Hallo zusammen!
Gestern stand ja wieder eine Gewitterlage für Deutschland an, auch wenn Thüringen diesmal nicht das Haupt-Zielgebiet sein sollte. Ronny und ich verfolgten ab dem Vormittag das Radar und warteten auf erste Gewitterzellen. Nach dem Mittagessen brachen wir dann in Richtung Sachsen auf, wo es die ersten Entwicklungen gab. Hinter Chemnitz mussten wir erstmal durch den Niederschlag, vorbei an zwei Unfällen (vermutlich durch Aquaplaning). Wieder im Trockenen suchten wir uns einen Standpunkt an der Abfahrt Marsdorf nördlich von Dresden. Wir beobachteten das Regengebiet eine Weile, ein anderer Chaser kam auch noch vorbei. Sehr interessant sah das Ganze allerdings nicht aus.
Wir wurden zunehmend vom entstehenden Cluster eingekesselt, nur noch der Weg Richtung Osten war regenfrei und so fuhren wir die A4 weiter. Auf der Autobahn sahen wir plötzlich eine schöne Böenfront. Abfahren war aber durch eine Baustelle nicht möglich.
Dann sahen wir nördlich von uns den Niederschlagskern einer Neuentwicklung (im Rückspiegel ist auch noch das dunkle Regengebiet hinter uns zu sehen).
Wir hielten kurz an der Abfahrt Salzenforst.
Nächster Halt war bei Weißenberg. Strukturell gab´s hier nichts groß zu sehen, aber wären wir hier überraschend in ein Gewitter gekommen, hätten wir schonmal einen Unterschlupf gefunden, sogar mit geistigem Beistand.
Der Cluster gefiel uns nun strukturell nicht mehr so, und so visierten wir als nächstes den von Süden heraufziehenden Komplex an. Dafür verlagerten wir uns nochmals weiter Richtung Osten und suchten frühzeitig einen Standpunkt bei Reißaus. Von hier aus beobachteten wir die herannahende Zelle, die fotografisch insbesondere schön abgegrenzte Fallstreifen bot.
Als der Regen einsetzte, traten wir die Heimreise an, waren doch alle sächsischen Zellen verclustert und abgeschwächt. Die Ausbeute war ja garnicht sooo schlecht, und so zuckelten wir allmählich zurück nach Thüringen.
ABER … das sollte doch noch nicht das Ende für diesen Tag sein.
Wir hatten inzwischen die Plätze getauscht und so beobachtete Ronny während der Fahrt auf dem Radar zunächst die Saalfelder Zelle, bis sich über Jena erste Regenechos zeigten. Als diese mit Blitzen anfingen, trat ich dann doch etwas beherzter auf´s Gaspedal und wir überlegten uns, wo man sich nochmal schön platzieren könnte. Von weitem sahen wir schon eine ganze Weile die beiden zunächst noch getrennten Niederschlagsbereiche, von hinten durch die tiefstehende Sonne rot eingefärbt. Bei Rüdersdorf befriedigte uns die Sicht nicht und so fuhren wir doch noch bis Hermsdorf-Ost. Kurz darauf gesellte sich auch Marco zu uns und wir bestaunten gemeinsam die sich vor uns aufbauenden Strukturen.
Kurzzeitig baute sich diese Wallcloud (?) auf.
(Panorama)
Gebannt beobachteten wir das Farbenspiel, das sich uns durch den rückwärtig beschienenen Niederschlag bot.
(Panorama)
Nach einer Weile überzeugten uns die Strukturen nicht mehr so sehr und wir wollten uns östlich noch einmal vor die Zelle setzen. Wir trennten uns, Ronny und ich platzierten uns am Geraer Kreuz. Nun sollte der schönste Teil des Chasings beginnen…