Ein schwerer Sturm mit Orkanpotenzial ist in der Nacht vom Sonntag (09.02.) zu Montag (10.02.) zu erwarten! Das auf "Sabine" getaufte Tief zieht am Sonntag vom nordöstlichen Atlantik Richtung Norwegen. Das südlich ansetzende Sturmfeld beginnt am Sonntagabend Thüringen zu beeinflussen. Die Wahrscheinlichkeiten für Windböen über 90 km/h sind verbreitet bis ins Flachland gegeben und werden von den Modellen beständig gestützt. In den Lagen oberhalb 700m sind häufig Spitzen über 102 km/h (orkanartig) und einzelne Orkanböen (über 118 km/h) wahrscheinlich.
Amtliche Unwetterwarnungen: www.wettergefahren.de
Live-Ticker Kachelmannwetter: https://wetterkanal.kachelmann…cker-zu-orkantief-sabine/
MDR Ticker: https://www.mdr.de/thueringen/…hueringen-wetter-100.html
DWD Thema des Tages: https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2020/2/9.html
Zum frühen Montagmorgen (zw. 4:00 und 8:00 Uhr) wird die Kaltfront des Sturmtiefs durchschwenken. Mit der Kaltfront ist ein Böenmaximum zu erwarten. Hier lauern die wirklich fiesen und extremen Böen. Durch den sehr starken Oberwind (1.500m ca. 120-140 km/h, 750m ca. 90-110 km/h), die labile Schichtung, die [definition=95,0]Scherung[/definition] durch die Querzirkulation und dem günstig liegenden [definition=53,0]Jetstream[/definition] mit linkem Ausgang über uns sind gerade mit Schauern und Gewittern herabstürzende Böen oberhalb von 120 km/h möglich.
Maximalböen bis Montag, 06 Uhr:
Quelle: unwetteralarm.com
850 hPa-Wind:
Quelle: wetter3.de
[definition=53,0]Jetstream[/definition] in 300 hPa:
Quelle: wetter3.de
Interessant wird auch, wie sich die Kaltfront in ihrer Form zeigen wird. Möglich ist eine Schauer-/Gewitterlinie als Böenline (Suqall line) oder [definition=64,0]LEWP[/definition] (Linie mit Wellenformen).
Am Montagmorgen dürfte es im Bahn- und Straßenverkehr zu Beeinträchtigungen und teilweise erheblichen Behinderungen kommen.
Hinter der Kaltfront ist im labil geschichteten Trogbereich weiterhin mit Böen zw. 80 und 90 km/h, in Schauern und in den Bergen auch weiterhin oberhalb von 90 - 100 km/h, zu rechnen. Der Höhenwind bleibt weiter stark. In der Höhenkaltluft sinkt die Schneefallgrenze auf bis zu 600m ab. Es wird wiederholt Schauer mit Graupel, Schneeregen oder Schnee geben. Einzelne Gewitter sind auch möglich.
Die Windsituation bleibt auch am Dienstag und Mittwoch bestehen, sodass weiter Böen in Sturmstärke um/über 80 km/h möglich sind, aber wohl nicht mehr verbreitet über 90 km/h oder mehr.
Unsicherheiten bestehen noch mit der Kaltfront am Montagmorgen, die durch kleine Wellenentwicklungen verändert werden kann. Die Windentwicklung wird erstaunlich beständig in den Modellen bereits in den letzten Tagen berechnet. Es bleibt abzuwarten, ob im Detail noch höhere Böen oder weniger starke Böen simuliert werden.
Weitere Updates werden folgen.