Liebe Gemeinde,
nun ist der Report endlich bereit, um gepostet zu werden.
Da ohnehin viel Zeit in die Sichtung der Bilder geflossen ist, kann ich nun auch noch eine geografische Analyse der Chasingpunkte vornehmen.
So könnt ihr zu den einzelnen Orten die perspektivischen Satellitenbilder betrachten. Viel Spaß.
Durch den Tipp von Ronny fuhren wir getrennt voneinander nach Mörsdorf (Stadtroda), wo sich eine Zelle mit südöstlicher Zugrichtung ausbildete.
Ronny rief mich an und berichtete, dass er inzwischen in Lederhose sei. Da hatte mich die sich formierende Böenwalze schon lange überholt.
Dann ging es auf die A4; über das Hermsdorfer Kreuz dann auf die A9 Richtung München. Ich überholte Ronny in Lederhose und die Böenfront zwischen Triptis und Dittersdorf.
Jetzt wurde es spannend. Als ich in den Rückspiegel sah, konnte ich mein Glück kaum fassen, eine so ästhetische Front ist mir seit Jahren nicht unter gekommen.
Folgende Bilder sind im westlichen Ortsausgang von Dittersdorf entstanden (fortan ging alles wahnsinnig schnell; Chasingpunkt 2; 17.05 Uhr
Hier die Geodaten:
50°38'37.39"N
11°48'39.95"E
Ganze 7min später (17.12 Uhr) hielt ich dann am südlichen Ortsausgang von Dittersdorf auf einem Feldweg, um das erstaunlichste Panorama des Jahres (für mich zumindest) zu machen.
Ich habe in meinem Leben noch nie so ein Grollen gehört. Jeder kennt das tiefe, um nicht zu sagen scharfe, Krachen nach einem nahen Blitz. Doch hier war es anders. Man steht vor der gewaltigen Shelfcloud, sie nähert sich unaufhaltsam ... als sei ihre Lücke zwischen Böenfront und Erdboden ein riesiger Schlund, bereit alles zu vereinnahmen. Aus diesem Maul grollt es voluminös und blechern (als würde man einen Stein in eine große Tonne werfen oder auf einem Bühnenboden aufstampfen).
Hinzu kam, dass die zwei abgebildeten Blitze "zufällig" bei einer Verschlusszeit von 1/125 (!!) während der Aufnahme des Panos mitgeschnitten wurden. Ich musste sie lediglich nochmal im Kontrast verstärken.
Hier die Bilder (Chasingpunkt 3):
Hierzu auch nochmal die Geodaten
50°37'56.96"N
11°48'50.37"E
Die Böen wurden so stark, dass ich Mühe hatte meine Autotür aufzubekommen. Als ich abermals aufbrach, war Ronny schon längst in Triptis und hatte den Durchzug der Böenfront dokumentiert.
Ich fuhr noch ein kurzes Stück vor der [Böenfront] bis nach Oettersdorf vor Schleiz (4min). Dort bog ich im Norden des Ortes in eine verlassene Landstraße, welche sich als optimaler Chasingpunkt herausstellen sollte (4+5) (17.16 Uhr).
Hier ließ sich die Front dann mit aller Kraft östlich von mir aus. Es regnete nur kurz und der Ort erwies sich als perfekt, um neben den Niederschlagskern zu fotografieren:
Hier die Geodaten:
50°36'17.97"N
11°49'34.42"E
Danach verstarb die Zelle auch alsbald. Einige entfernte Donnerschläge waren noch zu vernehmen. Ich traf noch ein Ehepaar, welches sich das Gewitter aus dem Auto heraus ansah. Man unterhielt sich über die Natur und Wetterereignisse - Klasse! Ich telefonierte mit Ronny und wir verabredeten uns in Mörsdorf (Chasingpunkt 6):
Es erfolgte eine kurze Evaluation in Bild und Ton, sowie noch einige letzte Bilder...
War das himmlisch!
Hier noch geografische Übersichtsbilder der Tour
Niederschlagsradar der Stunde:
Quellenangabe Niederschlagsradar : www.wetteronline.de
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit
Herzliche Grüße
Marco