08. - 14.02.2021 | Rekordschneefall Jena

  • Where to start? Eigentlich haben Florian und Marco ja schon alles aus Jenaer Perspektive gezeigt bzw geschrieben. Da ich alles aus einem Nahverkehrs-Geek/Skifahrer-Blickwinkel aufgenommen habe, hoffe ich trotzdem auf etwas verbleibende Abwechslung. Am Ende des Tages sind es ja doch irgendwie die individuellen persönlichen Impressionen die zählen … und die sind bei mir, wie sicher bei den meisten von Euch extrem intensiv gewesen.


    Fangen wir an wie es dazu kam, dass ich eine Woche höchsten Wintergenuss im Thüringer Flachland überhaupt genießen konnte. Nachdem ich nun wieder im dt Gesundheitssystem bin, hatte ich entschieden meine Varizen-Laser-OP (leichter Eingriff, kein großer Deal … you can google it ;-)) Anfang Februar zu machen. Da ich bereits gute Erfahrungen in Jena gemacht hatte, bin ich beim selben Arzt geblieben. Weder wusste ich, dass ich danach eine Woche krank geschrieben sein würde zum Zwecke möglichst intensiver Bewegung (idealerweise outdoors), noch wie das Wetter in dieser Woche wohl sein würde.


    Well, well, well. Was kam hatte ich in meinen kühnsten Träumen nicht auf dem Schirm. Zwar deutete sich bereits in der Vorwoche die Grenzwetterlage an, allerdings war bis zum eigentlich Event-Wochenende nicht wirklich klar wo die Magic happen würde. Sogar Hamburg (wo ich alternativ schnell in meine neue Bude zum 'Wintergucken' hätte fahren können) war lange nicht aus dem Rennen. Am Ende schien es auf südliches Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, nördliches Hessen und Thüringen rauszulaufen. Westsachsen vielleicht noch. Auf jeden Fall war plötzlich zumindest Hoffnung auf ein winterliches Intermezzo vorhanden, was nach fast 10 Jahren mehr als nötig schien.


    Das krasse an der Grenzlage war, dass der Unterschied zw kalter Ostluft unten und warm-feuchter Südluft oben heftiger nicht hätte ausfallen können. Meteorologisch ein extremer Leckerbissen, aber wie oft bei solchen Lagen ist das Bust-Potenzial hoch. Wenn es hingegen mit Schnee klappen sollte waren die Aussichten mit (mind) einer Woche feinstem Dauerfrost ideal. Der Samstag sollte jedoch im Ostthüringer Raum erstmal die Bust-Tendenz bestätigen. 5-7cm bis Sonntagmorgen, die dank Saharastaubschicht zwar interessant aussah, aber definitiv kein übermäßiges 'Excitement' bei mir auslösen konnte. Zumal es nicht einmal genug zum Skifahren auf Jenas Bergen war.


    Ironischerweise hatte Janek in Leipzig, wo es Samstagabend noch kaum geschneit hatte, die Flinte just zu jenem Zeitpunkt in den Sand geworfen. Nun tendiert er zwar - wie ich auch - die Erwartungen grundsätzlich niedrig zu halten, aber trotzdem hat sein meteorologisches Wort zumindest für mich immenses Gewicht, sodass ich mich mit den paar Samstags-Zentimetern schon abgefunden hatte :P Dass es just nach Janeks Sa-Abend-Email in Leipzig richtig anfing zur Sache zu gehen, hat mir zumindest für den weiteren Verlauf dann doch nochmal Hoffnung gegeben. Und Janek musste später auch anerkennen, dass er wohl etwas vorschnell die Lage abgeschrieben hatte. Immerhin 12cm schon mal in der Nacht zum Sonntag in good old Schneeloch-Leipzig.


    Und genau, es gab ja noch das sich im Alpenlee entwickelnde Randtief in der Nacht zum Montag. Die Modelle blieben erstaunlich 'bullish' was diesen eigentlich harmlosen Wirbel anging. Nur ich konnte mir, trotz unterschwelliger Hoffnung auf was Großes, eine Wette dagegen nicht verkneifen. Hätte es am nächsten Tag für einfaches Skifahren gereicht wäre ich letztlich zufrieden gewesen. Das Tief ließ sich Zeit, bestätigte aber spätestens am frühen Abend dass die vorhergesagten Niederschlags- und damit Schneemengen vielleicht realistisch sind. Auch wenn man zu diesem Zeitpunkt nicht wusste wo nun die grösste Ladung runterkommen würde. Die Zugrichtung war so, dass einige Ecken genau in der Zugrichtung der Okklusion liegen würden, die zumindest aus sonntäglicher Modellsicht über Westsachsen ziehen sollte.


    Gegen 22:00 kam die erste Welle durch, und die Schneeintensität bei dann permanent unter -8°C am Boden war einfach nur mind-boggling. Hatte ich so noch nie erlebt. Durch den bereits schwächelnden Wind in Jena zu der Zeit, hat es teilweise einfach nur Schnee vom Himmel geschüttet. Da deutete sich bereits an, dass es wohl recht spektakulär zugehen könnte. Die erste Welle hat sicher schon knapp 10cm 'hingerotzt' ;-) Dann war die Frage wo die schleifende Okklusion letztlich wirklich aufschlagen würde, und ab 1 bis 2 Uhr am Morgen sollte klar sein, dass Jena und Weimar wohl ideal getroffen werden. Am Ende also doch etwas westlicher, allerdings war Erfurt schon zu westlich und hat deutlich weniger Zuwachs bekommen. Es gab dafür dort am Vortag bereits das doppelte von Jena, insofern vllt ein bisschen 'regression to the mean'.


    An Schlaf war nicht zu denken, auch wenn ich es ab 3 Uhr morgens gelegentlich versucht habe. Die Niederschlagsintensität zw 1 und 4 Uhr morgen hatte sich locker im ww75er Bereich eingepegelt (sehr starker Schneefall in den Meteo-Synops). Draußen sah es immer Unwirklicher aus und am liebsten hätte ich einfach nur das Haus verlassen und wäre draußen rumgetobt. Immerhin gab es im TSC-Chat auch zu dieser Zeit ein paar Gleichgesinnte. Nachdem ich die ersten zwei gescheiterten Versuche irgendwelcher Autos aus ihren Lücken zu kommen beobachtet habe, hat es doch noch für 2-3h Schlaf gereicht.


    Am Vormittag ging es aber sofort raus. Aus der Innenstadt wurden 40cm Schnee mit Lineal-Evidenz gepostet, was bei etwas über 30mm Niederschlag als Schnee sehr plausibel war. Interessanterweise waren es im Jenaer Süden ca 5cm weniger, d.h. ich konnte nirgends mehr als 35cm messen (außer auf einer Bank), was freilich den Eindruck nicht im Ansatz gemildert hat. Es war allerdings Indiz, dass das Niederschlagsmaximum wohl irgendwo um Jena-City gelegen haben muss, da selbst Weimar 'nur' 22mm gemessen hat. Ist im Winter aber zugegebenermaßen schwierig. Alle 3 Jenaer professionellen Stationen hatten jedoch über 30mm, d.h. ziemlich konsistent für eine solche Lage (Saaleaue weniger, aber dort scheint es bei Schnee tatsächlich einen trockenen Bias zu geben). Stadtroda ebenfalls mit 30mm: [kachelmannwetter.com/de/messwerte]


    Relativ schnell habe ich im Tagesverlauf realisiert, dass diese Mengen für weite Teile des Thüringer Flachlandes Rekorde bedeuteten, sowohl Gesamthöhe als auch Neuschneemenge. Das hat das surreale Ausmaß nur noch deutlicher werden lassen. Im Traum hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich solche Mengen mal selbst im urbanen (heimischen) Umfeld sehen würde, let alone bei solchen Temperaturen und solchen Aussichten. Dazu eine Woche Freizeit, in der alles bestens dokumentiert werden konnte. Werde immer dankbar für diesen wunderbaren Zufall sein. Dabei selbst minutengenau verfolgen zu können, wie solche epischen Niederschlagsmengen letztlich (auch dynamisch) zustande kommen, und sich dabei Stück für Stück die Schneetürme überall bilden, ist mit einiger Wahrscheinlichkeit etwas was man nur noch als Schneechaser wird erleben können.


    Das habe ich zwar schon im Dezember 2010 nach dem berühmten Weihnachtsevent gesagt, aber zumindest auf den Jenaer Bergen hat der alte Rekord bestand. Dort waren es dank Akkumulation über den Gesamtmonat am Ende knapp über 50cm (im Tal mit 40cm deutlich weniger), während es diesmal im Prinzip überall die gleiche Menge war, von den beschriebenen lokalen, jedoch höhenunabhängigen Unterschieden abgesehen. Dass das damals bereits ein Rekord an der offiziellen Jenaer Station war, ist mir bis vor kurzem nicht bewusst gewesen. Ihn nun mit 45cm bereits erneut übertroffen zu haben ist pretty wyld. Immerhin gehen die Aufzeichnungen der Schneemengen bis 1887 zurück. Dass früh um 7 zur Messzeit gleichzeitig Schneefall-ende war, hat den Rekord sicher begünstigt, da am darauffolgenden Dienstag bereits 4cm gesackt sind. Di-NaMi habe ich auf der angrenzenden Wiese sogar nur noch 37cm gemessen (die Station dann 35cm am Mittwochmorgen).


    Alles in allem war es eine Woche voll mit Endorphinen und permanentem Einsaugen der Eindrücke. 3x Skifahren, 2x Radtouren, 1x Wandertour mit Florian. Perfection! Für Jemanden der als Stöpsel schon jeden cm Schnee gefeiert hat, war das hier zweifelsohne ein Lebenshöhepunkt der im Gedächtnis bleibt.


    Gekrönt wurde die Woche übrigens durch nochmal 7cm Neuschnee in nur 2 Stunden an der Warmfront am darauffolgenden Montag. Diesmal nicht in Jena, sondern im schönen Hamburg, was trotz des Wissens um dessen Kurzlebigkeit ein weiteres Highlight war. Dass das der Startschuss für eine fast einwöchige Episode mit Februar-Wärmerekorden sein sollte, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Erwartet hatte ich auch das ganz sicher nicht. Sind halt nicht umsonst Extremereignisse :-) Die Wärme hat zweifelsohne den strangesten Schlusspunkt unter diesen monumentale Wettermonat gesetzt. Auf diese Art kann einem noch jeder Lockdown-Light egal sein, auch wenn ich denjenigen die Arbeiten mussten (insbesondere in der Pflege) selbstredend nicht beneide. Meine grösste Hochachtung für Alle die hier Riesenaufwand betrieben haben, um für andere da zu sein.


    Okay, genug gepinselt. Once-in-a-lifetime Events erfordern halt ein paar länglichere Reflexionen. Anschließend meine Bilder, mit erwähntem Fokus auf Wald und Tram 8)


    Liebe Grüße,

    KarSteN



    Sonntag, 07.02.2021


    Meine 'Referenz-Messwiese' auf der Wöllmisse am Sonntag mit 7cm Sahara-Schnee



    Montag, 08.02.2021


    Das erste Bild am Montagmorgen von der noch fast unbefleckten Nebenstraße im Lobedaer Wohngebiet.


    Ca 35cm frisches Puder. Kannte man bis dahin halt nur aus TV-Berichten ...


    Dann ging es auf die Bretter, was bei 150-200m Höhenunterschied die es erstmal zu überwinden gilt gar nicht so einfach ist im Tiefschnee.


    Oben angekommen (Wöllmisse) musste fleißig gespurt werden, was dank feinstem Pulver Riesenspaß gemacht hat (ohne nasse Schuhe)


    Wieder an der 'Referenz-Messstelle' angekommen, und jetzt ca 41cm nicer frischer weißer shice ;-) ... ca 35cm Neuschnee demnach. Man beachte den seit 2010 angebrachten Vermerk von 50cm ... wohlgemerkt an exakt gleicher Stelle. Hier der Beweis: [www.karstenhaustein.com]


    So stellt sich die Hütte einen Tag später dar. Keine 2010er Ausmaße, aber darum ging es beim heurigen Event ja auch nicht.


    Später dann bereits vorhandene Spuren Richtung Steinkreuz. Sehr feines Fahren. Und literally wie im Märchenwald.


    Der Nahverkehr natürlich eingestellt. Die wichtige Strecke zum Klinikum war dank dieser Technik Dienstagfrüh aber wieder befahrbar.



    Dienstag, 09.02.2021


    Die Nebenstraßen weitgehend sich selbst überlassen. Aber wenn man gesehen hat, wie sich der Winterdienst in den Städten den Arse aufgerissen hat, sollte man sich über solche Lappalien nicht beschweren. Außerdem sieht es einfach nur genial aus ;-)


    Dank des pausenlosen Einsatzes des JeNah'er Winterteams, konnte ich Dienstag das Stadtzentrum selbst in Augenschein nehmen.


    Hier wurde schon 'weggeraspelt', aber noch nicht enteist. Daher eher Fussgängerzone statt Tram-Reservat.


    An der zentralen Umsteigestelle am Holzmarkt waren die 'Raspeltruppen' gerade eifrig dabei sich durch den Schnee zu wühlen.


    Das ist sie: Die 200 Jahre alte Jenaer Referenzstation am Schillergässchen. Bild nur durch den Zaun. 37cm habe ich auf der zugänglichen Wiese nebenan gemessen, was die Glaubwürdigkeit der offiziellen Messung voll bestätigt hat (35cm am darauffolgenden Morgen).


    Planetarium in ungewohnter Erscheinung.


    Im Damenviertel diese Reihe auch 36h später noch unberührter Autos. Das hat schon was von Movie-Scene.


    Gleich noch ein Bild aus derselben Gegend hinterher. Alpine Stimmung zum Sonnenuntergang in der Stadt.


    Wie schon 2010, kam auch heuer die alte Gotha-Traditionstram wieder zu ehren um die freigekratzten Schienen richtig frei zu fahren. Die Achslast und Bodenfreiheit dieser Teile ist eben doch etwas höher. Am selben Abend konnte der Tramverkehr Richtung Jena-Nord wieder aufgenommen werden.


    Ein Teil der Flotte hat die Nacht zum Montag im alten Depot verbracht. Ein Anblick den man nur in der Stadt so zu sehen bekommt.


    Insgesamt 8 Bahnen schlummern hier seit mindestens 2 Tagen vor sich hin und harren ihrer Ausbuddelung.


    Dieses Bild habe ich weniger wg des bunten Hauses, als vielmehr wg des Knirpses neben dem Schneeberg aufgenommen. Wenn der/die Lütte groß ist, wird er/sie ganz sicher von den viiiiiieeeeel höheren Schneemengen während der Kindheit berichten. The funny thing: It would be true :-D


    Wie schon von Marco gezeigt als es noch ganz frisch war am Tag zuvor, konnte auch ich an diesem fast schon epischsten aller Jenaer Winterbilder nicht vorbei.


    Der Platz vorm jetzigen Kultur- aka ex-Saalbahnhof im letzten Licht des Tages. Meine Finger haben übrigens ob der nun bereits herrschenden zweistelligen Minusgrade schlapp gemacht. Es wurde pretty 'nippy'.


    Relativ neue Perspektive da der Intershop-Neubau erst seit ein paar Wochen entkleidet ist.



    Mittwoch, 10.02.2021


    Dann wieder ein herrlicher Tag auf den Brettern. Hier Wöllmisse Richtung Luftschiff. Und der Haube verbergen sich Schneemann-Reste vom Januarschnee.


    40cm auf dem Tisch auch am dritten Tag nach der großen Neuschneesause.


    Ein paar mehr Spuren sind mittlerweile auch vorhanden. Der Märchenhafte Gesamteindruck nach wie vor intakt.


    Drackendorfer Park neben dem Uni-Klinikum zum Tagesausklang. Zu dieser Zeit hat es recht solide zu schneien begonnen, was das Tüpfelchen auf dem Tages-i war.



    Donnerstag, 11.02.2021


    Diesmal ging es mit dem Rad in die Stadt, was sich als erstaunlich 'machbar' rausstellen sollte. Unterwegs dieser nice' Schneeschauer vorm Kernbergpanorama.


    Die Stelle kommt euch bekannt vor. Die Trams wurden ausgebuddelt und allesamt wieder zum Einsatz gebracht.


    Im Jenaer Paradies am Abend dieser fast schon gemäldeartige Eindruck.


    Eingepackte Rangierlok im Bahnhof Göschwitz.



    Freitag, 12.02.2021


    Freitag ging es mit Florian zuerst auf den Haeckelstein, welchen ich statt des Ausblicks zeige, den ihr in Florians Bilderserie bewundern könnt.


    Im Jenaer Forst gibts offenbar sogar ein Hexenhaus :-)


    Unweit davon der Forstturm, wo wir nochmal Schneehöhe gemessen haben und an Tag 4 auf ca 30 gesackte cm gekommen sind.


    Der Unvermeidliche Blick von der Schweizerhöhe, den es in Marco's Serie in noch schöner gibt. Danach haben Florian und ich nach 4 Stunden wandern versucht uns ein bisschen in der Stadt aufzuwärmen, was bei Lockdown gar nicht so leicht ist, da man nicht mal im Shopping-Center Food verspeisen darf. Das war der einzige Punkt, wo die Pandemie doch ein bisschen ins Kontor schlug. Aber Florian kennt sich aus in Town und wir haben ein warmes Treppenhaus gefunden. Die Uni wäre wahrscheinlich auch gegangen. Tolle Tour jedenfalls. Jederzeit wieder, Flo!



    Samstag, 13.02.2021


    Mit etwas mehr Sonne ging es zur Abschieds-Skitour am ersten Wochenendtag. Recht viel 'Verkehr' und mittlerweile ein brauchbares Netz an Spuren. Hier oberhalb der Kernberge zw Pennicken- und Ziegenhainer Tal.


    Und plötzlich dieser Blick, wenn man mitten von der Hochebene und einem Stück tiefverschneiten Wald kommt. Nun wohnen meine Eltern schon 40 Jahre in Jena (wovon auch ich ein paar in der Stadt zugebracht habe), aber keiner von uns hat den sogenannten Dietrichstein je entdeckt. Dabei ist der 3D Eindruck von dort besser als von den meisten Standard-Spots, auch wenn das in 2D nicht rüberkommt. Wer in der Gegend ist, sollte da mal hochschlendern. Lohnt sich. Gelungenes Finales dieses Skitages.



    Sonntag, 14.02.2021


    Mein letzter Tag vor der Rückreise nach Hamburg mit eindrucksvoller Inversion und Vorboten dessen was unweigerlich kommen würde.


    Die Cirren der Warmfront. Letzter Blick, bevor es Abschied vom Tiefschnee nehmen hieß.



    Montag, 15.02.2021


    Während Hamburg mich mit kaum Restschnee eher trist begrüßt hat, ging es Montagabend mit dem Warmfront-Niederschlag ab.


    Die Alster war zugefroren, was dem ganzen bei zeitweise ww75 'Whiteout' Status verholfen hat. Hier übrigens die Außenalster.


    An der Binnenalster diese seltene Hamburg-Impression.


    Und zum Abschluss ein Bild das den Faden dieser Serie quasi zuende spinnt. Nahverkehr im Schnee. Wenn auch ohne Tram, die Hamburg partout nicht wieder einführen möchte, obwohl es seit Jahrzehnten diskutiert wird. Anyways, frische 7cm zum Abschluss. Auch da schließt sich der Kreis, denn mit 7cm ging es vor über einer Woche los :-)

  • KarSteN

    Hat den Titel des Themas von „Rekordschneefall Jena“ zu „08. - 14.02.2021 | Rekordschneefall Jena“ geändert.
  • Wow. Das ist derart umfangreich dokumentiert, dass ich nochmal wiederkommen muss, um die zweite Hälfte anzuschauen :D grandios vor allem die Nahverkehrsbilder. Fast lustig, dass wir uns dabei nicht über den Weg gelaufen sind:thumbup:LG Marco

  • Schöner Bericht! Ich musste bei deiner Beschreibung der Anfangsphase über Thüringen etwas schmunzeln... bin gefühlt auch alle 30min zum Fenster um zu checken ob es denn auch wirklich noch schneit. :D Am Montagmorgen (8.2.) auch gleich um kurz vor 6 nochmal wach gewesen (auch weil unser Kater bei den Verhältnissen die Nacht lieber drinnen verbringen wollte und mittlerweile wie ein alter Mann schnarcht), die folgenden Tage ging es dann aber mit der Begeisterung...


    Zitat

    Diesmal ging es mit dem Rad in die Stadt, was sich als erstaunlich 'machbar' rausstellen sollte.


    Wirklich erstaunlich, aber vermutlich auch mit passenden Reifen. Ich hatte mich im Januar mal in ein kleines Schneetreiben begeben, ohne Schutzbleche und mit der Einstellung "Wie schlimm kann es schon sein, ist ja eh alles gefroren". Gecrasht bin ich nicht, aber für Fahrer und Ausrüstung war es dennoch nicht unbedingt wiederholenswert... ^^


    Hatte bisher auch gar nicht so sehr auf dem Schirm das Jena so ein "Wanderparadies" ist, kann man sich mal merken... Hier ist man zwar auf dem Land, läuft aber meistens auf Dauer ziemlich langweilige Feld- oder Verbindungswege.


    VG, Felix

  • Es muss etwas besonderes, nahezu extrem seltenes geschehen sein, dass KarSteN einen ausführlichen Bericht im Forum schreibt!


    Und da es dein erster Bericht aus Thüringen im Forum ist, möchte ich dich herzlich bei uns willkommen heißen 8)


    Umso intensiver und unwirklicher genießt man solche seltenen und einmaligen Ereignisse, das kann ich nur unterschreiben.


    Aber ernsthaft ist dein Bericht ein Genuss, gibt er doch genau die Gefühle wieder, die wir alle hatten. Und ich finde ebenso dass deine Bilder das vorhandene Portfolio meiner Lieblingsstadt gut ergänzen.


    Btw fand auch Jens Hoffmann wieder die passenden Worte zum Event:


    1. Vorsitzender Thüringer Storm Chaser e.V.
    ESSL Voluntary Observer Person (Qualitätslevel QC1) (European Severe Storms Laboratory)
    Weitere Mitgliedschaften: Member of AMS Weatherband · Premium Advanced Spotter (Skywarn Deutschland e.V.) · Arbeitskreis Meteore e.V.

  • Markus : Etwas sehr besonderes indeed. Wünschte ich könnte öfter solche Berichte verfassen! Was lange währt ... 8)
    Jens Hoffmann bringt es perfekt auf den Punkt. Merci fürs Verlinken. So, jetzt nur noch der Blogeintrag. Immerhin, Paper-Review gerade submitted :)


    Felix L. : Ich glaube ich bin gefühlt aller 5 Minuten ans Fenster, jeweils im Wechsel von einer zur anderen Seite. Das geniale war (wie sicher bei euch allen), dass absolute Stille geherrscht hat. Der Sound vom in Massen herunter rieselnden Schnee war atemberaubend genial. Werde ich nicht vergessen.


    Fahren ging am besten auf Fusswegen wo nur drauf gelaufen worden ist. Das war die perfekte Unterlage, selbst steil bergan noch fahrbar. Teil- oder nichtberäumte Straßen hingegen etwas tipsy-turfy. Nicht einmal aufgemault, trotz 20km-Runde den ersten Tag :saint:


    Jena sicher nicht die schönste Stadt (im traditionellen Sinne ... so wie EF oder Lpz ... no shade pls!), wandertechnisch aber ein Paradies. 20min egal in welche Richtung und man hat entweder Ausblick oder Natur. Denke die Steilheit der Hänge macht den Unterschied. Schön wandern kann man ansonsten in EF, WE, G (oder eigentlich überall in Thüringen) genauso. Nur halt nicht so universell in alle Richtungen. Nachteil: Man muss immer erst hoch ;) Würzburg ist in Ansätzen ähnlich, wenn auch weniger steil. Kassel fand ich beeindruckend. Der Aufstieg zum Herkules ist ein Traum. Stuggi und Freiburg natürlich nice as well. Und Wuppertal hat ebenfalls was ... alles unter dem Aspekt Stadt mit Bergen bzw Hügeln drumrum. Der Klassiker wäre freilich Hongkong.