Thread Gewitterlage 22.05. - 24.05.2014

  • Thread Gewitterlage 22.05. - 24.05.2014


    Hier kann folgendes gepostet und gefunden werden:


    - Einschätzungen zur Lage, Nowcasting, Modellbesprechungen
    - Beobachtungen, Nachrichtenmeldungen und Messwerte zur Lage
    - Bilder zur Gewitterlage (max. 4)


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  • Hier ein Video zur Gewitterlage am Donnerstag u. Freitag vom DWD.


    [video]

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    [/video]


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  • Also ich fange mal an. Laut Karten deute sich wohl an , das es eher morgen Nachmittag für Northüringen und Sachsen-Anhalt bis Sachsen interessant werden kann.


    Hier mal ein paar Karten für den Höheprunkt um 18UTC


    Cape




    CIN



    KO Index


  • Lageeinschätzung 21.05.2014, 21:00 Uhr


    Nach Wetterbesprechung zwischen mir, Martin und Chris folgender Überblick:


    Ausgangslage: Über Westeuropa findet sich ein Langwellentrog, der bereits langsam weiter nach Osten vorgerückt ist. Wir befinden uns in einer südlichen Strömung mit gradientschwacher Lage am Boden.


    Lage am Donnerstag/Nacht zum Freitag: Korrespondierend mit dem Langwellentrog greift eine Tiefdruckrinne (markiert durch eine Kaltfront, die ins Wellen gerät) am Morgen auf den Westen über. Vorgelagert befindet sich eine Konvergenz, die einheitlich von den Modellen berechnet wird. In der feucht-warmen Luftmasse werden von Thüringen bis ins Bömische Becken nach GFS sehr hohe Theta-E Werte im Bereich von 55 - 60°C simuliert. Generell ist bodennnah die Feuchte recht hoch. Der Gehalt an niederschlagbarem Wasser liegt bei 25-30 kg/m² bei moderaten CAPE-Werten zw. 800 und 1.200 J/kg. Dem gegenüber steht ein schwacher Deckel, der nach Süden zu etwas stärker ausgeprägt ist. Sollten sich außerhalb der Konvergenz isolierte Zellen bilden (besonders orographisch gestützt -> Harz!), stehen bei moderater 0-6 km bulk shear mit 10-15 m/s gute Bedingungen für Schwergewitter bereit (Superzellen aufgrund der niedrigen SRH-Werte weniger). Das LCL liegt um 1.250 m. Hinzu kommt die Bildung zweier kleinräumiger Bodentiefs einmal im Norden Niedersachsens/Schleswig-Holsten und im Oberpfälzer Wald nach GFS. Was am Ende daraus wird, kann nur Nowcast entscheiden.


    Im Vergleich zum WRF (Janek) lässt GFS die Aktivität nördlicher stattfinden. Das GFS hat die Schwerpunkte etwas weiter im Süden. Generell bedeutet das, das der Bereich östliches Niedersachsen/Sachsen-Anhalt Morgen die besten Schwergewitterchancen hat, in Thürigen der Bereich in einer gedachten Linie Eisenach-Mühlhausen-Greußen-Nordhausen.


    Entlang der Konvergenz ist mit linienartigen Strukturen zu rechnen, die von Starkregen, Hagel (>2cm) und Windböen (Sturmstärke durchaus möglich) begleitet sind. Isolierte Zellen können sich zu gut organisierten Multizellen ausbilden.


    Man sollte nicht ausschließen, dass sich Gewitter auch mehr ostwärts in die Warmluft vorarbeiten können (das bitte im Nowcasting mit im Hinterkopf haben).


    Die Gewitteraktvität lässt in der 2. Nachthälfte generell nach.



    Lage am Freitag: Konvergenz und Tiefdruckrinne (Kaltfront) verlagern sich tagsüber ostwärts. Mit der Konvergenz wird kein nennenswerter Luftmassenaustausch stattfinden! Die Gewitterbildung sollte im Laufe des Tages wieder in Gang kommen und sich etwas schneller ostwärts verlagern. Ins Blickfeld fällt da vor allem ein markanter Klops im Bereich Vogtland/westliches Erzgebirge am Freitagabend/Nacht zu SA. Die Paramter des Vortages sind nach heutigem Stand noch etwas höher anzusiedeln (Scherung 0-6km 20 m/s, CAPE bis 1.500 J/kg, ...)



    Zusammenfassend: Donnerstag Höhepunkt gegen Abend/Nacht zum FR mit größten Wahrscheinlichkeiten im Westen/Nordwesten, westl. Thüringer Becken. Isolierte Zellen mit orographischer Unterstützung möglich. Lokal durchaus Schwergewitter. Freitag tagsüber auflebende Gewittertätigkeit, Schwerpunkt in der 2. Tageshälfte mehr nach Osten/Südosten verlagernd.


    Die anderen Modelle zeigen im Groben einen recht einheitlichen Ablauf der Entwicklungen. Details weichen bekanntlich noch ab (zB ECMWF, welches FR-Nacht die Gewitter bis nach Mittelthüringen vorankommen lässt).


    Den Rest bitte Morgen via Nowcasting verfolgen.


    M/M/C

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  • TEXT HIER



    GFS 00Z und WRF 15Z lassenn die Konvektion in der Nacht schon weiter ostwärts ausgreifen (GFS besonders). Ich würde daher auch für den gesamten Südwesten Thüringens von einem höheren Gewitterrisiko als gestern erwähnt ausgehen. Das Nowcasting wird es zeigen!

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  • Zelle bei Eschwege :-) um 20:42uhr


    20:53uhr:


    "Sein wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche" Che Guevara


    Alles so geschriebene bin ich als Moderator, und alles so geschriebene ist meine freie Meinung...

    Einmal editiert, zuletzt von Jonas ()

  • Guten Morgen,


    auf die Schnelle ein paar Eindrücke von gestern aus Hessen und dem Wartburgkreis.


    Zunächst die Zelle, die Jonas auch fotografierte. Wir waren bei Wildeck und Bebra dran:



    Am Abend fassten wir denn Cluster (dürfte zeitweise ein Bow Echo gewesen sein) ab:



    LG Markus



    Heute generell nach Osten mehr Chancen, wobei fraglich ist, ob es nicht schon zu weit östlich von TH auslöst. Bitte Nowcasting beachten.

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  • Guten Morgen, welch Nacht war denn das? Nach langem warten fuhr ich gegen Mitternacht raus was mich da erwartete war einfach nur Hammer. Ich würde fast behaupten das die Zwei Zellen die auf mich zukamen Superzellen waren. Es war auf jeden fall ein schöne Show. Habe natürlich das ein oder andere Bild gemacht wobei ich sagen muss Erdblitze gab es nur sehr wenige und diese waren zu weit weg. Also hier nun meine Ausbeute von dieser Nacht...







    LG Andreas

  • Mal auf die Schnelle noch ein Bild von mir von gestern Abend:



    Lg Jonas

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  • Sondershausen


    Sieben Ortsteile ohne Strom nach Gewitter
    Hainleite-Orte waren nach Blitzeinschlag bis Freitagfrüh von der Elekroversorgung abgeschnitten.
    Ein Unwetter zog über ganz Thüringen mit Blitz und Donner.
    Gleich mehrere Sondershäuser Ortsteile hatten in den frühen Freitagmorgenstunden keinen Strom. Grund war das Unwetter, das in den Nachtstunden über die Region zog.


    Betroffen waren nach Auskunft der Sondershäuser Stadtwerke die Ortsteile Straußberg, Dietenborn, Immenrode, Groß- und Kleinberndten, Himmelsberg und Schernberg. Von etwa 1.30 Uhr bis 5 Uhr waren die Haushalte in den Ortsteilen ohne Strom. "Wir gehen davon aus, dass ein Blitz in eine Mittelspannungsleitung irgendwo im Wald bei Kleinberndten eingeschlagen hat", erläuterte Rainer Große, Technischer Leiter der Stadtwerke.


    Schritt für Schritt konnte der Strom in den Freitagmorgenstunden wieder zugeschaltet werden. "Eine Stromleitung wurde nicht zerstört. Wo aber genau der Blitz eingeschlagen hat, konnten wir noch nicht feststellen", erläuterte Große. In der kommenden Woche sollen die Leitungen bei Kleinberndten genau untersucht werden.


    Weitere größere Schäden hat das Unwetter nicht angerichtet. Laut Rettungsleitstelle gab es zum Glück keine großen Einsätze. In Sondershausen-Bebra und Steinthaleben seien Bäume umgeknickt.


    Quelle: Thüringer Allgemeine

  • Lageeinschätzung für Samstag, 24.05.2014


    Vorab sei gesagt, dass zum Jahrestag des Großenhain-Tornados vor 4 Jahren Morgen keine Unwetter zu erwarten sind.


    Aus Südwesten greift ein Randtrog in der Nacht auf Deutschland über (zu erkennen an den Gewittern über Frankreich aktuell). Im Laufe der Nacht kommt dieser Randtrog langsam weiter nordostwärts voran. Die derzeitigen Gewittercluster sollen nach den Modellberechnungen noch weiter nach Nordosten ziehen bis ins nordwestliche Bayern. Im Tagesverlauf dürfte es -auch mit orographischer Unterstützung- zu Schauern und Gewittern kommen. Zwar liegen wir in einer labilen Luftmasse unter südwestlicher Strömung, die Labilität und das Feuchteangebot sind aber eher gering bzw. moderat. Weiterhin herrscht am Boden eine gradientschwache Lage. Dabei erscheint in den Modellen eine von Nordwest nach Südost gerichtete Rinne (?) bzw. ein Band mit Niederschlägen. In Verbindung mit dem Randtrog sollte hier die Gewitteraktivität aufleben. Starkregen, kleiner Hagel und einige Windböen sind die begleitenden Elemente.


    Der Sonntag dann freundlich und trocken bei weiter steigenden Temperaturen.


    Ausblick: Schon am Montag wieder neues Gewitterpotential, dann unter Einbeziehung von mehr Labilität und höheren Temperaturen steigende Gefahr von Schwergewittern im barometrischen Sumpf über Deutschand.


    Markus

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  • Hallo zusammen.
    Markus und ich folgten heute einer giften Hagelzelle, die sich ausscherender weise über das Erzgebirge Richtung Osten bewegte.
    Erst bei Chemnitz, dann bei Freiberg konnten wir sie vom Norden her beobachten. Markus dürfte sie auch zum aktivsten Zeitpunkt während der Fahrt festgehalten haben :-P


    Hier ein paar Bilder:






    Lg Marco


    PS: Anmerkung -> Interessante Zeit war zwischen 14:45 und 15:30, da baute sie südöstlich kräftig an bzw. könnte ausgeschert haben.
    Bin gespannt was die Kollegen aus Sachsen berichten können.

  • Ich mache mal ein Versuch und schreibe hier die einzelnen Berichte mal zusammen in einer "Linksammlung".
    (für unsere Außenstehenden, welche nicht suchen möchten :zwinker )


    22.05.2014 ---> Donnerstag

    Bricht von Markus & Marco (Ost-Hessen und West-Thüringen)



    Bericht von Peter & Jonas (Eichsfeldkreis)



    Bericht von Chris & Martin (Wartburgkreis)


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    23.05.2014 ---> Freitag


    Bricht von Ronny (Dresden)


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    24.05.2014 ---> Samstag


    Bricht von Ronny (Jena - Eisenberg)



    Bricht von Markus & Marco (Süd-Ost Thüringen)



    Bericht von Jonas & Peter (Eichsfeldkreis)


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    Zeitungsartikel


    Göttinger Tageblatt
    Thüringer Landeszeitung (Eichsfeld)
    Freiwillige Feuerwehr Heilbad Heiligenstadt



    Das war es erstmal...
    Selbstverständlich wird hier noch ergänzt, wenn weitere Berichte zu diesen Tagen erscheinen.


    :winken Jonas :winken

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    2 Mal editiert, zuletzt von Jonas ()