Hallo liebe Liebenden,
Die Vorgeschichte zum interessanten Setup kennt ihr ja. Kurz und knapp gesagt: Typische "High Shear, low cape" - Lage mit Südharzoption.
Gegen kurz nach 14 Uhr löste es in Nordhessen (LK Kassel) aus. Das war mein Zeichen, dass die Modelle wieder mal recht hatten. Nun hieß es: Kurz abwarten, Radar beobachten und bereit machen. Gegen 14:45 war ich dann oben am Chasingpoint an der A38 (Scheune).
Der Zellverbund kam näher, aber es war alles ziemlich lange im Dunst versteckt.
Blick nach Westen, auf die Basis der etwas nördlichen Zelle, die sich zusehends abschwächte...
...aber einen "schönen" Tod erfahren hat.
Zwei kurze Zeitraffer
GH011246_1683327050916_001.mp4
GH011246_1683327050916_002.mp4
Währenddessen organisierte sich weiter im Süden ein stabiler Aufwind sogar mit "Hookecho". Die Blitzintensität ließ auch keine Wünsche offen. Immer wieder gab es in dem Bereich schöne Erdblitze zu beobachten. Außerdem ließ die stetig verändernde Wolkenunterkante auf eine ausgewogene Dynamik schließen.
Einige Minuten später fing es an zu tröpfeln und ich beschloss, nach einen letzten Panorama gegen 15:50 weiter nach Südosten zu fahren.
Noch einmal kurz eine Detailaufnahme...
...und ein letzter Blick auf den gesunden Aufwind.
Ich fuhr Landstraße Richtung Dingelstädt. Erstens weil sie schön nach Südosten führt und zweitens, weil ich dort einige passende Chasingpoints kenne. Kurz vor Dingelstädt offenbarte sich mir eine ausgewachsene Wallcloud. Der Blick war gut, konnte aber nicht anhalten, weil es hier ebenfalls schon regnete. Also weiter nach Südosten. Nächstes Ziel war die B247 Richtung Mühlhausen (Lange Mark).-Viele Kilometer freie Sicht und viele Chasingpoints ostwärts wie an einer Perlenkette aufgereiht. Perfekt.
Dort gab es dann diesen Wunderschönen Moment zu bestaunen.
Leider war das der letzte Zyklus dieser aufregenden Zelle. Somit musste ich aber wenigstens nicht durch Mühlhausen im Feierabendverkehr. Das hätte, glaube ich "Chase is over" bedeutet.
Ortseingang Mühlhausen bin ich dann umgekehrt. Gut, der Corepunch hätte vermieden werden können. Aber laut Radar wurde die Zelle immer schwächer. Sie hatte aber nun doch noch ordentlich Wasser abgelassen. Man konnte nur mit 20-30 Km/h über die B247 fahren, Scheibenwischer hatten keine Chance mehr, seitliche Sturmböen, Regenbänder und Sichtweite deutlich unter 50m. Skywarnmeldung hab ich daraufhin abgegeben.
In Heiligenstadt wieder angekommen, gegen 18 Uhr, schaute ich nochmal auf das Radar. Und siehe da: Die nächste interessante Zelle.
Es wollte wohl eine weitere Wallcloud werden. Hat aber letztendlich nicht gereicht. Die gute Luft war schließlich von der Vorgängerin verbraucht.
Rechts neben mir (Blick nach Norden) gab es ebenfalls nochmal einen vergeblichen Versuch.
Im Zeitraffer sieht man, wie auch dieser "im Sande verläuft".
GH011250_1683327890132_002_001.mp4
GH011250_1683327890132_001.mp4
Das waren meine heutigen Eindrücke. Eine wunderschöne Superzelle im letzten Zyklus, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Was will man mehr? Gerade wenn man fast nichts erwartet.
MfG, Peter.