Fahrt auf - im Minutentakt feuerten ansehnliche Erdblitze zu Boden. Nördlich von Marlishausen bezog ich am Flugplatz Alkersleben Position und konnte einige Wolke-Erde-Blitze ablichten. Über mir war bereits die nächste dunkle Basis erkennbar - interessanterweise sprangen dann nach den Erdblitzen der vorderen Zelle Richtung Erfurt (der Jenaer Ronny war mittlerweile auch dran) Wolkenblitze auf die Basis über mir über (quasi kleine Crawler). Das habe ich bei Lagen mit viel CAPE nach heißen Tagen schon öfters beobachtet - der Standort war somit längst nicht mehr sicher.

    Ich wich zunächst ostwärts aus, bekam auch eine kurze Partie Starkregen ab und fuhr dann wieder südostwärts. Bei Bösleben konnte ich noch einmal kurz halten:

    Ungefährer Standort mit Blick auf die Multizelle nach NNO:

    Quelle: WetterOnline Mitgliederbereich

    Da auch an diesem Standort über mir die nächste dunkle Basis ansetzte und das erste helle flackern darin auftauchte, musste es wieder nach Süden gehen, diesmal nach Wüllersleben und später Witzleben (jeweils IK). Hier konnte ich die Rückseite des nördlich abziehenden Clusters beobachten und einige Blitze aufnehmen. Die Wolkenblitze waren dabei oftmals nicht weit weg:

    In der Zwischenzeit hatten sich vom Hibu-Cluster nach Westen versetzt neue Zellen gebildet, die über den Kamm eine gewisse Linie nach Nordosten bildeten. Nun stand ich genau zwischen dem Cluster und der sich bildenden Gewitterlinie nach Westen/Südwesten. Es flackerte nun in allen Himmelsrichtungen. Vom nördlich abziehenden Cluster waren noch einige Wolkenblitze zu sehen, die Erdblitze verschwanden zunehmend im Niederschlag. Nach Westen gab es 2 Zellen, die bald wundervolles CG-Lightning (Cloud-to-gorund-Lightning, also Wolke-Erde-Blitze) präsentieren und im Süden flackerte die Südspitze der Linie fröhlich vor sich hin.

    Radarbild mit meinem ungefähren Standort (roter Punkt):

    Ich baute das Stativ auf und entschied mich nach Westen zu halten. Wolkestrukturen, Niederschlag und wiederholte Erdblitze deuteten darauf hin, dass hier die stärksten Entwicklungen zu erwarten sind. Was gibt einem Chaser ein schöneres Feeling als trockenen Fußes in warmer Luft zu stehen, ständiges grummeln zu hören und ein so solch tolles Feuerwerk fabriziert wird:

    Meine beiden Favoriten:

    Übrigens ist bei dieser Aufnahme beim linken Blitzschlag unten kein Tropfen auf der Linse. Es handelt sich um eine sich ausbreitende Fallböe (Downburst) im Niederschlag, die auch gut auf der nächsten Aufnahme zu sehen ist:

    Nach dieser Aufnahme setzte langsam der Niederschlag ein. Ein Stück südwärts brachte mich an den Ortsrand von Stadtilm in Richtung Hohes Kreuz ins Trockene. Hier war der aktivste Teil der entstandenen Linie zu finden, den ich nur kurz trocken erleben konnte und abgesehen davon die Blitze immer näher einschlugen:

    Radar:

    Ein weiteres Mal ging der Weg nach Süden bzw. OSO in Richtung Rudolstadt. An der Rückseite des nun entstandenen Clusters konnte ich bei Sundremda (SLF) nochmal mein Glück versuchen. Hier waren dann meist Crawler und Wolkenblitze anzutreffen:

    Die A71 war mittlerweile wieder aus dem Cluster raus - und wenn man eh im Fieber ist, muss man natürlich noch dran bleiben. So verschlug es mich noch bis nach Weißensee nördlich von Sömmerda wo dann die wirklich letzten Blitze abgelichtet wurden. Und da der Großteil aufgrund der Distanz im Niederschlag versteckt war und die wenigen Crawler nicht so ansehnlich waren, gibt es dieses Exemplar stellvetretend für den Abschluss dieser tollen Nacht:

    Markus

    • Zitieren
  • Chris
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    • 15. Juli 2015 um 19:45
    • #2

    Jawohl, ja. Gute Verlagerungstaktik und sicher ein optisch-akustischer Schmaus. Erinnert mich so ein bisschen an meine legendäre Blitznacht vom 2. auf den 3. August letzten Jahres.

    - wetterinteressiert und unwetterbegeistert seit Beginn der 2000er Jahre
    - TSC-Mitglied seit 2007
    - aktiver Chaser seit 2010

    - als Spotter "zur Ruhe gesetzt" seit 2018

    • Zitieren

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