Thread Wetter- und Gewitterlage 04. - 06.05.2012

Thread Wetter- und Gewitterlage 04. - 05.05.2012

Lage am Wochenende: Luftmassengrenze bringt Gewitter und Regen

Morgen und Sonntag beschäftigt uns eine Luftmassengrenze, die kühlere Luft im Norden von wärmerer und feuchterer Luft im Süden trennt. Besonders am Samstag bestehen Chancen auf Gewitter, Sonntag vermutlich weniger. Da solche Lagen wohl die unsichersten überhaupt sind (so mein Empfinden und Erfahrung), kann ich generell nur auf Nowcasting verweisen (was hoffentlich Morgen jemand mit übernimmt). Zum groben Ablauf: Auf der kühleren Seite (nach Norden sowie im Übergangsbereich) gibt es Regen, teils schauerartig und vielleicht mal gewittrig. Auf der Südseite, in der labilen Luftmasse, kommt es auch durch den Einfluss einer Konvergenz zur Entwicklung von Schauern und Gewittern. Dabei sind ähnliche Strukturen zu erwarten wie am 02. hinsichtlich der Sturkturen (Einzelzelle -> Multizelle, schnell verclusternd). Starkregen wird die Hauptgefahr darstellen, Hagel ist bei Neuentwicklungen denkbar. Auch einige Windböen bis Sturmstärke sind vorstellbar. Die Verlagerung der Komplexe erfolgt wieder recht langsam.

Am Sonntag verschiebt sich diese Grenze weiter nach Süden, dann dürften wir einen kalten, recht trüben Tag mit Regen genießen dürfen.

Wie gesagt, solche Lagen bieten viel Unsicherheit und Überraschungen. Genaueres lässt sich Morgen erst im Nowcast abschätzen.

Zitat

Synoptische Übersicht - Kurzfrist

ausgegeben am Freitag, den 04.05.2012 um 18 UTC

Markante Wettererscheinungen:
Im Westen und in der Mitte schauerartig verstärkter Dauerregen möglich. In der Mitte und
im Süden teils kräftige Gewitter mit Starkregen möglich. Örtlich Unwettergefahr.

Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
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Aktuell und Nacht zum Samstag... Durch die Zyklogenese über Südskandinavien hat sich
zusammen mit dem Tief über der Biskaya auf der einen Seite und einem Hochdruckrücken über
den Britischen Inseln bzw. über dem westlichen Mittelmeer auf der anderen Seite ein
Viererdruckfeld mit frontogenetischer Wirkung ergeben. Eine Luftmassengrenze liegt dabei
über dem äußersten Norden Deutschlands, der sich im weiteren Verlauf von Norden her die
Kaltfront des skandinavischen Tiefs angliedert. Auf der Südflanke des skandinavischen
Tiefs kommt die Luftmassengrenze bis zum Samstag früh langsam nach Süden voran und
überquert den größten Teil Norddeutschlands. Der weitaus größte Teil Deutschlands
verbleibt also südlich der Luftmassengrenze im Bereich einer mäßig warmen, potenziell
instabil geschichteten Luftmasse. Da es im Zusammenhang mit der o.a. Zyklogenese über der
Norwegischen See zu einer Austrogung kommt, hat sich über Deutschland schon eine
gradientschwache südwestliche Höhenströmung eingestellt. Ein eingelagerter kurzwelliger
Randtrog schwenkt in der ersten Hälfte der Nacht zum Samstag über den Norden Deutschland
hinweg und aktiviert zeitweise die Bodenfront. So kommt es in diesem Bereich auch zu etwas
Regen. Im übrigen Deutschland hat sich die Auslösung von möglichen Schauern und Gewittern
noch schwer getan, da in der Höhe ein flacher Rücken übergreift. Vor allem ab der zweiten
Hälfte der Nacht zum Samstag erreicht dann aber das rückseitige Hebungsgebiet des Rückens
von Südwesten her Deutschland. Dann wird einerseits die Luftmassengrenze erneut aktiviert
und andererseits kommt südlich der Front im Westen und Südwesten schauerartiger oder
gewittriger Regen auf. Der überwiegend skalige Regen im frontalen Bereich ist sehr
wahrscheinlich nicht warnwürdig. Im Zusammenhang mit konvektiver Durchsetzung des Regen
weiter nach Süden hin ist örtlicher Starkregen wohl möglich, wie Cosmo-Modelle zeigen.

Samstag ... Die o.a. Frontogenese über dem nördlichen Deutschland setzt sich weiter fort,
d.h. der Temperaturkontrast quer zur Front verstärkt sich weiter. Dabei verlagert sie sich
langsam nach Süden und erreicht in der Nacht zum Sonntag etwa die Mitte Deutschlands. In
der südwestlichen Höhenströmung ziehen weiterhin flache Randtröge und Keile nordostwärts,
die die Niederschläge im frontalen Bereich, wo sich auch eine flache Welle bildet,
zeitweise verstärken. Schwellen für Dauerregen werden großflächig wahrscheinlich nicht
erreicht, allenfalls im Anstau des Berglands und bei örtlicher schauerartiger Verstärkung
könnten Warnschwellen für Dauer oder Starkregen erreicht werden. In der zunehmend
feucht-warmen Luftmasse südlich der Bodenfront können teils kräftige Schauer und Gewitter
ausgelöst werden. Bei konvektiven Umlagerungen südlich der Bodenfront sind sicherlich
örtlich Starkregenfälle zu erwarten, wenn nicht sogar vereinzelt unwetterartige Mengen.
Eine überregionale Unwetterlage mit organisierter Konvektion ist allerdings nicht zu
erwarten, da die CAPE-Werte zu niedrig sind. Die Werte des prec. waters liegen um 20 l/m².

In der Nacht zum Sonntag kommt es in der Mitte und im Süden zu weiteren, teils konvektiv
durchsetzten Regenfällen, die in den Hochlagen der weiter nördlich gelegenen Mittelgebirge
(Harz, Sauerland) örtlich in Schnee übergehen. Noch weiter im Norden klart es im Bereich
des Hochkeils vielerorts auf, so dass die Temperatur nicht nur am Boden sondern auch im
2m-Niveau in den leichten Frostbereich sinkt.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren im synoptischen Scale ähnlich. Bei der gradientschwachen
Südwestlage ist natürlich die Auslösung von konvektiven Entwicklungen im möglich, aber in
räumlicher und zeitlicher Hinsicht nicht genau vorhersagbar. Entsprechende Prognosen
können daher nur als Signal gesehen werden, und die Nowcastingverfahren treten daher in
den Vordergrund.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. D. Meyer

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Lageupdate 16:30 Uhr

Wie gestern erwähnt, besteht große Unsicherheit in der Kurzfrsitvorhersage von Luftmassengrenzen. Entsprechend gewittert es außerhalb des Freistaats und wir kriegen endlich mal schönen Regen (insbesondere das Thüringer Becken). Das Niederschlagsgebiet ist teilweise konvektiv durchsetzt (vermutlich ein paar Cb's mit drin) und wird auch weiter aktiv bleiben. Entsprechend dürften in den kommenden 6 bis 12h noch einige Millimeter Regen fallen. Mit Gewittern ist kaum zu rechnen.

In der letzten Stunde fielen:

16,2 Mühlberg (!)
6,5 Dachwig
5,1 Erfurt
3,8 Alperstedt

Quelle: DWD

:winken

Markus

Starker Regen bringt Autos auf Autobahnen ins Schleudern

Gotha - Das Regenwetter des Wochenendes hat auf den Autobahnen 4 und 71 mehrere Fahrzeuge ins Schleudern gebracht. Ein Auto überschlug sich zwischen den Anschlussstellen Boxberg und Gotha der Autobahn 4 und landete in einem Rapsfeld. Der Fahrer kam verletzt ins Krankenhaus. Wie die zuständige Verkehrspolizeiinspektion in Gotha am Sonntag mitteilt, sei der Mann angesichts der regennassen Fahrbahn am Samstag offenbar zu schnell unterwegs gewesen. In der Zeit von 9 bis 18 Uhr hätten sich an diesem Tag auf den Autobahnen 4 und 71 elf Verkehrsunfälle ereignet. Dabei seien zwei Menschen leicht verletzt worden. Der Sachschaden habe zum Teil beträchtliche Höhen erreicht. Unfallursache sei in allen Fällen eine nicht angepasste Geschwindigkeit bei starkem Regen gewesen. maz

Regenmengen 6stündig

10,0 Meiningen
6,0 Schmücke
6,0 Neuhaus
2,0 Eisenach

(DWD)

Zitat von Mathias

Halte ich im Kontext für ein Gerücht.

Ich bin mir da genauso unsicher