Wetterthread FEBRUAR 2018

  • Glück Auf,


    ich möchte mal ein paar Impressionen aus der letzten Zeit im oberen Erzgebirge zeigen.
    In mittleren Lagen liegen mit Mühe und Not ein paar Krümel Schnee, aber um so winterlicher präsentiert sich der Fichtelberg.


    Eisnebelhalo´s konnte man mehrfach erleben, diese Aufnahme entstand bei der Grenze zur CZ, kurzzeitig waren die Reflektionen sogar nur ein paar Meter vor mir sichtbar.




    Mehrmals konnte ich tolle Sonnenaufgänge erleben, ich zeige mal diesen hier.



    Und vor 2 Tagen war es auch relativ frisch im Schatten :) , bei Marienberg OT Kühnhaide wurden -19,5 Grad gemessen, wobei das flächig kein Maßstab ist.
    An meiner Wetterstation waren es -12,5 Grad (an der Haustür ´nur´ -9 Grad).
    Jedenfalls hab ich auf der Rückfahrt vom Fichtelberg an der Pöhla gehalten, denn man konnte schon teils von der Strasse, die mit Schnee & Eis bedeckte Flußlandschaft sehen.



    Das war´s.


    Gruss,Norbert

  • Arctic Outbreak ist angekündigt, wenn man auch noch nicht genau sagen kann, wie kalt es wirklich wird...



  • Hallo Leute,


    heute nachmittag gabs wieder mal Halos zu sehen...leider war ich bei den deutlichsten Erscheinungen gerade beim Arzt. Außerdem hatte ich leider meine DSLR nicht dabei und so ist die Qualität nicht ganz so pralle. Aber man erkennt, was gemeint ist.... :grins




    Halo in Jena-Boitenberg



    Halo Boitenberg


    Halo bei WInzerla


    Halo Winzerla




    Gruß


    Kay

  • "Sudden Stratospheric Warming" - Kommt der "Dejà-vu-Winter"?
    Datum 21.02.2018


    Der Spätwinter kommt nochmals richtig in Fahrt und lässt Deutschland frieren. Ab Sonntag herrscht nahezu landesweit Dauerfrost. Die Ähnlichkeiten zum Spätwinter 2013 sind dabei deutlich zu erkennen!


    Betrachtet man die aktuellen großräumigen Bedingungen in der unteren Stratosphäre zwischen 20 und 25 km Höhe als auch in bodennahen Atmosphären Schichten über Europa, so gibt es derzeit eindeutige Signale für eine tief winterliche Witterungsperiode in weiten Teilen Europas in den nächsten Tagen. Dies lässt Erinnerungen an den Spätwinter 2013 aufkommen, in dem ein markanter Kaltlufteinbruch für einen sehr kalten Februar und März sorgte. Ähnlich zu damals wirkt sich derzeit in der Höhe das meteorologische Phänomen des "Sudden Stratospheric Warming" aus. Im Winter erreichen die Temperaturen über der Arktis in 20 bis 25 km Höhe normalerweise Werte um -70° C. Im Sommer sind es noch ca. -30°C. Im Normalfall bildet sich in der Stratosphäre eine Kreisströmung gegen den Uhrzeigersinn aus. Dieses System ist auch unter dem Begriff stratosphärischer Polarwirbel bekannt und kann auch als ein großräumiges Höhentief angesehen werden.


    In der vergangenen Woche kam es in der unteren Stratosphäre zu einer kräftigen plötzlichen Erwärmung, dem "Sudden Stratospheric Warming". Die Temperaturen im genannten Höhenniveau stiegen teilweise über 24 °C an (vgl. Graphik 1 vom ECMWF). Erwärmt sich die Stratosphäre plötzlich sehr stark, wie im aktuellen Fall, schwächt sich der Polarwirbel ab. In manchen Fällen spaltet er sich auch in zwei Äste (Splitting), bricht komplett zusammen oder die Kreisströmung dreht sich sogar um. Derzeit kann ein markantes Polarwirbel-Splitting beobachtet werden (vgl. Graphik 2 der FU Berlin). Das Splitting oder der Zusammenbruch des Polarwirbels hat mit einer zeitlichen Verzögerung Auswirkungen auf die Verhältnisse in tieferen Luftschichten. Oftmals stellen sich dann blockierende Wetterlagen ein, wobei hoher Luftdruck vom Nordatlantik über Skandinavien bis nach Westrussland reicht (vgl. Graphik 3). Dabei schwächt sich die die meist über Europa vorherrschende westliche Strömung ab und dreht sich über Mitteleuropa auf östliche Richtungen. Mit dieser östlichen Strömung gelangt die Kaltluft, die sich im Bereich der Hochdruckzone über Nord- und Osteuropa ansammelt, in abgeschwächter Form schließlich auch nach Deutschland.


    Mit Eintreffen der eisigen Festlandsluft aus Sibirien fallen die Temperaturen in Deutschland ab Sonntag in den Keller. Tagsüber wird nahezu landesweit Dauerfrost vorherrschen. Nachts dominiert mäßiger bis strenger Frost mit Temperaturen bis -15 Grad, über Schnee auch darunter. Atlantische Tiefdruckgebiete müssen aufgrund der Blockierung eine südliche Bahn über den Mittelmeerraum einschlagen oder aber weit nördlich über das Nordmeer ausweichen, sodass die Zufuhr milderer Luft vom Atlantik unterbunden wird.


    Ähnliche Bedingungen wurden auch im Januar und Februar 2013 beobachtet. Damals trat sogar zweimal das Phänomen der plötzlichen stratosphärischen Erwärmung auf. In der Folge kam es ebenfalls zu einem Polarwirbel-Splitting. Am Boden breitete sich nachfolgend analog zu diesem Jahr hoher Luftdruck von den Britischen Inseln bis nach Russland aus (vgl. Graphik 4). Gleichzeitig wirbelte auch ein Tief im Mittelmeerraum. Am Ende konnten wir auf einen eisigen März zurückblicken, in dem die negativen Temperaturabweichungen im Vergleich zum vieljährigen Mittel zwischen 2 und 5 Grad betrugen.


    Grundsätzlich handelt es sich bei dem Phänomen des "Sudden Stratospheric Warming" um ein kurzzeitiges Ereignis. Der sehr plötzlichen starken Erwärmung folgt meistens auch wieder eine sehr schnelle starke Abkühlung. Da die Elemente wie Luft oder Wasser träge bzw. sehr träge sind, kann sich der Normalzustand der unteren Atmosphäre, wie eingangs beschrieben, zum Boden hin aber nur etwas langsamer einstellen.


    Ob der Kälteeinbruch ab dem kommenden Wochenende der Auftakt zu einer längeren frostigen Periode ist oder doch nur eine kurze hochwinterliche Episode von etwa einer Woche bleibt somit abzuwarten.


    Dipl.-Met. Lars Kirchhübel


    Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 21.02.2018



    Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • Moin moin Loni,
    denke mal es sind so kleine Eisnadeln (?), warte ich auch schon drauf zwecks Eis(nebel)halos.
    Die Eiskristalle entstehen durch Resublimation, also den direkten Übergang vom gasförmigen in den festen Zustand.
    So kann sich auch Raureif bilden, oder die wunderschönen Eisblumen, gleiche Ursache...
    Im Wetterschlüssel ist es ww=76
    LG aus Neuhaus
    Rüdiger

  • Das Lesestück des Tages mal wieder von Jens Hoffmann in Bestform:



    Ganzer Text: https://www.dwd.de/DE/fachnutz…_syn_ueb_mittelfrist.html

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • Der Wasserdampf in den oberen Luftschichten gefriert und es schnieselt trotz wolkenlosem Himmel.

    Da liegt ein Missverständnis vor. Was bei dir "schnieselt" (schneegrieselt?) sind die feinen Eisnadeln/-kristalle die durch den bodennahen Stratus ausgelöst wurden. Die Eiskristalle aus den oberen Luftschichten sind das nicht gewesen. Es herrschte heute Morgen Nordostanströmung und demnach warst du wohl auch im Lee des Anstaus (Brocken war ja im Eisnebel).

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • Da liegt ein Missverständnis vor.

    ich habe mich mißverständlich ausgedrückt, um mich kurz zu fassen, denke ich.


    Wir sind ja schon auf 420münN, zwischen zwei 500ern im Süden und Norden.
    Zwischen unseren beiden Hausbergen hängt immer ein wenig feuchte Luft durch Bach und Wald. Morgens steigt die Feuchte auf, über die Bergspitzen zieht kalter Wind, der Dunst gefriert und es kommen kleine Schneeflöckchen herunter. Alles was über mir ist, ist halt für mich eine "obere Luftschicht" ;)
    Es hätte vielleicht heißen sollen:


    in der Luft über dem Berg?

  • Ich habe gestern auf meinem Heimweg extra einen kleinen Umweg gemacht um wieder einmal diese gerade bei Ostwind
    wunderbar exponiert liegende Freifläche mitzunehmen - hat alles gepasst für optimales Schneefegen:
    Böen bis Windstärke 8, minus 7°C und relativ trockene Luft...




  • Danke - ja der Kollege hat sich wunderschön übers Land geschlichen, statt Eis(nebel)halos ab dem Vormittag
    immer wieder leichtes Irisieren am Cumulus... LG!

  • Alles was über mir ist, ist halt für mich eine "obere Luftschicht" ;)

    Ah, ich verstehe.
    Obere (oder höhere) Luftschichten sind für mich die Schichten direkt unter der Tropopause, quasi das obere Wolkenstockwerk.
    Der Brocken ist ja gerade mal im Niveau von 850 hPa ;)

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • Auf die Schnelle ein paar Bilder von heute Morgen, war einkaufen - und als ich dann die ersten zarten Stratus undulatus laconousus sah bin ich dann erst einmal in die entgegensetzte Richtung gefahren um freien Blick zu haben, war fantastisch.
    Und innerhalb von 15-20 min vorbei....





  • WOW! Da fällt die Kinnlade auf dem Boden!

    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.