Am 07.07.2015 ereignete sich wieder ein unwetterreicher Tag, von dem es sich zu berichten lohnt. Am Nachmittag schaute ich auf das Niederschlagsradar und es bildeten sich in Hessen die ersten Gewitterzellen. Diese entwickelten sich sehr rasch und wir (Luise und ich) brachen nach telefonischer Rücksprache mit Markus nach Erfurt auf, um uns dort zu positionieren. Kurz vorm Erfurter Kreuz mussten wir uns dann entscheiden: Schnappen wir uns die Superzellen in Südthüringen oder den Cluster bei Nordthüringen. Da ich noch nie am Rande des Thüringer Waldes zum Chasen war und ich schon immer mal dort Gewitter jagen wollte, entschlossen wir uns, die A71 nach Suhl zu nehmen. Immer wieder schauten wir uns die Zugrichtung der Superzelle auf dem Radar an und planten diese auf der A73 abzufangen. Da wir keine Ortskenntnis besaßen, suchten wir uns erst einmal einen geeigneten Standort für weitere Beobachtungen bei Schleusingen. Vor uns kam nun der riesige Eisschirm der Superzelle zum Vorschein. Und wir staunten nicht schlecht, als der erste Donner zu hören war.
Leider scherte diese Superzelle nicht weit genug in unsere Richtung aus. Wir bekamen nun die ersten Regentropfen ab und setzen uns ins Auto. Ein bisschen demotiviert wollten Luise und ich schon das Chasing für beendet erklären. Daher fuhren wir wieder zurück auf die A73 Richtung Suhl. Kurz vor dem Autobahnkreuz gab es für uns einen kleinen Hoffungsschimmer. Eine neue Superzelle aus Südwesten scherte nun weit genug aus. Daraufhin nahmen wir die Verfolgung auf der A71 Richtung Süden wieder auf. Wir fuhren nun in Richtung der Superzelle die auf uns zuzog. Jetzt fehlte nur noch ein gescheiter Fotostandort, den wir nördlich von Meinigen direkt an einer Autobahnraststätte fanden. Der Blick dort auf die Superzelle war faszinierend. Immer wieder zuckten Crawler über uns hinweg.
Ein ordentlicher Outflow machte uns am Standort zu schaffen. Doch plötzlich war es auf einmal windstill. Die Freude darüber hielt leider nicht sehr lange, da die Meso und der Starkregenvorhang schon ziemlich nah bei uns waren. Wir verliesen nun unseren Standort und begaben uns auf den Rückweg ins sichere Auto. Kaum ins Auto eingestiegen fing es auch schon ordentlich an zu schütten.
Nun verstärkte sich südlich von Meinigen eine neue Superzelle beträchtlich. Daraufhin begaben wir uns nun weiter durch den Starkregen auf der A71 Richtung Süden und machten bei Rentwertshausen Halt. Vor Ort wurden wir schon mit ersten schönen Erdblitzen begrüßt.
Wir hatten Glück und die Superzelle zog südlich an unserem Standort vorbei. Leider wurden wir nicht vom Starkregen verschont. Dieser zwang uns dann nach einigen Blitzaufnahmen wieder, die Flucht ins Auto anzutreten.Nach kurzer Bildersichtung auf der Kamera, traten wir die Heimreise an. Immer wieder gab es auf der Heimfahrt schöne Blitzentladungen von der Zelle über Erfurt zu bestaunen. Daraufhin packte uns noch einmal das Chasingfieber. Da sich die Zelle während unserer Fahrt nach Osten verlagert hatte, platzierten wir uns bei Bucha und versuchten noch ein paar schöne Blitze des inzwischen entstandenen Clusters aufzunehmen, was uns auch schließlich gelang.
Glücklich und geschafft traten wir wenig später dann endgültig die Heimreise an.
