November 2022: Vier Jahreszeiten in einem Monat

  • Hallo!


    Noch nie hatte ich einen November mit so vielen unterschiedlichen Eindrücken und gegensätzlichen Kontrasten erlebt wie in diesem Jahr. Satte grüne Landschaften, bunte Blümchen und Sonnenblumen im Schnee - das ist absurd. Als wären die 4 Jahreszeiten komprimiert in einem Monat aufgetreten. Es liegt auch nicht zuletzt daran, dass Niederschläge im September und Oktober der oberflächennahen Vegetation bei unserer gewohnten Trockenheit halfen. Das gelb-braune Bild wandelte sich pünktlich zum Herbst in leuchtendes Grün. Die Vegetation bekam noch einmal sichtbar einen "Schub" und es wirkte, als wäre man im frühen Mai. Dazu gab es im Oktober so warme Temperaturen, dass man noch einen Hauch Sommer spürte. Vom Herbst wenig Spur und recht späte Blattverfärbung hier in Weimar und Umland.


    Fangen wir etwas klassisch an: Nebel und Inversion. Das ist nicht unüblich. Aber dieses überwiegende Grün in der Baumgruppe für Mitte November kannte ich bislang nicht:


    Ein paar Tage später war ich wieder im Kyffhäuserkreis unterwegs. Diese Abendstimmung war schon sehr besonders. Die Kontraste im Bild sind zwar durch den Polfilter verstärkt, aber nicht verfremdet.





    Zwischen den Gräsern blühte vereinzelt die Karthäusernelke. Laut Internetrecherche ist die Blütezeit gewöhnlich von Mai bis September. Ich kenne sie (subjektiv) als Frühlings-/Sommerblume.


    Auf der Wiese am Feldrand gab es jede Menge gelbe Farbtupfer:


    Die Abendstimmung ging nun in blaue Stunde mit Dunst und angeleuchteten Wolken über:



    Auf der Rückfahrt bildete sich flacher Bodennebel, während die blaue Stunde in vollem Gang war:


    Etwas gezoomt:


    Zwei Tage später war ich nach Feierabend am Buchenwald-Mahnmal unterwegs. Hier konnte man schon eher die "klassische" trübe Novemberstimmung vorfinden. Nach Abzug des Niederschlags und der noch immer vorhandenen Inversion am Boden gab es ein gemischtes graues Wolkenbild mit kurzen Lichtblicken.


    Ein paar Eindrücke:




    Der Nebel waberte hin und her. Binnen Sekunden war alles im unmittelbaren Umfeld mal wieder verschwunden:




    ...um dann wieder aus dem Nebel hervorzukommen:


    Ein paar letzte Lichtblicke gab es dann noch:



    Weiter geht es im zweiten Teil :)

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • TEIL 2


    Am 18.11. stand endlich der erste Schneefall auf dem Programm. Durch die letzten beiden Herbstmonate war man subjektiv noch so wärmeverwöhnt, dass weiße Flocken, Winterdienst und kalte Temperaturen irgendwie fern erschienen. Und plötzlich waren sie ganz schnell da.

    Ich machte zusammen mit Birgit eine Tour über Apolda und Artern zurück nach Weimar, um die Wintereindrücke einzufangen.


    Wir staunten bei Oberroßla bei Apolda nicht schlecht, als dort noch Sonnenblumen blühten, die nu eine Schneekappe trugen. Geht es noch gegensätzlicher? Sommer und Winter in einem Bild - absurd.



    Detailaufnahmen:





    Auf der Fahrt nach Norden kamen wir an dieser Allee vorbei, wo das gelbe Herbstlaub im Schnee lag. Ein schöner Kontrast:




    Diese schönen Cirruswolken verzierten uns noch dieses schöne Bild. Schön zu sehen sind auch die "Sommer- und Winterhälfte" am Baum. Die mit Sonne beschienene Seite ist frei, die entgegensetzte Seite trägt noch den Schnee.





    Winterliche Weite:


    In einem Waldstück bei Wiehe konnten wir ebenfalls sehr schöne Eindrücke festhalten. Leise rieselte der Schnee von den Bäumen zusammen mit dem Herbstlaub. Eine großartige Stimmung!




    Die Blattfärbung war hier auch stellenweise noch sehr unterschiedlich. Teilweise (hell)grün, meist gelb und auch schon braun.



    Ein paar Fotoexperimente mit den "Kronenleuchtern" ;)




    Eindrücke der Fahrt von Heldrungen Richtung Kölleda:



    An diesem Hügel mussten wir noch einmal halten. Die Gräser im warmen Abendlicht mit dem zarten Schneekleid boten einen zu schönen Kontrast:




    Während der goldenen Stunde wurde die Landschaft nun mehr in Rottöne getaucht. Die Landschaft war je nach Lage und Beschaffenheit noch mit Schnee bedeckt oder nicht. Das gab schöne Unterschiede:


    Senfblüten mit Schnee:








    Was für eine abwechslungsreiche Woche und Zeit mit unterschiedlichsten Eindrücken, die man teilweise so nicht kombiniert kennt.


    LG
    Markus

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
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  • Klasse Fotoeindrücke, mein Lieber! Man sieht, dass dir die abwechslungsreiche Witterung ziemlich viel Spaß gebracht hat.

    - wetterinteressiert und unwetterbegeistert seit Beginn der 2000er Jahre
    - TSC-Mitglied seit 2007
    - aktiver Chaser seit 2010

    - als Spotter "zur Ruhe gesetzt" seit 2018